+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

Auswärtiges

Höheres Gehalt für Lehrer im Ausland gefordert

Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik spielt vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingskrise eine zentrale Rolle in der deutschen Außenpolitik. Dies war das fraktionsübergreifende Credo in der Debatte über den 17. und 18. Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik  (18/579, 18/5057) am Freitag, 2. Oktober 2015, im Bundestag. Zum einen leisteten die Goethe-Institute in den Flüchtlingslagern vor Ort einen wichtigen Beitrag, damit dort keine „verlorene Generation“ heranwachse, zum anderen könnte die Kultur- und Bildungsarbeit im Ausland einen Beitrag zur Konflikt- und Krisenprävention leisten.

Einig über Erhöhung der Gehälter von Lehrern

Einig zeigten sich die Parlamentarier aller Fraktionen und die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, Prof. Dr. Maria Böhmer (CDU), in ihrer Forderung an die Haushaltspolitiker, die Gehälter von Lehrern an deutschen Schulen im Ausland zu erhöhen. Deren Gehälter seien vor 15 Jahren von der Einkommensentwicklung in Deutschland abgekoppelt worden und lägen inzwischen 23 Prozent unter den Gehältern der Lehrer in Deutschland, monierten die SPD-Abgeordnete Ulla Schmidt und der Unionsabgeordnete Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU).

Zudem dürften Lehrer im Ausland bei ihrer Rückkehr nach Deutschland „keinen Karriereknick“ erleiden, forderte Staatssekretärin Böhmer. Derzeit gibt es mehr als 140 deutsche Schulen in 71 Ländern mir rund 79.000 Schülern. Schmidt warb darum, die Inklusion behinderter Menschen an Auslandsschulen zu intensivieren.

Opposition: Weder Interessenpolitik noch Sahnehäubchen

Die Abgeordnete Azize Tank (Die Linke) warnte davor, die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik als Instrument einer deutschen Interessenpolitik zu begreifen. Sie müsse vielmehr für einen Dialog auf Augenhöhe genutzt werden. Tank forderte zudem, die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik in einem zu schaffenden Bundeskulturministerium anzusiedeln.

Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) mahnte, die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik nicht als „Sahnehäubchen“ anzusehen, auf das man notfalls verzichten könnte. Sie könne vielmehr dort wichtige Impulse setzen, wo die offizielle Diplomatie nicht mehr weiterkomme.

Bundesregierung zieht überwiegend positive Bilanz

In ihrem 18. Bericht zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik für das Jahr 2014 zieht die Bundesregierung eine überwiegend positive Bilanz. Deutschland belege nach sechs Jahren wieder den ersten Platz in der Gesamtwertung des „Nation Brands Index“. Die internationale Wahrnehmung Deutschlands habe sich im Vergleich zum Vorjahr in den Kategorien Kultur (Platz 1) und Bevölkerung (Platz 3) deutlich verbessert.

„Ein sehr gutes Image wird Deutschland auch in den Bereichen Qualität der Produkte, Arbeitnehmerfähigkeit, Lebensqualität und Regierungsführung bescheinigt.“ Allerdings weise das Deutschlandbild im Ausland im internationalen Vergleich vor allem in Bezug auf Willkommenskultur, Immigration und Tourismus nach wie vor Defizite auf.

Initiativen setzen Akzente

Als Schwerpunkte der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik im Berichtszeitraum September 2013 bis Dezember 2014 benennt die Regierung das Gedenkjahr 2014 zur Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkriegs, das Deutschlandjahr in Brasilien 2013/2014, das Deutsch-Chinesische Sprachenjahr 2013/2014 und das Jahr der deutschen Sprache und Literatur in Russland 2014/2015.

Weitere Initiativen dienten dem Aus- und Aufbau der Zivilgesellschaften in Ländern der Östlichen Partnerschaft der EU sowie in Ländern des Nahen Ostens und Nordafrika. Im Rahmen der Außenwissenschaftspolitik seien mit Hochschulkooperationen in der Türkei, in Russland und in China Akzente gesetzt worden.

Wachsende Nachfrage nach Deutsch als Fremdsprache

Zudem berichtet die Regierung von einer wachsenden Nachfrage nach Deutsch als Fremdsprache. „Stimuliert durch die starke deutsche Wirtschaft und die Internationalisierung der deutschen Wissenschaft tragen hier die strukturellen Reformen (Partnerschulinitiative, Ausbau der Goethe-Institute) und die damit einhergehende verstärkte Förderung von Deutsch als Fremdsprache erste Früchte“, heißt es in dem Bericht.

Nach Aussage von Staatssekretärin Böhmer lernen derzeit rund 15,4 Millionen Menschen weltweit Deutsch als Fremdsprache. Die größte Zahl an Sprachlernern findet sich nach Angaben des 17. Berichts zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik in Polen, Russland und Frankreich, auch in Asien nehme die Nachfrage zu.

Aufstrebende Mittelschicht interessiert an deutscher Sprache

In vielen Ländern profitiere Deutsch als Fremdsprache vom Bildungsbewusstsein einer aufstrebenden Mittelschicht, schreibt die Bundesregierung. Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik trage maßgeblich zur positiven Wahrnehmung Deutschlands bei. Schwerpunkte im Berichtszeitraum von Juni 2012 bis September 2013 seien unter anderem das Deutsch-Chinesische Sprachenjahr 2013/2014 und das 2013 eröffnete Deutschlandjahr in Brasilien gewesen.

Zudem habe die Regierung „in erheblichem Umfang“ Projekte im Bereich der Kultur, Bildung und Medien sowie Maßnahmen für Demokratisierung und Wirtschaftsentwicklung in der arabischen Welt gefördert. Mit dem Gesetz über die Förderung der deutschen Auslandsschulen sei außerdem erstmals eine eigene gesetzliche Grundlage der Auslandsschulen geschaffen worden, die fortan einen Anspruch auf finanzielle und personelle Förderung hätten. (aw/02.10.2015)

Marginalspalte