Besuch

Die Geheimnisse der Quadriga. Entstehung, Zerstörung, Wiedergeburt.

Eine Viktoriafigur aus Gips ohne Arme steht in einer Halle.
Zwei Pferdeköpfe aus Gips stehen auf Palletten.
Das Bein eines Pferdes aus Gips liegt auf dem Boden.
Das Vorderteil eines Pferdes aus Gips und eine Viktoriafigur stehen in einer Halle.
Die Nachbildung aus Kupferblech eines Pferdeauges liegt mit Werkzeug auf einer Holzoberfläche.

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Eine besondere Herausforderung: Die in hunderte Einzelteile zersplitterten Flügel wieder anzusetzen. (DBT/Julia Nowak)

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Zwei Pferdeköpfe, scheinbar gleich, der vordere jedoch deutlich anders modelliert: Wurde er 1808 in Paris als Ersatz für ein beschädigtes Pferd geschaffen? (DBT/Julia Nowak)

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Weitere Fragmente warten auf ihre Zusammenführung. (DBT/Julia Nowak)

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Die Viktoria und eines der Pferde lassen die Monumentalität der Skulpturengruppe erfahren. (DBT/Julia Nowak)

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Das Auge eines Pferdes - nach dem Gipsabguss mit Hammer und Punze in Kupferblech getrieben (DBT/Julia Nowak)

12. Oktober 2023 bis 24. März 2024
Achtung: Wegen Bauarbeiten endet die Ausstellung bereits am 24. März 2024.

Eröffnung

Mittwoch, 11. Oktober 2023, um 16.00 Uhr im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestags

Begrüßung: Prof. Monika Grütters, MdB, Staatsministerin a.D., Mitglied des Kunstbeirats des Deutschen Bundestags

Grußworte: Gero Dimter, Vizepräsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz; Miguel Helfrich, Leiter der Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin

Einführung: Dr. Andreas Kaernbach, Kurator der Kunstsammlung des Deutschen Bundestags; Dr. Zitha Elevi, Kuratorin

Musik: Oli Bott am Vibraphon

Ausstellung zur Quadriga im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages

Stehen Menschen heute vor dem Brandenburger Tor, sehen sie eine Nachbildung der Quadriga. 1942 wurde von der originalen Quadriga eine Schutzabformung aus Gips gefertigt. Aus diesen Formen wurden ab 1957 Gipsmodelle gefertigt, mit deren Hilfe eine Rekonstruktion der Quadriga hergestellt werden konnte, die schließlich 1958 nach schwierigen Verhandlungen zwischen Ost und West auf dem Brandenburger Tor aufgestellt wurde. Die Gipsmodelle wurden zersägt und befanden sich als Fragmente bis 2021 in unterschiedlichen Erhaltungszuständen in verschiedenen Depots des Landesdenkmalamtes Berlin. Diese Fragmente wurden seit 2020 in der eigens eingerichteten Schauwerkstatt der Gipsformerei der Staatlichen Museen zusammengeführt und teilweise zusammengesetzt. Dabei brachte die Restaurierung der Gipsmodelle ungeahnte neue Erkenntnisse. Es zeigte sich, dass die Gipsmodelle von unschätzbarem Wert sind, da der Originalzustand der Quadriga verloren gegangen ist. Nur die Gipsmodelle enthalten noch die Daten der Urfassung der Quadriga, einschließlich aller Informationen, die sich aus Beschädigungen, Reparaturen und Veränderungen ergeben haben.

Die Ausstellung dokumentiert die Arbeit der Schau-Werkstatt, stellt die gewonnenen Erkenntnisse vor (ein Dokumentationsband ist erschienen) und erläutert die Arbeitsprozesse von Gipsformerei und Bronzegießerei anhand von Werkzeugen und Modellen.

Zugleich lassen sich anhand der Quadriga die vielfältigen Inanspruchnahmen und Deutungen eines solch ikonischen Kunstwerkes aufzeigen, sei es durch Preußen, Frankreich, das Kaiserreich, die Weimarer Republik oder in der Zeit des Nationalsozialismus und des „Kalten Krieges“ - von ihrer Entstehung über die Entführung 1806 nach Paris durch Napoleon bis zur Wiedervereinigungsfeier Silvester 1989/1990 rund um das Brandenburger Tor.

Beide Monumente, die Berliner Mauer und die Quadriga, eröffnen so mit unterschiedlicher Akzentuierung einen weiten Assoziationsraum zur deutschen und europäischen Geschichte und Identität – deren vielfältige Brüche sich im Zusammenspiel beider Werke offenbaren.

Dauer der Ausstellung

12. Oktober 2023 bis 24. März 2024

Mauer-Mahnmal im Deutschen Bundestag
Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Schiffbauerdamm, 10117 Berlin
Eingang an der Spree

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag
11 bis 17 Uhr, Eintritt frei.

Weitere Informationen

Tel. 030-227-32027

kunst-raum@bundestag.de
www.kunst-im-bundestag.de
www.mauer-mahnmal.de

Ein Kooperationsprojekt des Kunstbeirates des Deutschen Bundestages, der Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin und des Landesdenkmalamtes Berlin

Text: Dr. Andreas Kaernbach

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