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Parlament

Von der Bundespolizei in die Politik: Armin Schuster (CDU/CSU)

Armin Schuster (CDU/CSU) vertritt den Wahlkreis Lörrach-Mühllheim.

Armin Schuster (CDU/CSU) vertritt den Wahlkreis Lörrach-Mühllheim. (DBT/Schüring)

Armin Schuster (CDU/CSU) ist Polizeibeamter mit Leib und Seele, und er ist es aus Berufung. Bevor er sich politisch engagierte und bei der Bundestagswahl 2009 das Direktmandat im Wahlkreis Lörrach-Müllheim (Baden-Württemberg) für die CDU gewann, hatte er bereits eine berufliche Karriere in unterschiedlichen Positionen bei der Bundespolizei gemacht. 1987 trat er in die CDU ein, da war er 26 Jahre alt und arbeitete im Bundesinnenministerium in Bonn. Nach seinem Eintritt war er fast 20 Jahre CDU-Mitglied ohne Parteifunktion, denn die Herausforderungen in seinem Beruf und die damit verbundene Verantwortung, die er in leitenden Funktionen übernommen hatte, nahmen seine ganze Energie in Anspruch. „Ich hatte in dieser Zeit als Bundespolizist in nahezu jedem Bundesland einen Erst- oder Zweitwohnsitz.“

Von der „Karteimitgliedschaft“ in den Kreisvorstand

Nach seiner 20-jährigen „Karteimitgliedschaft“ und kurzer Zeit als Mitglied des Kreisvorstands nominierten ihn die CDU-Mitglieder seines südbadischen Wahlkreises im Jahr 2008 nach einem intensiven innerparteilichen Wahlkampf als Spitzenkandidaten für die Bundestagwahl. Die Partei hatte auf den richtigen Kandidaten gesetzt, denn Armin Schuster gewann das Direktmandat mit 37,9 Prozent der Erststimmen und 32,2 Prozent der Zweitstimmen. „Ein Wahlergebnis, das mich stolz macht. Es zeigt, dass die Menschen mir nicht nur vertrauen, sondern dass sie mir zutrauen, dass ich ihre Interessen kompetent vertrete“, sagt der Abgeordnete.

Armin Schuster wuchs in einem konservativen, aber unpolitischen Elternhaus auf. Politik war in der Familie kein Thema. „Beeindruckt hat mich als Gymnasiast allerdings der junge Wolfgang Schäuble. Den traf ich auf einer Veranstaltung, zu der uns ein Deutschlehrer meines Gymnasiums geführt hatte. Schäuble war der CDU-Wahlkreisabgeordnete, und was er sagte, hat mich beeindruckt“, erzählt Armin Schuster.

Von Braunschweig nach Bonn

Er studierte nach dem Abitur an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Nach dem Abschluss war seine erste Einsatzstelle die Bundespolizei in Braunschweig. „Mit dem Beamtendasein kam ich gar nicht so gut klar, denn ich hatte von Haus aus die Einstellung, meine Meinung offen und deutlich kundzutun. Zum Leidwesen meiner Vorgesetzten tat ich dies auch sehr schnell und nicht autorisiert gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen auf Seite drei“, sagt Schuster.

Ein Jahr später suchte man im Bundesinnenministerium in Bonn einen Mitarbeiter, der kommunikativ, einsatzfreudig und belastbar ist. Sein Vorgesetzter war nicht ganz ohne Augenzwinkern der Ansicht, dass Armin Schuster genau diese Eigenschaften besaß. Er wurde von Braunschweig nach Bonn versetzt und arbeitete bis 1989 im ministeriellen Betrieb. Eine Zeit, die er als intensiv und arbeitsreich beschreibt, vor allem aber als sehr lehrreich. „Ich war plötzlich ganz nah dran an Politik und Politikern, und ich begann, mich mit politischen Zusammenhängen zu beschäftigen. Das fand ich enorm spannend. Irgendwann bin ich dann einfach zur CDU-Gruppe im Ministerium gegangen und wurde wenig später Mitglied im CDU-Arbeitskreis Bundespolizei“, sagt Schuster.

Beruflicher Ehrgeiz im höheren Dienst

Nun war Armin Schuster zwar CDU-Mitglied, aber er hatte das Ziel seiner beruflichen Laufbahn noch lange nicht erreicht. „Ich wollte in den höheren Dienst und beruflich vorankommen, das war mein Ehrgeiz. Dass ich einmal Politiker werden und für den Bundestag kandidieren würde, wäre mir damals nicht in den Sinn gekommen. Aber den Virus habe ich mir in diesen Jahren ganz sicher geholt“, sagt der Abgeordnete.

1986 begann Armin Schuster ein weiteres Studium an der Fernuniversität Hagen im Fach Wirtschaftswissenschaften und erwarb im Anschluss an der Hochschule der Polizei Münster die Laufbahnbefähigung für den höheren Dienst. Nach dem Studium wurde er 1995 zunächst stellvertretender Leiter der Bundespolizei-Einsatzabteilung in Bad Bergzabern an der südlichen Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Dort blieb er zwei Jahre und ging 1996 als Bundespolizei-Inspektionsleiter nach Zittau und Frankfurt an der Oder.

Nach fünf Jahren veränderte er sich dann erneut beruflich. Armin Schuster wurde Dozent an der Fachhochschule des Bundes und Leiter Qualitätsmanagement in Lübeck. Im Jahr 2003 ernannte man ihn zum stellvertretenden Leiter des Bundespolizei-Amtes in Frankfurt an der Oder. 2004 übernahm Armin Schuster als Leiter das in Südbaden zuständige Bundespolizeiamt Weil am Rhein im Dreiländereck. „Meine Traumfunktion“, wie er es selbst bezeichnet. Dort sollte zunächst die letzte Station seiner beruflichen Karriere sein.

Schneller Aufstieg in der CDU Lörrach

Mit der Rückkehr nach Baden-Württemberg wurde Armin Schuster in der CDU aktiv. Er sagt: „Ich hatte die zwanzig Jahre seit meinem Parteieintritt für meine berufliche Qualifikation genutzt, war dabei auch immer politisch interessiert gewesen, nur parteipolitisch war ich ein Karteikartenmitglied geblieben.“ Als er im Jahr 2007 gefragt wurde, ob er sich in der CDU Lörrach nicht etwas mehr engagieren möchte, ging Armin Schuster zu einem Treffen der Mitglieder - und sein Interesse war geweckt. Wenn sich Armin Schuster für eine Sache entscheidet, dann engagiert er sich mit vollem Einsatz, und das bemerkten die Mitglieder seines Ortverbandes ziemlich schnell.

Es verging kein halbes Jahr, da wurde er schon Mitglied des geschäftsführenden CDU-Kreisvorstands Lörrach sowie Mitglied der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU. Armin Schuster sagt: „Ich musste anfangs viele Dinge lernen, die in der Parteiarbeit völlig anders funktionieren als im Berufsleben. Menschen, die sich in einer Partei engagieren, tun das ehrenamtlich, und die muss man anders motivieren als Mitarbeiter. Sie opfern immerhin ihre Freizeit, um dich zu unterstützen. Da brauchst Du schon ein ganz besonderes Feeling.“

Eine solche Arbeitsweise unterschied sich für Armin Schuster schon deutlich von seiner langjährigen Arbeit im Polizeidienst. Seine Mitarbeiter hat er spürbar geführt und die Behörde wahrnehmbar gemanagt.  Der Lernprozess, der mit seinem Engagement für die CDU im Jahr 2007 begann, hat ihn um viele Erfahrungen und Erkenntnisse reicher gemacht. Er möchte sie nicht mehr missen, weil sie sein Leben bereichert haben.

Drei Wahlgänge und zwei Mitbewerber

Als die CDU im Jahr 2009 einen geeigneten Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl suchte, der gegen die SPD-Kandidatin antreten und das Direktmandat für die CDU gewinnen kann, fiel die Wahl auf Armin Schuster. „Ich hätte mir im Traum nicht vorstellen können, dass ich einmal Kandidat für eine Bundestagwahl sein würde, aber ich nahm die Herausforderung an“, sagt Armin Schuster.

Auf dem Nominierungsparteitag 2008 stellte er sich als Kandidat vor und überzeugte die CDU-Mitglieder davon, dass er der richtige für diese Aufgabe ist. Rückblickend sagt er: „Mir wurde immer klarer, dass ich in der Nominierung nicht mehr scheitern wollte. Ich musste drei Wahlgänge überstehen und setzte mich gegen zwei Mitbewerber durch. Danach stiegen die Erwartungshaltung der CDU-Mitglieder und meine eigene weiter an und der Erfolgsdruck wurde größer mit jeder Wahlkampfveranstaltung.“

Armin Schuster machte mehr als 15 Monate Wahlkampf. Obwohl er von vielen Parteimitgliedern unterstützt wurde, war es eine große Herausforderung, die Macht der SPD in seinem Wahlkreis zu bezwingen. „Bei der Organisation, der Vorbereitung und Durchführung des Wahlkampfes half mir mein Beruf, denn ich habe den Wahlkampf generalstabsmäßig organisiert. Ich ließ mich von meinem Dienstherren drei Monate unbezahlt beurlauben, damit ich Wahlkampf mit voller Energie machen konnte“, sagt Schuster.

Wahlkampf mit dem Fahrrad

In Hunderten Diskussionsveranstaltungen, in Foren, auf Marktplätzen und in Fußgängerzonen, in Betrieben und an Stammtischen warb er für sich und die Politik der CDU. „Die Menschen waren neugierig auf mich. Ich habe während des Wahlkampfs sehr viel Sympathie erfahren, und das hat mich optimistisch gestimmt. Mir liegt das persönliche Gespräch mit den Menschen am Herzen, denn da erfährt man am eheste, wo der Schuh drückt. Auch deshalb war mein bevorzugtes Fortbewegungsmittel das Fahrrad, es macht einen langsam“, erzählt Armin Schuster.

Am Ende hat sich die enorme Kraftanstrengung gelohnt. Armin Schuster gewann den Wahlkreis Lörrach-Müllheim als Direktkandidat — eine erstaunliche Leistung für einen Neuling, der erst 2007 den Weg in die aktive Politik gefunden hatte. Am 27. September 2009 erfuhr Armin Schuster nach der Hochrechnung, dass er den Einzug in den Deutschen Bundestag geschafft hatte. Das Ergebnis hatte er allerdings erst am nächsten Tag wirklich verstanden.

Beamtenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion

Im Bundestag liegen die Schwerpunkte seiner politischen Arbeit unter anderem auf der öffentlichen Sicherheit, der Arbeit der Bundespolizei wie zum Beispiel Auslandseinsätze und internationale grenzpolizeiliche Angelegenheiten sowie internationale Polizeimissionen und der Polizeiaufbau in Afghanistan. Weitere Aspekte sind Bürokratieabbau und die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden in der EU sowie internationale Polizeizusammenarbeit. Schuster ist beamtenpolitischer Sprecher seiner Fraktion.

Armin Schuster ist ordentliches Mitglied im Innenausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung und im zweiten Untersuchungsausschuss „Terrorgruppe nationalsozialistischer Untergrund“. (bsl)

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