Die SED-Opferbeauftragte beim Tag der Deutschen Einheit 2025 in Saarbrücken
Unter dem Leitmotiv „Zukunft durch Wandel“ feierten die Verfassungsorgane des Bundes, die Bundesländer und die Zipfelregionen des Saarlands gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vom 2. bis 4. Oktober 2025 den Tag der Deutschen Einheit in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken.
Zum Auftakt des Bürgerfestes besuchte die SED-Opferbeauftragte am 2. Oktober den Stand des Bundesarchivs und informierte sich dort insbesondere über die Angebote des Stasi-Unterlagen-Archivs. So zeigte das Bundesarchiv zum Tag eine Ausstellung, die das Wirken der Staatssicherheit in Westdeutschland, im Saarland, darstellt. Gleichzeitig berieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesarchivs Bürgerinnen und Bürger zu den Möglichkeiten der Einsicht in die Stasi-Unterlagen und weitere Archivbestände des Bundesarchivs.
Im Pavillon des Deutschen Bundestages war die SED-Opferbeauftragte mit einem eigenen Informationsstand präsent und stand dort persönlich und mit ihrem Team für Fragen und Anliegen von Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung. Im Rahmen eines Zeitzeugengesprächs mit der SED-Opferbeauftragten gab der ehemalige Bürgerrechtler Dr. Karsten Dümmel dem Publikum auf der Bühne im Forum Plenarsaal, einem Nachbau des Plenarsaals des Reichstagsgebäudes, Einblick in sein Schicksal, das in der DDR von staatlicher Willkür und Repressionen durch den SED-Apparat geprägt war. Die Bürgerinnen und Bürger hatten zudem die Gelegenheit, bei einem Interview mit der Bundesbeauftragten im Kommunikationsforum des Deutschen Bundestages mehr über ihr Amt und über die Person Evelyn Zupke zu erfahren.
Unter dem Motto „Von der Diktatur zur Freiheit - 35 Jahre Deutsche Einheit“ war die SED-Opferbeauftragte am 3. Oktober bei einem gemeinsamen Gespräch mit Prof. Dr. Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs, auf der Bühne der Bundesregierung zu sehen. Gemeinsam blickten sie auf das Leben der DDR, auf die heutigen Lebensumstände der Opfer des SED-Regimes und darauf, wie wir die Erinnerung an diese Zeit wachhalten, auch für die jüngere Generation.
Neben ihren gesetzlichen Aufgaben erläuterte die Bundesbeauftragte den Gästen, was die im Januar 2025 vom Parlament und vom Bundesrat beschlossene Gesetzesänderung zur Verbesserung rehabilitierungsrechtlicher Vorschriften für Opfer der politischen Verfolgung in der ehemaligen DDR im Konkreten für die Betroffenen von SED-Unrecht bedeutet. Prof. Dr. Hollmann sprach darüber, wie wichtig das Stasi-Unterlagen-Archiv als zentrales Symbol für die Unterdrückung in der DDR war und für die Aufarbeitung heute bedeutet.
Evelyn Zupke betonte auf die Frage, wo wir heute mit der Aufarbeitung und Rehabilitierung von SED-Unrecht stehen, die positiven Erfolge in der Vergangenheit und umriss Nachbesserungsbedarfe für eine bessere Unterstützung der SED-Opfer. Zupke unterstrich, dass ‚wir’ die Erfahrungen der Menschen in der Diktatur ins öffentliche Gedächtnis besser verankern müssen: „Denn der Schatten der Diktatur reicht für die Betroffenen - auch über Generationen hinweg – bis in die heutige Zeit“.

Evelyn Zupke im interview für den Podcast der Union Stiftung „Politik auf den Punkt gebracht“. (© Team Zupke)
Am Rande der Festivitäten besuchte die Bundesbeauftragte die Konrad-Adenauer-Stiftung in Saarbrücken. Hier sprach sie bei einem Interview für den Podcast „Politik auf den Punkt gebracht“ sowie bei einem Austausch mit Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung vor allem junge Menschen an, die sie zu ihren Erfahrungen als Oppositionelle in der DDR und zur parlamentarischen Arbeit befragten.