08.07.2021 | Parlament

Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohen­schön­hausen

Am 8. Juli 2021 besuchte die SED-Opferbeauftragte die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

Am 8. Juli 2021 besuchte die SED-Opferbeauftragte die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. (DBT/Julia Nowak)

Die SED-Opferbeauftragte hat am Donnerstag, 8. Juli 2021, die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen besucht. Der Direktor der Gedenkstätte Dr. Helge Heidemeyer führte die Beauftrage über das Areal der früheren zentralen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit und zeigte ihr insbesondere die unter den hohen Anforderungen des Denkmalschutzes aufwändig sanierten Zellentrakte. Bei ihrem Rundgang traf die SED-Opferbeauftragte auch Gruppen von Jugendlichen, die erstmals nach dem zurückliegenden Lockdown wieder die Möglichkeit hatten, diesen außerschulischen Lernort zu besuchen. In der Gedenkstätte werden die Gruppen sowohl von früheren Insassen des Gefängnisses als auch von Historikerinnen und Historikern geführt. In der Gedenkstätte ist zudem das Koordinierende Zeitzeugenbüro angesiedelt. Das Büro vermittelt für Schulen im gesamten Bundesgebiet Zeitzeugen, die im Unterricht über politischen Widerstand, staatliche Verfolgung und ihre Hafterfahrungen in der DDR berichten. Diese Arbeit liegt Zupke, die selbst seit vielen Jahren als Zeitzeugin Schulen besucht, besonders am Herzen. Durch die Arbeit der Zeitzeugen wird jungen Menschen ein Einblick in das Leben in der Diktatur gegeben und sie kommen ganz direkt in Kontakt mit den Menschen die durch die staatliche Repression in der SED-Diktatur zu Opfern wurden.

Ein besonderes Augenmerk legte Zupke bei ihrem Besuch auf das Thema Forschung. Seit 2018 ist die Gedenkstätte Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Forschungsverbundes „Landschaften der Verfolgung“. Die Gedenkstätte hat hierbei die Aufgabe übernommen eine Datenbank zu erstellen, in der möglichst alle Personen aufgenommen werden sollen, die in der Sowjetischen Besatzungszone oder der Deutschen Demokratischen Republik aus politischen Gründen inhaftiert waren. Diese Datenbank wird es erlauben, erstmals gesicherte Aussagen über Dimensionen politischer Haft zwischen 1945 und 1989 tätigen zu können. Zupke unterstrich die besondere Bedeutung des Forschungsprojektes für die Opfer der SED-Diktatur und ihre Arbeit als Opferbeauftragte.

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