Kultur und Geschichte

Die Geschichte der Grenzöffnung 1989 in Ungarn

Außenminister von Ungarn und Österreich, Gyula Horn und Alois Mock

Außenminister von Ungarn und Österreich, Gyula Horn und Alois Mock (DBT/Károly Matusz)

Eine Fotoausstellung zum 20. Jahrestag

6. Oktober bis 30. Oktober 2009

Vor 20 Jahren, am 10. September um Mitternacht, öffnete Ungarn die Grenze für die DDR-Flüchtlinge. Einige Wochen später, am 9. November, fiel die Berliner Mauer - und einige Monate später wurde „Deutschland einig Vaterland“ - die deutsche Einheit wurde wiederhergestellt. Bundeskanzler Helmut Kohl zitierend, „Ungarn hat den ersten Stein aus der Mauer geschlagen.“. Die Grenzöffnung war nicht nur für Ungarn und der Bundesrepublik Deutschland, sondern auch für Europas Zukunft von Bedeutung. Es war die Geburt eines einheitlichen und freien Europas.

Die ungarische Grenzöffnung hatte ihre Vorgeschichte: bereits im Frühjahr 1989 wurde an der Westgrenze Ungarns die technische Grenzsperre - der Eiserne Vorhang - abgebaut. Als die Außenminister von Ungarn und Österreich, Gyula Horn und Alois Mock, in einem symbolischen Akt Ende Juni den Grenzzaun durchschneiden wollten, war es nicht mehr leicht, ein geeignetes Stück Zaun zu finden. In den Sommermonaten reisten immer mehr DDR-Bürger nach Ungarn, um durch die undicht gewordene Grenze nach Österreich und von dort in die Bundesrepublik zu fliehen. In der ungarischen Hauptstadt - und später am Balaton - wurden Flüchtlingslager eingerichtet. Am 19. August kam es in Sopronpuszta im Rahmen des Paneuropäischen Picknicks zu einer Massenflucht von DDR-Bürgern über die ungarisch-österreichische Grenze. Drei Wochen später wurde die Entscheidung der ungarischen Regierung bekanntgegben, die Grenze für die DDR-Flüchlinge, die sich in Ungarn aufhielten, zu öffnen. In den darauffolgenden Wochen sind 57 000 DDR-Bürger über Ungarn in die Bundesrepublik Deutschland geflohen.

Der Verband Ungarischer Journalisten (MUOSZ) wollte diesen besonderen Ereignissen gedenken. Aus teilweise bereits veröffentlichten, teils aber noch nie gesehenen Fotos wurde diese Ausstellung zusammengestellt, die die Orte, Ereignisse und dramatische und menschliche Momente von 1989 heraufbeschwört. Organisiert wurde die Ausstellung von dem mit mehreren Preisen geehrten ungarischen Fotografen, Zoltán Szalay. Durch die Unterstützung des ungarischen Außenministeriums sowie der Ungarischen Nationalversammlung, wurde eine Präsentation im Deutschen Bundestag ermöglicht.

6. Oktober bis 30. Oktober 2009

Paul-Löbe-Haus
Konrad-Adenauer-Straße 1
Berlin-Mitte

Öffnungszeiten

Montag, 8 bis 16 Uhr
Dienstag bis Donnerstag, 8 bis 17 Uhr
Freitag 8 bis 14 Uhr

Gruppenbesichtigungen nach Voranmeldung.

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