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Geschichte

Volkskammer-Sitzungen füllen 200 Stunden Sendezeit

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Am 5. April 1990 hat sich die 18 Tage zuvor frei gewählte zehnte Volkskammer der DDR konstituiert. Getagt hat sie bis zum 2. Oktober desselben Jahres - am Tag darauf trat die Deutsche Demokratische Republik dem „Geltungsbereich des Grundgesetzes“ bei. 39 Mal kamen die 400 Abgeordneten zu Plenarsitzungen zusammen, um die deutsche Vereinigung vorzubereiten - und sich als Parlament damit selbst aufzulösen. Am Donnerstag, 18. März 2010, um 11 Uhr hat der Bundestag auf seiner Internetseite den Online-Zugang zu einer Volkskammer-Mediathek freigeschaltet (www.bundestag.de/volkskammer). Bundestagspräsident Prof. Dr. Lammert hat dieses Angebot am 16. März der Presse vorgestellt. Darüber hinaus machte er während seiner Ansprache in der Feierstunde des Bundestages am 18. März auf dieses vollständige Angebot an Bild-, Ton- und Textdokumenten der zehnten DDR-Volkskammer aufmerksam.

Höhepunkte auf sechs Videos

Von den 39 Sitzungen der Volkskammer in diesen sechs Monaten vor 20 Jahren - 38 reguläre Sitzungen und eine Sondersitzung - ist mit Ausnahme einer Sitzung Filmmaterial vorhanden, das sich auf insgesamt 200 Stunden Sendezeit summiert. Da die Sitzungen seinerzeit auch im Hörfunk übertragen wurden, ist das Tonmaterial der Volkskammersitzungen lückenlos vorhanden.

Die Videomitschnitte aller verfügbaren Sitzungen sind in der neuen Mediathek des Bundestages online abrufbar. Ermöglicht wurde dies mit Unterstützung des Deutschen Rundfunkarchivs in Potsdam-Babelsberg unter Leitung von Dr. Peter-Paul Schneider. Ein zusätzliches Angebot für ein breiteres Publikum sind sechs Videozusammenschnitte von den Höhepunkten der Volkskammer-Debatten.

Digitalisierte Dokumente

Darüber hinaus sind auch alle Dokumente der Volkskammer in digitalisierter Form zugänglich, also alle 408 Drucksachen mit insgesamt 4.400 Seiten, die 39 Sitzungsprotokolle mit 1.900 Seiten sowie 142.600 weitere digitalisierte Seiten, die nun eingesehen werden können. Möglich wurde dies mit Unterstützung des Bundesarchivs und der zuständigen Leitenden Archivdirektorin Petra Rauschenbach.

Online zugänglich gemacht wird ferner die Datenbank mit den biografischen Selbstangaben aller 409 Abgeordneten der zehnten Volkskammer, die vom Zentrum für Historische Sozialforschung der Universität zu Köln unter Leitung von Prof. Dr. Wilhelm Heinz Schröder erarbeitet wurde.

Verzeichnisse erleichtern die Suche

Für die Online-Rechercheure werden Verzeichnisse erstellt, um treffergenau fündig zu werden, wie Norbert Lammert erläuterte. Die Videomitschnitte der Sitzungen sind mit dem jeweiligen Sitzungsprotokoll verknüpft.

Der Aufbau dieser Mediathek und die digitale Aufbereitung des Materials haben sieben Monate in Anspruch genommen – mithin länger, als die zehnte Volkskammer im Amt war, wie der Präsident bemerkte. Die Kosten beliefen sich auf etwa 30.000 Euro, dank der Unterstützung der beteiligten Institutionen ein „günstiger Preis“.

„Eine außergewöhnliche Zeit“

Die Amtsdauer der zehnten Volkskammer vom 5. April bis zum 2. Oktober 1990 nannte Lammert eine „außergewöhnliche Zeit“, die zu den „außergewöhnlichen Erfolgen des deutschen Parlamentarismus“ und zu den „stolzen Beiträgen“ der deutschen Geschichte gehöre. International erfahre dies oft mehr Anerkennung als im eigenen Land.

Professor Schröder vom Zentrum für Historische Sozialforschung benannte die Abgeordneten der damaligen Volkskammer, die heute noch dem Bundestag angehören: Roland Claus, Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Gregor Gysi und Dr. Ilja Seifert (alle Die Linke), Dr. Michael Luther, Katharina Landgraf und Maria Michalk (alle CDU/CSU) sowie Dr. Wolfgang Thierse, Hans-Joachim Hacker und Rolf Schwanitz (alle SPD).

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