+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

07.07.2016 Finanzen — Unterrichtung — hib 423/2016

Das Finanzsystem ist robust

Berlin: (hib/HLE) Der Ausschuss für Finanzstabilität sieht wenig Anzeichen für eine übermäßige Zunahme von Risiken in den einzelnen Sektoren des deutschen Finanzsystems. „Die im Berichtszeitraum durchgeführten Analysen ergaben, dass das deutsche Finanzsystem derzeit hinreichend robust erscheint, um auch in Stresssituationen seine zentralen gesamtwirtschaftlichen Funktionen zu erfüllen“, heißt es in dem von der Bundesregierung als Unterrichtung (18/9015) vorgelegten dritten Bericht des Ausschusses für Finanzstabilität zur Finanzstabilität in Deutschland. Der Bericht betrifft den Zeitraum von April 2015 bis März 2016.

Gegen Ende des Berichtszeitraums habe die Unsicherheit an den Finanzmärkten wieder zugenommen, heißt es in der Unterrichtung. Doch die Auswirkungen des Niedrigzinsumfelds auf das deutsche Bankensystem seien bislang begrenzt. Die Widerstandsfähigkeit der Institute habe zugenommen: „Sie haben ihre Eigenkapitalausstattung verbessert und ihre Verschuldung reduziert. Besteht das Niedrigzinsumfeld längere Zeit fort, könnte die Ertragslage aber spürbar unter Druck geraten“, berichtet der Ausschuss. Dies würde vorwiegend kleinere und mittlere Institute wie Sparkassen und Genossenschaftsbanken treffen. Auch die deutschen Bausparkassen seien von den anhaltend niedrigen Zinsen betroffen: „Ihre Erträge sind unter Druck geraten.“ Nachdem das Bausparkassengesetz 2015 novelliert worden war, hält der Ausschuss weitere Maßnahmen derzeit für nicht erforderlich.

Die niedrigen Zinsen würden auch eine zunehmende Belastung für die deutschen Lebensversicherer darstellen, wird berichtet. Die Gefahr wachse, dass die erwirtschafteten Erträge nicht mehr ausreichen würden, um den oftmals langfristigen Verpflichtungen nachzukommen. Das Lebensversicherungsreformgesetz von 2014 habe zwar für Erleichterungen gesorgt. „Diese wiegen den Effekt der weiter gesunkenen Zinsen aber nicht auf. Die Lebensversicherer sind daher gefordert, insbesondere ihre Eigenmittelpolster zu stärken, um ihre Risikotragfähigkeit zu erhöhen“, fordert der Ausschuss, der zudem darauf hinweist, dass auch Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung wie Pensionsfonds und Pensionskassen von den niedrigen Zinsen in Mitleidenschaft gezogen würden.

Der seit dem Jahr 2010 zu beobachtende Aufwärtstrend am deutschen Wohnimmobilienmarkt habe sich im Berichtszeitraum fortgesetzt, schreibt der Ausschuss. Die Preisdynamik habe sich insgesamt verstärkt. Das Wachstum der an private Haushalte vergebenen Wohnungsbaukredite habe sich beschleunigt. „Das Kreditwachstum ist aber sowohl im historischen als auch im internationalen Vergleich immer noch als moderat zu bezeichnen. Eine flächendeckende Lockerung der Vergabestandards für Wohnimmobilienkredite durch deutsche Banken ist nicht festzustellen.“ Dennoch werden der Bundesregierung einige Vorsorgemaßnahmen empfohlen.

Marginalspalte