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Bildung

Immer weniger Betriebe bilden Jugendliche aus

Junger Mann arbeitet an den Orgelpfeifen einer großen Orgel

Ausbildungsberuf Orgelbauer (picture alliance/dpa)

Die Lage am Ausbildungsmarkt hat sich für die Jugendlichen leicht verbessert hat. Das zeigen die Zahlen zum Berufsbildungsbericht 2015, über den der Deutsche Bundestag am Donnerstag, 21. Mai 2015, ab 13.10 Uhr eine Stunde lang debattiert. Auf der Tagesordnung stehen der Antrag von CDU/CSU und SPD „Prinzipien des deutschen Bildungswesens stärken - Gleichwertigkeit und Durchlässigkeit der beruflichen und der akademischen Bildung“ (18/4928), die Beratung des Berufsbildungsberichts 2015 der Bundesregierung (18/4680), die Beratung eines Antrags der Linksfraktion „Ausbildungsqualität sichern, gute Ausbildung für alle schaffen“ (18/4931) und die Beratung eines Antrags von Fraktion Bündnis 90/Die  Grünen „Mit einer echten Ausbildungsgarantie das Recht auf Ausbildung umsetzen“ (18/4938).

Die Debatte wird live im Parlamentsfernsehen, im Internet auf www.bundestag.de und auf mobilen Endgeräten übertragen.

Immer weniger Ausbildungsplätze

Die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gingen mit 522.232 um 1,4 Prozent zurück, gleichzeitig sank aber auch die Zahl der unversorgten Bewerber gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent. Kritisch sehen die Experten dennoch, dass zugleich immer weniger Betriebe Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Der Rückgang betrieblicher Ausbildungsverträge vor allem bei Kleinstbetrieben sei vor allem auf den zunehmenden Wettbewerb um die knapper werdenden Ausbildungsbewerber, auf verstärkte Passungsprobleme sowie eine potenziell höhere Attraktivität von größeren Ausbildungsbetrieben zurückzuführen. Von Passungsproblemen spricht man, wenn sich nicht nur die Besetzungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt verschärfen (mehr Ausbildungsplatzangebote bleiben ungenutzt), sondern auch die Versorgungsprobleme (mehr Ausbildungsstellenbewerber bleiben bei ihrer Ausbildungsplatzsuche erfolglos).

Die Wirtschaft wolle deshalb zusammen mit der Bundesregierung, den Ländern und den Gewerkschaften mit der neuen „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ 20.000 zusätzliche Ausbildungsplätze im Jahr 2015 zur Verfügung stellen, heißt es im Berufsbildungsbericht.

Wanka: Wertschätzung der dualen Ausbildung erhöhen

„Der Ausbildungsmarkt hat sich aus Sicht der Jugendlichen leicht verbessert und bietet ihnen so viele Chancen wie nie zuvor“, sagte Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka (CDU) bei der Vorstellung des Berichts im April. „Dennoch gilt: Wir müssen die gesellschaftliche Wertschätzung der dualen Ausbildung wieder erhöhen. Die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung muss in den Köpfen ankommen.“

Die Zahl der gemeldeten unbesetzten betrieblichen Ausbildungsstellen erreichte dem Bericht zufolge mit 37.100 im langjährigen Vergleich einen neuen Höchststand. Dem hätten 20.900 unversorgte Bewerber gegenübergestanden. Die Schwierigkeiten, Ausbildungsplätze zu besetzen, hätten für Betriebe weiter zugenommen. „Nach wie vor stellen Passungsprobleme am Ausbildungsmarkt eine zentrale Herausforderung dar“, heißt es weiter.

Immer weniger Schulabgänger

Das duale System der beruflichen Bildung sei nach wie vor die wesentliche Säule für die Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs der Wirtschaft. Für mehr als 500.000 junge Menschen sei es der Einstieg in eine qualifizierte berufliche Tätigkeit. Mit 7,4 Prozent habe Deutschland die mit Abstand niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union, macht der Berufsbildungsbericht deutlich.

Laut Bericht gibt es mehrere Trends. Eine der größten Herausforderungen stelle die demografische Entwicklung dar. Der Rückgang der Zahl der Schulabgänger sei bereits heute deutlich zu spüren und habe Auswirkungen auf die Zahl der Ausbildungsverhältnisse und der jungen qualifizierten Nachwuchskräfte. Jüngere Menschen müssten sich daher auf eine im Vergleich zu früheren Generationen veränderte und längere Arbeitsbiografie einstellen, während ältere Menschen eine neue oder geänderte Rolle in Familie und Gesellschaft einnehmen werden, prognostizieren die Autoren.

Fachkräfteengpass in einigen Branchen und Regionen

Der demografische Wandel bedeute auch im Bereich der individuellen Bildungsbiografien einen Umbruch. Bildung und Ausbildung müssten auf lebenslanges Lernen vorbereiten und den Grundstein für ständige Weiterbildung legen. Hinzu komme der in einigen Branchen und Regionen bestehende Fachkräfteengpass. Die Alterung der Gesellschaft werde dieses Problem in den nächsten Jahren verschärfen.

Ferner stehe die berufliche Ausbildung im zunehmenden Wettbewerb um Nachwuchskräfte mit den Hochschulen. Während die Zahl der beruflichen Ausbildungsverhältnisse in den letzten Jahren gesunken sei, sei die Zahl der  Studienanfänger in Deutschland in der gleichen Zeit stark gewachsen und stabilisiere sich nun auf hohem Niveau. Die Studienanfängerquote liege nach Angaben des Statistischen Bundesamtes seit dem Jahr 2011 bei über 50 Prozent, im Jahr 2013 bei 53,1 Prozent und nach ersten vorläufigen Ergebnissen im Jahr 2014 bei 57,3 Prozent. (rol/11.05.2015) 

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