Parlament

Abgeordnete wollen einen Parlaments­kreis Radverkehr gründen

Fahrradpulk auf einer Berliner Straße mit vier Abgeordneten auf Rädern an der Spitze.

Start zur Parlamentarischen Radtour: vorne von links die Abgeordneten Andreas Wagner (Die Linke), Mathias Stein (SPD), Gero Storjohann (CDU/CSU) und Stefan Gelbhaar (Bündnis 90/Die Grünen). (DBT/Melde)

Wie lässt sich der innerstädtische Lieferverkehr mithilfe von Lastenrädern umweltverträglicher gestalten? Das war das Thema der diesjährigen parlamentarischen Fahrradtour des Deutschen Bundestages am Montag, 10. September 2018.

Der Berichterstatter für Fahrradverkehr der CDU/CSU-Fraktion, Gero Storjohann, begrüßte am Montagmittag die Radverkehrspolitiker der Bundestagsfraktionen und Spitzenvertreter der Fahrradverbände im Innenhof der Bundestagsliegenschaft Wilhelmstraße 65 in Berlin-Mitte zu einer etwa neun Kilometer langen Erkundungsfahrt Richtung Prenzlauer Berg.

„Paketzustellung per Fahrrad entlastet Stadtverkehr“

Ziel: die Besichtigung des „KoMoDo Mikro-Depots“. Dort werden seit Mai 2018 Paketsendungen vom Lkw auf Lastenräder umgeladen und in einem festgelegten Bereich im Umkreis von fünf Kilometern, in dem etwa 800.000 Menschen leben und sich knapp 600.000 Arbeitsplätze befinden, per Lastenfahrrad zugestellt.

In dem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit geförderten  Modellprojekt für den Einsatz von Mikro-Depots und Lastenrädern im Lieferverkehr nutzen die fünf führenden Paketdienstleister Deutschlands erstmals gemeinsam einen innerstädtischen Umschlagplatz in Berlin, der anbieterneutral betrieben wird, und bringen ihre Erfahrungen ein.

„Die Paketzustellung ist ein Wachstumsmarkt. Die Straßen sind oft zugestellt mit Lieferwagen. Hier kann das Fahrrad als Transportmittel für Entlastung sorgen und den Innenstadtverkehr flüssig halten. Heute schauen wir an, wie so ein Logistikzentrum funktioniert“, so Storjohann.

Parlamentskreis soll gegründet werden

Als weiteres Etappenziel will der CDU-Abgeordnete aus Schleswig-Holstein erreichen, dass sich die nach der Bundestagswahl neu ins Parlament eingezogenen Abgeordneten kennenlernen und vernetzen, um gemeinsam den Fahrradverkehr als alternativen Verkehrsträger voranzubringen.

„Wie haben alle Fraktionen eingeladen mitzumachen“, so der langjährige Organisator der Parlamentarischen Fahrradtour. „Heute schaffen wir die Voraussetzungen dafür, uns im Politikfeld Radverkehr fraktionsübergreifend künftig noch enger abzustimmen. Dazu werden wir am 10. Oktober 2018 im Bundestag einen Parlamentskreis Radverkehr für die fahrradpolitischen Sprecher der Fraktionen ins Leben rufen.“

„Große Koalition für den Radverkehr bilden“

Zunächst einmal wollten sich die neuen und alten Fahrradpolitiker am Montag aber kennenlernen und in lockerer Atmosphäre mit den Fahrradexperten vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und vom Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) ins Gespräch kommen, die als Partner die Tour unterstützen. 

„Wir machen heute keine große Tour“, erklärt Storjohann die Beschränkung der Teilnehmer auf den Kreis der Sprecher und Experten im Vergleich zu den Vorjahren, „wir bilden jetzt erst einmal eine große Koalition für den Radverkehr.“ Im Mai 2019 wolle man dann wieder zu einer teilnehmerstarken Veranstaltung aufrufen. (ll/10.09.2018)

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