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Gedenktafeln

Die Tafel erinnert an den Beitrag Polens zur Wiedervereinigung Deutschlands und zur Einheit Europas
Bundestagspräsident Norbert Lammert, der polnische Staatspräsident Bronisław Komorowski (Mitte) und Bundespräsident Joachim Gauck vor der Gedenktafel am Reichstagsgebäude.
Tafel am Reichstagsgebäude zum Gedenken an die Grenzöffnung in Ungarn
Tafel am Reichstagsgebäude zum Gedenken an die Grenzöffnung in Ungarn

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Die Gedenktafel erinnert an den Beitrag der polnischen Gewerkschaftsbewegung „Solidarność zur Wiedervereinigung Deutschlands und zur Einheit Europas. (DBT/Melde)

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Bundestagspräsident Norbert Lammert (links), der polnische Staatspräsident Bronisław Komorowski (Mitte) und Bundespräsident Joachim Gauck vor der Gedenktafel. (DBT/Melde)

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An der Nordostecke des Reichstagsgebäudes erinnert eine Gedenktafel an die Öffnung der Westgrenze Ungarns für alle DDR-Bürger im Jahr 1989. (DBT/Kummerow)

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Die Bronzetafel ist ein Zeichen der Freundschaft zwischen dem ungarischen und deutschen Volk. (DBT/Kummerow)

Gedenken an Solidarność

An der Nordseite des Reichstaggebäudes erinnert ein Mauerstück der Danziger Werft an die Gründung der polnischen Gewerkschaftsbewegung „Solidarność“ (dt. Solidarität), die mit ihrem Kampf für demokratische Rechte einen entscheidenden Beitrag zum Ende der Teilung Europas leistete. Über diese Mauer kletterte im August 1980 der spätere Friedensnobelpreisträger und Arbeiterführer Lech Walesa, um die Streikbewegung zu organisieren, aus der die erste von der Regierung anerkannte Gewerkschaft im Ostblock hervorging. 

Das Stück der Mauer der Danziger Werft ist ein Geschenk des Sejm, des polnischen Parlamentes, im Jahr 2009 an den Deutschen Bundestag. Bei der Enthüllung des symbolträchtigen Mauerstückes erinnerte Bundestagspräsident Norbert Lammert im Beisein des Präsidenten des polnischen Parlaments, Sejmmarschall Bronislaw Komorowski, daran, dass es in der Nähe dieser Mauer in Danzig war, wo der „Kampf für die Demokratie“ im kommunistischen Teil Europas begonnen hatte. In diesem Sinne würdigt die bronzene Gedenktafel „den Beitrag Polens zur Wiedervereinigung Deutschland und für ein politisch geeintes Europa“.

Gedenken an Ungarns Grenzöffnung

An der Nordostecke des Reichstagsgebäudes erinnert eine Gedenktafel an ein Picknick, das Geschichte machte. Für ein als Friedensdemonstration initiiertes „Paneuropäisches Picknick“ wurde am 19. August 1989 die Grenze zwischen Ungarn und Österreich nahe der Stadt Sopron (Ödenburg) für drei Stunden geöffnet. Was als symbolische Öffnung eines Grenztores vorgesehen war, riss ein großes Loch in den Eisernen Vorhang, da hunderte Bürger der DDR das Picknick als Fluchtmöglichkeit nutzten, um nach Österreich zu gelangen. Seit dem Bau der Berliner Mauer war die dreistündige Grenzöffnung die größte Massenflucht aus der DDR und machte damit die Grenze zwischen West und Ost durchlässig. Am 11. September folgte die Öffnung der Westgrenze Ungarns für alle DDR-Bürger.

Zum zweiten Jahrestag der Grenzöffnung enthüllten am 10. September 1991 Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth und der ungarische Parlamentspräsident György Szabad die 90 mal 150 Zentimeter große Bronzetafel als „ein Zeichen der Freundschaft zwischen dem ungarischen und deutschen Volk für ein vereintes Deutschland, für ein unabhängiges Ungarn, für ein demokratisches Europa“.

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