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Jugend

Experte: Die komplizierte Welt „runterbrechen“

Ein einjähriges Mädchen schaut fernsehen.

Wie die Öffentlichkeit kindergerecht gestaltet werden kann, interessierte die Abgeordneten. (picture alliance/dpa-Themendienst)

„Kinder sollen auf ihre Rechte aufmerksam gemacht und ihnen diese von Anfang an schon vermitteln werden.“ Das war die einstimmige Meinung zweier Sachverständiger zum Thema „Öffentlichkeit kindgerecht gestalten“ in der Kinderkommission (Kiko) unter Vorsitz von Susann Rüthrich (SPD) am Mittwoch, 30. September 2015. Ansbert Kneip, Redaktionsleiter des Kindermagazins „Dein Spiegel“, fand, es sei wichtig, Kinder schon früh miteinzubeziehen und ihnen zu zeigen, wie die Welt funktioniert. Durch verschiedene Leserbriefe erhalte er die Wünsche der Kleinen.

„Kinder wünschen sich den harten Stoff“ 

„Kinder wünschen sich den harten Stoff, sie wollen zwar unterhalten werden, aber sie wollen auch die Realität kennenlernen“, sagt Kneip. Schwierige Themen wie Organspende oder Flüchtlinge, also der harte Stoff, werde von den Kleinen gewünscht. Natürlich werde darauf geachtet, dass Themen und Inhalte, wie sie das Spiegel-Magazin behandelt, kindergerecht dargestellt und erklärt werden. „Man muss die komplizierte Welt ,runterbrechen', damit Kinder sie verstehen.“

„Dein Spiegel“ verteile auch Interviews an Kinder. „Die Interviewfragen denken sich die Kinder aus. Wir besprechen diese und dann gehen wir mit den Kindern zum Interview. Interviewpartner können verschiedenen Politiker, Wirtschaftschefs, aber auch Sportler und Schauspieler sein“, erzählt Kneip. Durch die Zusammenarbeit und das Miteinbeziehen der Kleinen könne man gut einschätzen, wie diese auf Nachrichten und Unterhaltung reagieren.

Mit Kindern für Kinder arbeiten

Auch Dr. Matthias Huff vom Kinderkanal von ARD und ZDF (KiKA) ist der Meinung, dass man Kinder eine bildende Unterhaltung bieten sollte. Zudem sei es auch sehr wichtig, Kinder auf ihre Rechte aufmerksam zu machen. Dies müsse aber nicht immer in Form von Kindernachrichten oder Wissensformaten veranschaulicht werden.

„Auch gute Spielfilme können lehrreich sein und zur Unterhaltung dienen“, fand Huff. Bei KiKA achte man bewusst darauf, dass alle Zielgruppen angesprochen werden. „Da wir mit Kindern für Kinder drehen, erhalten wir auch das nötige Feedback und können sehr gut den Blickwinkel der Kinder mitnehmen“, sagte Huff.

 „Kampf rund um den Computer mit Eltern nicht provozieren“

Auf die Frage der Vorsitzenden, welche Rahmenbedingungen erfüllt werden müssen, um die Medienlandschaft weiterhin kindergerecht zu gestalten, plädierten beide Experten auf das Zuhören und Verstehen der Kinder. Durch Leserbriefe erhalte man viele Wünsche, die man respektieren sollte. Zudem sei eine Zusammenarbeit mit Kindern essenziell, um einschätzen zu können, wie diese bestimmte Themen und Unterhaltung aufnehmen und verarbeiten.

Für KiKA sei es aber auch sehr wichtig, online zu gehen, da man mithilfe von Foren den Kontakt zu den Kindern verbessern könne. „Die Kinder müssen selber zu Wort kommen, man muss sich anhören, was sie wollen“, sagte Huff. 

Kneip hingegen plädierte für eine Nicht-Digitalisierung des Magazins „Dein Spiegel“. Bisher habe man darauf bewusst verzichtet, weil man den „Kampf rund um den Computer mit den Eltern nicht weiter provozieren wollte“. Kinder sollten sich wieder auf Magazine fokussieren und weg vom Internet und Handys kommen. (kjk/01.10.2015) 

Liste der geladenen Sachverständigen
  • Dr. Matthias Huff, Kinderkanal von ARD und ZDF
  • Ansbert Kneip, Redaktionsleiter „Dein Spiegel“

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