Parlament

Plenum erhebt sich zu Eh­ren des verstorbenen Ab­ge­ordneten Ewald Schurer

Der Bundestag hat sich zu Beginn seiner Plenarsitzung am Dienstag, 12. Dezember 2017, zu Ehren verstorbenen Ewald Schurer erhoben. Der SPD-Abgeordnete aus dem oberbayerischen Wahlkreis Erding – Ebersberg östlich von München war am Sonntag, 3. Dezember, im Alter von 63 Jahren überraschend gestorben. Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble sagte, der „Unermüdliche aus Ebersberg“, wie er genannt worden sei, habe sich bis zuletzt nie geschont.

Schäuble charakterisierte Schurer als Parlamentarier und Sozialdemokrat aus Leidenschaft. Er habe insgesamt 16 Jahre dem Bundestag angehört. Das erste Mal sei er 1998 ins Parlament gewählt worden, noch in Bonn. Sein politisches Engagement habe aber viel weiter zurückgereicht. Schurer sei bereits als 18-Jähriger 1972 in die SPD eingetreten. Mit 30 Jahren habe er sein erstes parlamentarisches Mandat im Ebersberger Kreistag erworben, dem er bis zu seinem Tod 33 Jahre lang angehörte.

„Ein Haushälter mit Herzblut“

Im Bundestag habe sich Schurer als Finanz- und als Gesundheitspolitiker einen Namen gemacht. „Ein Haushälter mit Herzblut, sagen die, die mit ihm eng zusammengearbeitet haben. Ich kann das auch für frühere Finanzminister sagen. Arbeitsfreudig und zielstrebig“, sagte Schäuble. Das habe für alle parlamentarischen Aufgaben gegolten, die er übernommen habe. 

Als Berichterstatter für den Etat des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, als Mitglied im Unterausschuss des Haushaltsausschusses für Fragen der Europäischen Union und im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Gleiches gelte für sein Wirken in der Parlamentariergruppe Bosnien und Herzegowina und in der Deutsch-Chinesischen Parlamentariergruppe.

„Ein besonnener, ein geradliniger Politiker“

„Ewald Schurer war ein besonnener, ein geradliniger Politiker. Und er blieb bodenständig“, sagte Schäuble. Sein Lebensmotto habe gelautet: „Gesellschaftliches Engagement lohnt sich!“ In diesem Sinne habe er sich um die Probleme in seiner Heimat gekümmert und deren Interessen im Bundestag mit großem Engagement vertreten.

Schurer sei über Parteigrenzen hinweg als fairer Diskutant geschätzt worden. „Und er hatte die vielleicht wichtigste Gabe für einen Politiker – er konnte den Menschen zuhören“, fügte der Bundestagspräsident hinzu. „Wir sind Ewald Schurer dankbar für alles, was er für unsere Demokratie über viele Jahre hinweg geleistet hat. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Allen Angehörigen spreche ich im Namen des ganzen Hauses meine Anteilnahme aus.“ (vom/12.12.2017)

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