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Parlament

Gerda Hasselfeldt begrüßt 114 IPS-Stipendiaten

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„Nutzen Sie die Chancen, die sich Ihnen hier bieten. Es wird eine Bereicherung Ihres Lebens sein.“ Davon zeigte sich Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU), Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, bei der Begrüßung der diesjährigen Teilnehmer am Programm des Internationalen Parlaments-Stipendiums (IPS) am Donnerstag, 18. März 2010, in der Berliner Humboldt-Universität überzeugt. Die 114 Stipendiaten aus 27 Ländern, die in diesem Jahr an dem Programm teilnehmen, bekämen Möglichkeiten, die ihnen in dieser Intensität nur hier geboten würden. Neben den USA und Frankreich nehmen vor allem osteuropäische Länder am IPS-Programm teil, „in denen die Demokratie manchmal noch etwas anders funktioniert“, formulierte Hasselfeldt. Ziel des Programms sei es deshalb auch, die „wertvollen Erfahrungen, die Sie in Deutschland sammeln, in Ihre Heimatländer mitzunehmen“.

„Wie die Deutschen ticken“

Überzeugt zeigte sich Hasselfeldt davon, dass die Stipendiaten dazu die Gelegenheit bekommen werden. „Sie haben in nicht einfachen Bewerbungsgesprächen zum Ausdruck gebracht, dass Sie geeignet sind, politisch mitzuwirken.“ Jetzt sei es an den Stipendiaten, sich im Bundestag einzubringen: „Sie haben Zugang zu allen Sitzungen und werden lernen, wie das politische System funktioniert und wie die Deutschen ticken.“

Allerdings sollten die jungen Leute nicht nur konsumieren. „Kernstück Ihres Aufenthaltes ist das 15-wöchige Praktikum im Büro eines Abgeordneten, wo Sie aktiv arbeiten können und sollen“, sagte Hasselfeldt. „Bringen Sie sich ein.“ Sie dankte auch ihren Abgeordnetenkollegen, „die sich bereit erklärt haben, den jungen Leuten die praktische Arbeit im Bundestag und im Wahlkreis zu zeigen. Das ist nicht selbstverständlich.“ Der Technischen Universität, der Freien Universität und der Humboldt-Universität dankte Hasselfeldt für die Zusammenarbeit bei der Auswahl der Stipendiaten mit einem „herzlichen Vergelt‘s Gott“.

„Nachhaltig netzwerken“

Auch untereinander sollten die Stipendiaten Kontakte knüpfen, „nachhaltig netzwerken“, so Hasselfeldt. „Nutzen Sie die Kontakte, nicht nur kurzfristig“, appellierte sie. Ein friedliches Zusammenleben in einer globalisierten Welt sei davon abhängig, dass man sich gut versteht.

Darauf verwies auch Wolfgang Börnsen (CDU/CSU), Berichterstatter für die Internationalen Austauschprogramme in der Kommission des Ältestenrates für Innere Angelegenheiten. Und im Senatssaal der Humboldt-Universität konnte er auch gleich ein Beispiel für die vermittelnde Funktion des IPS präsentieren.

Aserbaidschan und Armenien vereint

Die Botschafter von Aserbaidschan und Armenien - beide Länder streiten um die Region Berg Karabach - hatten nebeneinander Platz genommen, „ein bisschen beaufsichtigt von Kasachstan“, wie Börnsen augenzwinkernd anmerkte. „Das ist ein tolles Beispiel, wie man diplomatisch miteinander verkehrt“, freute sich der CDU-Politiker.

Unter den Stipendiaten funktioniere das Miteinander ebenfalls schon sehr gut. Sie sind seit dem 1. März in Berlin, und die erste Treppenhausparty im Wohnheim, in dem der Großteil der 114 untergebracht ist, hätten sie bereits gefeiert. „Das ist auch gut“, befand Börnsen: „Aber nicht so oft!“

Knesset lädt Stipendiaten ein

Die Stipendiaten seien in Deutschland, um den Parlamentarismus und die Demokratie kennenzulernen und in ihren Ländern zu optimieren. „Dazu bietet Ihnen die 'Werkstatt Parlament‘ jede Möglichkeit.“

Ungarn und Polen gratulierte Börnsen zu ihrem 20. IPS-Geburtstag - seit 1990 nehmen Stipendiaten aus beiden Ländern teil. Da das Programm auf Gegenseitigkeit ausgerichtet sei, freue er sich darüber, dass die Parlamente der beiden Länder jungen Stipendiaten ebenfalls die Möglichkeit eines Praktikums böten. Und er habe noch eine gute Nachricht. „Heute morgen hat Israel uns mitgeteilt, dass auch die Knesset Stipendiaten zu sich einlädt.“ Israel selbst nimmt in diesem Jahr zum zweiten Mal am IPS-Programm teil.

Das Land der Adler

Dann eröffnete Börnsen die anderthalbstündige Vorstellungsrunde aller 27 Länder. „Wir beginnen mit Albanien. Damit müssen die USA jetzt klarkommen, das ist wie bei Olympia“, so Börnsen.In ihren kurzen Präsentationen gaben die Stipendiaten einen kurzen, durchaus selbstironischen Einblick in ihr Land.

Über Albanien erfuhr man, dass das „Land der Adler“ 98 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien gewinnt. „Und manchmal nehmen wir das Stromsparen so ernst, dass wir ganz auf Strom verzichten.“

Erinnerung an Tofik Bachramow

Die aserbaidschanischen Stipendiaten erinnerten daran, dass es ein Schiedsrichter aus ihrem Land war, Tofik Bachramow, der 1966 beim WM-Finale in Wembley - als Linienrichter - den Ball beim legendären dritten Tor der Briten hinter der Linie gesehen und Deutschland damit um seine Titelhoffnungen gebracht hatte.

„Der Fußballgott hat sich gerächt“, sagte ein Stipendiat spitzbübisch, „jetzt haben wir Berti Vogts als Trainer.“ Als letzte Gruppe präsentierten sich die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien - Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Serbien und Slowenien - gemeinsam.

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