Internationales

Suzie aus Namibia beeindruckte vor allem die Kultur des politischen Dialoges

Suzie aus Namibia

Suzie aus Namibia (DBT)

Suzie ist 22 Jahre alt, hat in Südafrika „Politik und Internationales“ studiert und am Sonderprogramm des Internationalen Parlaments-Stipendiums Afrikanische Staaten südlich der Sahara im Programmjahr 2023 teilgenommen. Dieses Programm fand zum ersten Mal, nach zwei Online-Jahrgängen, in Berlin statt.

Welche Beziehung haben Sie zu Deutschland? Warum haben Sie die deutsche Sprache gelernt?

Ich komme aus Namibia, einem Land mit einer langen und gemeinsamen Geschichte mit Deutschland. Ich habe die deutsche Sprache gelernt, um meinen Horizont zu erweitern und mich mit der Geschichte Namibias als deutsche Kolonie zu beschäftigen. Wie man so schön sagt: „Sprache ist eine Brücke“.

Inwiefern engagieren Sie sich in Ihrer Heimat sozial oder zivilgesellschaftlich?

In Namibia engagiere ich mich für Klimaschutz, Umweltschutz und reproduktive Gerechtigkeit. Ich bin Teil der Windhoek-Gruppe von Fridays for Future. Bis vor kurzem war ich auch Kommunikationsbeauftragte einer der größten Organisationen für reproduktive Gerechtigkeit in Namibia. Außerdem bin ich als Autorin tätig, nutze Poesie und kreative Sachliteratur, um einen öffentlichen Dialog über sozioökonomische Themen in Afrika anzuregen.

Warum haben Sie sich für das IPS-Programm beworben?

Mein Interesse für die Außenpolitik und für die deutsch-afrikanischen Beziehungen hat mich motiviert. Für mich als Namibierin war der Programmschwerpunkt auf der deutschen Erinnerungskultur sehr ansprechend. Ich wollte mehr darüber erfahren, wie Deutschland sich mit seiner Kolonialgeschichte auseinandersetzt und welcher Diskurs über Dekolonisierung geführt wird.

Was hat Sie im Programm am meisten überrascht oder beeindruckt?

Ich war sehr beeindruckt von der Kultur des politischen Dialogs. Als junger Mensch bin ich es nicht gewohnt, dass meine Perspektive in kritischen Gesprächen tatsächlich berücksichtigt wird. Während unserer Zeit im Programm haben wir offene und ehrliche Gespräche mit Menschen aus allen Ecken des Bundestages geführt. Es war ein echter Austausch. Das habe ich sehr geschätzt.

Welche Vorstellungen haben Sie von Ihrer beruflichen Zukunft?

Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, Afrikas Stellung in den internationalen Beziehungen zu stärken. Ich habe Politik und Internationales im Rahmen meines Bachelor- und weiterführenden Abschlusses studiert. Mein Ziel ist es, bei der Afrikanischen Union im Bereich der afrikanischen Außenpolitik und internationalen Beziehungen zu arbeiten.
Außerdem möchte ich meine eigene Organisation für politische Bildung gründen. Mit dem Ziel die Bürgerbeteiligung zu stärken, möchte ich Grundprinzipien wie Gerechtigkeit, Freiheit, Toleranz und Transparenz an der Basis vermitteln. Dies wird auch ein Raum sein, in dem die gesellschaftspolitische Zukunft Afrikas auf dem gesamten Kontinent kreativ gestaltet werden kann.

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