Kultur und Geschichte

Wolfram Runkel und Nor­bert Lammert eröf­fnen Reinartz-Ausstel­lung

Zwei ältere Männer stehen vor einer Wand mit vielen gerahmten Fotografien

Bundestagspräsident Norbert Lammert (rechts), eröffnet im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages die Fotoausstellung „Innere Angelegenheiten“ von Dirk Reinartz (1947 - 2004) in Anwesenheit des beruflichen Weggefährten Reinartz, dem Redakteur Wolfram Runkel. (DBT/Melde)

Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert hat am Donnerstag, 19. Oktober 2017, die Ausstellung „Innere Angelegenheiten“ mit Fotografien des 1947 in Aachen geborenen und 2004 verstorbenen Fotografen Dirk Reinartz eröffnet. Die Ausstellungseröffung fand in Anwesenheit der Schwester des verstorbenen Künstlers, Helga Klaußen, und dessen beruflichen Weggefährten Wolfgang Runkel statt. Runkel, Redakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“ und Autor vieler Reportagen, für die Reinartz fotografierte, erzählte aus der gemeinsamen Zeit mit Dirk Reinartz. Die Ausstellung kann vom 20. Oktober bis 25. Februar 2018 jeweils dienstags bis sonntags zwischen 11 und 17 Uhr besichtigt werden.

„Verschiebung vertrauter Bildwelten“

Aus der Serie „Besonderes Kennzeichen: Deutsch“, Reportage von Dirk Reinartz für das ZEIT-Magazin 9/1987

„Besonderes Kennzeichen: Deutsch“ lautete der Titel einer Reportage von Dirk Reinartz für das „Zeit“-Magazin im September 1987. (Nachlass Dirk Reinartz)

Die Ausstellung zeigt Serien aus der Zeit vor und nach dem Mauerfall und erinnert damit nicht nur an einen großen Fotografen, sondern auch an eine Zeit, die von radikalen Umbrüchen, großen Hoffnungen und der Verschiebung vertrauter Bildwelten geprägt war. Reinartz hatte seine Karriere als jüngster Reportagefotograf in der Redaktion der Illustrierten „Stern“ begonnen. An der Folkwangschule in Essen ausgebildet, war er von 1977 bis 1982 Teil der Fotografengruppe VISUM. Seine Arbeiten erschienen in allen großen Zeitschriften, darunter in „Life“, der Spiegel, in den Magazinen der Süddeutschen Zeitung und der „Zeit“ oder in der Kunstzeitschrift „Art“.

Ein Schwerpunkt seiner fotografischen Arbeit bestand in der Auseinandersetzung mit der politischen und mentalen Situation in Deutschland dies- und jenseits der innerdeutschen Grenze. Dafür arbeitete er mit Redakteuren und Autoren und vermochte es immer, durch seine Bilder eine eigene, vom Text unabhängige Erfahrungseben zu eröffnen.

Das Mauer-Mahnmal des Bundestages ist über den Eingang des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses an der Spree am Schiffbauerdamm in Berlin-Mitte, gegenüber dem Reichstagsgebäude, zu erreichen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (vom/20.10.2017) 

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