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Lammert: Heiner Geiß­lers sozialpolitische Ak­zente prägen unser Land

Heiner Geißler (1930-2017)

Heiner Geißler (1930-2017) (dpa)

Als streitbaren Parlamentarier und leidenschaftlichen Debattenredner hat Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert den am Dienstag, 12. September 2017, im Alter von 87 Jahren verstorbenen früheren CDU-Bundestagsabgeordneten, Bundessozialminister und CDU-Generalsekretär Heiner Geißler gewürdigt.

„Herausragende Persönlichkeit der deutschen Politik“

In einem Kondolenzschreiben an die Witwe Geißlers im Namen des Deutschen Bundestages schreibt Lammert, Geißler habe zu den herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Politik gehört. Er habe sich meist früher als andere immer wieder großer gesellschaftspolitischer Zukunftsthemen angenommen und dabei gängige Überzeugungen gehörig gegen den Strich zu bürsten gewusst.

Weiter heißt es: „Fest verwurzelt in der katholischen Soziallehre setzte er zunächst in Rheinland-Pfalz, später dann als Bundesminister sozialpolitische Akzente, die unser Land nachhaltig prägen. Wie hoch sein Ansehen als kluger Beobachter mit unbestechlichem Urteil über Parteigrenzen hinweg war, zeigte nicht zuletzt seine Berufung zum Schlichter in Stuttgart.“ Er werde Heiner Geißler in guter Erinnerung behalten, schreibt der Bundestagspräsident.

Mehr als 20 Jahre im Bundestag

Der in Oberndorf am Neckar geborene Geißler kam 1965 für den Wahlkreis Reutlingen-Tübingen erstmals in den Bundestag, aus dem er im Mai 1967 wieder ausschied, als er Minister für Soziales, Gesundheit und Sport in Rheinland-Pfalz wurde. Von 1971 bis 1979 war Geißler Landtagsabgeordneter in Mainz, von 1977 bis 1989 Generalsekretär der CDU, von 1982 bis 1985 Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit. 2010/11 fungierte er als Schlichter beim umstrittenen Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“.

Bei der Bundestagswahl 1980 gewann Heiner Geißler das Direktmandat im Wahlkreis Südpfalz. Dem Parlament gehörte er daraufhin bis 2002 an. (eh/vom/12.09.2017) 

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