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01.06.2016 Sport — Ausschuss — hib 322/2016

Potenziale von Big Data für den Sport

Berlin: (hib/HAU) Big Data-Anwendungen bieten große Potenziale im Bereich des Sports. In dieser Einschätzung waren sich die zu einer Sitzung des Sportausschusses am Mittwochnachmittag geladenen Experten einig. Wenngleich sich die Datenanalyse derzeit noch überwiegend auf Bereiche des Spitzensports beschränke, sei davon auszugehen, dass künftig auch im Amateur- und Breitensport Big Data-Anwendungen genutzt werden, hieß es während der Sitzung. Gleichzeitig machten die Experten deutlich, dass datenschutzrechtliche Probleme nicht zu verzeichnen seien, solange das Prinzip der Freiwilligkeit eingehalten werde und personenbezogene Daten anonymisiert und pseudonymisiert würden.

„Die Analyseabteilungen in den Spitzenvereinen werden immer größer“, sagte Professor Daniel Memmert, Institutsleiter für Kognitions- und Sportspielforschung an der Deutschen Sporthochschule Köln. Für die 1. und die 2. Fußballbundesliga erhebe die Deutsche Fußballliga (DFL) sämtliche Daten während der Spiele am Wochenende und stelle sie allen Vereinen zur Verfügung. Nicht alle würden diese Angebote jedoch nutzen, so Memmert. Oftmals sei das vom jeweiligen Trainer abhängig. „Wir brauchen Trainer, die für die Nutzung neuer Technologien offen sind“, sagte der Sportwissenschaftler.

Bei der Nutzung der Big Data-Technologien sei das optimale Zusammenwirken von Material und Mensch das Ziel, sagte Ulf Tippelt, Direktor des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften. Es gehe um „Gegnervorbereitung in Echtzeit“. Die Kunst bestehe darin, die Informationen so aufzubereiten, „dass Trainer und Athlet sie in der Kürze der im Wettkampf zur Verfügung stehenden Zeit auch nutzen können“, erläuterte er. Seiner Ansicht nach gehört das Thema in die Trainerausbildung hinein. Aber: „Die Trainer müssen nicht unbedingt zu Technikexperten werden.“

Das Software-Unternehmen SAP arbeite auch an Big Data-Anwendungen für den Sport, sagte Unternehmensvertreter Stefan Wagner. So unterstütze man auch den Deutschen Fußballbund (DFB) und seine Nationalmannschaft mit Möglichkeiten zur Spielanalyse. Engagiert sei SAP aber auch abseits der finanziell starken Sportarten und -verbände. Ziel sei es dabei, Sportarten interessanter zu machen - beispielsweise das Rudern. Mit der Aufbereitung von Körperdaten des Sportlers wolle man „den Fan ins Boot versetzen“. Klar sei dabei, dass der Sportler seine Einwilligung für die Datenverarbeitung geben müsse. „Ich habe aber noch keinen Athleten erlebt, der das nicht wollte“, sagte Wagner.

Da es um personenbezogene Daten gehe, setze das Bundesdatenschutzgesetz den Rahmen für den Umgang mit personenbezogenen Daten im Sport, sagte Michael Heyn, Referatsleiter bei der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit. Dieser Rahmen reiche aus, müsse aber auch im Interesse der Sportler konsequent angewendet werden.

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