Parlament

Das Friedens­licht aus Bethlehem er­reicht den Deutschen Bundes­tag

Fotografie von fünf Jugendlichen - davon drei Männer und zwei Frauen - und einer Frau mittleren Alters mit rötlich-blondem Haar, die in einem Foyer stehen, die Blicke auf eine Holzlaterne mit brennender Kerze gerichtet

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Zweite von rechts) nimmt für den Deutschen Bundestag das Friedenslicht aus Bethlehem entgegen. Dieses wird überreicht von Mitgliedern der Pfadfinderverbände Sören Kelb (Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder), Tim Ernst (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg), Imane Hartit (Bund Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands), Clemens Riese (Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder) und Antonia Kössendrup (Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg). (DBT/Melde)

Aus Bethlehem über Linz in den Deutschen Bundestag – am Montag, 17. Dezember 2018, nahm Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) im Reichstagsgebäude das Friedenslicht aus Bethlehem entgegen. Überbracht wurde es im Rahmen der Aktion Friedenslicht von einer fünfköpfigen Delegation der Ringe deutscher Pfadfinderinnen und Pfadfinder und der Altpfadfinder

„Frieden braucht Vielfalt“

Seit 25 Jahren nun habe die Aktion in Deutschland Tradition, erklärte Tim Ernst von der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg in einer kurzen Begrüßungsansprache. Die Aktion, die in diesem Jahr unter dem Motto „Frieden braucht Vielfalt – zusammen für eine tolerante Gesellschaft“ steht, geht auf eine Initiative des Österreichischen Rundfunks (ORF) zurück, durch die 1986 erstmalig ein Kind das Friedenslicht in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzündete.

Die internationale Aussendungsfeier des Friedenslichts fand in diesem Jahr am Samstag vor dem dritten Advent in Linz statt; seitdem wird die Flamme global weiterverteilt. Sogar im Flugzeug könne sie – ähnlich wie das Olympische Feuer – transportiert werden, betonte Ernst. 

Ein Licht für das tägliche Miteinander

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth bedankte sich im Namen ihrer Kolleginnen und Kollegen bei den drei Pfadfindern und den zwei Pfadfinderinnen, die das Licht in einer Metalltruhe in den Bundestag brachten. Dieses Licht sei „noch nie so wichtig gewesen wie in diesem Jahr“, betonte Roth mit Blick auf die blutigen Konflikte in der Welt. 

Friede sei aber auch das, was eine Gesellschaft stark mache, er beginne deshalb „bei uns zuhause“ im täglichen Miteinander – auch unter Abgeordneten des Deutschen Bundestages, fügte sie hinzu. Auch deshalb sei es eine Freude, dass die kleine Flamme hier im Parlament brenne, schloss Roth, die das Licht anschließend auf eine Kerze in einer Holzlaterne übertrug. 

Im Spannungsbereich

Für alle sichtbar – Abgeordnete wie Besucher – wurde das Friedenslicht am Ende der kleinen Zeremonie in der Westeingangshalle des Reichstagsgebäudes platziert, wo die Flamme nun mindestens bis zum Heiligen Abend brennen soll. Flankiert wird das Friedenslicht dort von den beiden Installationen des Künstlers Gerhard Richter, „Schwarz Rot Gold“ und „Birkenau“, und brennt also inmitten des Spannungsverhältnisses deutschen Selbstverständnisses. (ste/17.12.2018)

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