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Otto-Wels-Haus (Unter den Linden 50)

Unter den Linden 50: Einst Sitz des Ministeriums für Außenhandel der DDR haben hier heute Bundestagsabgeordnete ihre Büros.

Unter den Linden 50: Einst Sitz des Ministeriums für Außenhandel der DDR haben hier heute Bundestagsabgeordnete ihre Büros. (DBT/Axel Hartmann Fotografie)

Das Gebäude Unter den Linden 50, das einstige Haus des Ministeriums für Außenhandel der DDR, haben in den sechziger Jahren die Architekten Emil Leibold, Herbert Boos und Hanno Walther errichtet. Von 1992 bis 1997 haben die Architektenbüros Brands, Kolbe und Wernik das Gebäude vollständig grundsaniert - nur die Stahlbeton-Skelettkonstruktion blieb erhalten.

Angelehnt an italienischen Neoklassizismus

Der Innenausbau und die Fassaden wurden entfernt und das Gebäude um ein Geschoss aufgestockt. Nunmehr bietet das Haus Raum für die Büros von Bundestagsabgeordneten und öffnet sich zur Straße Unter den Linden mit Ladengeschäften, die zwei Geschosse übergreifen und als Restaurants genutzt werden. Die Gesamtgestaltung sowie einzelne Stilelemente erinnern an den italienischen Neoklassizismus, doch wirkt der Bau in seiner kühl-modernistischen Zurückgenommenheit fast nur beiläufig repräsentativ.

Seit dem 23. März 2017 ist das Gebäude nach dem SPD-Politiker Otto Wels (1873 - 1939) benannt. In seiner berühmten Rede vor dem Reichstag am  23. März 1933 sprach Otto Wels sich trotz aller Einschüchterungsversuche der Nationalsozialisten gegen das sogenannte Ermächtigungsgesetz aus. Zusammen mit den übrigen anwesenden SPD-Abgeordneten stimmte seine Fraktion als einzige anschließend gegen das Gesetz, mit dem das Parlament sich selbst entmachtete.

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