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Parlament

Deutsch-Französischer Parlamentspreis verliehen

Vier Personen bei einer Preisverleihung

Norbert Lammert (v.l.), Nicole Colin, Claude Bartolone und Nicolas Beaupré (Assemblée nationale)

Die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf das Verhältnis von Deutschen und Franzosen und der Einfluss des deutschen auf das französische Theater sind die Themen der beiden wissenschaftlichen Studien, die am Mittwoch, 20. November 2013, in Paris mit dem Deutsch-Französischen Parlamentspreis ausgezeichnet worden sind. Die Parlamentspräsidenten des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Norbert Lammert, und der Französischen Nationalversammlung, Claude Bartolone, charakterisierten die Untersuchungen als „wissenschaftliche Werke höchster Qualität, die in je eigener Weise in besonderem Maße zur besseren gegenseitigen Kenntnis von Deutschen und Franzosen beitragen“.

Geehrt wurden Prof. Dr. Nicole Colin für ihr Werk „Deutsche Dramatik im französischen Theater nach 1945. Künstlerisches Selbstverständnis und Kulturtransfer“ sowie Dr. Nicolas Beaupré für sein Buch „Le Traumatisme de la Grande Guerre 1918 – 1933“.

Rezeption deutschsprachiger Autoren in Frankreich

Prof. Dr. Nicole Colin lehrt neuere deutsche Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität von Amsterdam. Ihre von den beiden Parlamenten ausgezeichnete Arbeit bietet nicht nur eine Gesamtschau der kulturellen Interaktion der Zeit zwischen etwa 1946 und 1989, sondern nimmt auch das französische Theaterfeld in dieser Zeit in den Blick und weist nach, dass dessen Entwicklung die zunehmende Rezeption deutschsprachiger Autoren in Frankreich begünstigt.

Dabei berücksichtigt sie neben Aufführungsstatistiken und Buchpublikationen deutschsprachiger Theaterautoren auch die Theaterkritik sowie die intellektuellen und politischen Debatten, die das Selbstverständnis der französischen Theaterakteure von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart geprägt haben. Dem Buch liegt eine CD mit Interviews bei, die Frau Colin mit führenden Theaterleuten über das Selbstverständnis der Regisseure und Theaterproduzenten geführt hat.

Das Trauma des Ersten Weltkrieges

Dr. Nicolas Beaupré, der sowohl deutscher wie französischer Staatsbürger ist, lehrt moderne und neuere Geschichte an der Universität Blaise Pascal in Clermont-Ferrand (Frankreich). Er ist Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums des ‘Historial de la Grande Guerre’ in Péronne. Er arbeitet vorwiegend über französische und deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert und vor allem über den Ersten Weltkrieg und dessen Folgen. Allerdings ist das Thema seiner preisgekrönten Arbeit nicht so sehr der Erste Weltkrieg selbst, sondern der entscheidende Einfluss, den dieser Krieg in der Folgezeit bis zum Beginn der nationalsozialistischen Diktatur ausgeübt hat.

Der Autor weist nach, wie dieses Trauma, das der Erste Weltkrieg in Deutschland wie in Frankreich bewirkte, die nachfolgende politische Entwicklung der beiden Länder und ihre Beziehung zueinander prägte. Beaupré zeigt, wie sich die gegenseitigen Frustrationen auf der Grundlage dieses Traumas aufbauen, die Spannungen sich verschärfen und wie sich der Graben zwischen den beiden Völkern immer weiter auftut.

Der Deutsch-Französische Parlamentspreis

Im Jahr 2003 beschlossen der Deutsche Bundestag und die Assemblée nationale der Französischen Republik anlässlich des 40. Jahrestages der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages die Auslobung eines Deutsch-Französischen Parlamentspreises.

Mit ihm werden deutsche und französische wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet, die zur besseren gegenseitigen Kenntnis beider Länder beitragen. Der Preis, der jeweils an einen deutschen und einen französischen Staatsbürger geht, ist mit je 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. (lm/20.11.2013) 

 

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