Kolumne der Wehrbeauftragten - Juli/August 2024
Liebe Soldatin, lieber Soldat,
dieser Sommer wird sportlich. Und nein, damit meine ich nicht die Fußball-Europameisterschaft oder die Olympischen Sommerspiele, sondern natürlich Invictus Germany!
Dieses Sportevent findet vom 26. bis 28. Juli in der Mehrzweckhalle Castello in Düsseldorf statt. Es werden Wettkämpfe in vier Sportarten ausgetragen – Tischtennis, Sitzvolleyball, Indoor-Rudern und Indoor-Cycling. Neben soldatischen Teams aus Deutschland, den USA und Australien sind auch andere Invictus Games-Nationen aus Europa eingeladen. Zudem können Angehörige deutscher Blaulicht-Organisationen teilnehmen.
Jede und jeder ist herzlich in Düsseldorf willkommen, kann live dabei sein und die Teams anfeuern. Der Eintritt zu den Sportwettkämpfen ist frei!
Das Sportfestival führt den Geist und die Vision der Invictus Games fort, die 2023 (ebenfalls) in Düsseldorf stattfanden und ein grandioser Erfolg waren. Damit soll die Aufmerksamkeit für Themen wie einsatzbedingte Verwundungen an Körper und Seele hochgehalten werden. Es soll ein Ort der Begegnung mit denjenigen sein, die mit ihrem Dienst unsere Sicherheit, Freiheit, Frieden und Demokratie gewährleisten. Und es soll das Bewusstsein dafür geschärft werden, welche Risiken Menschen in Uniform für ihren Dienst und für uns eingehen.
Invictus Germany wird 2024 erstmals ausgetragen und soll fortan jährlich in Düsseldorf stattfinden. Dieses Engagement der Stadt ist herausragend und ein starkes Zeichen der Wahrnehmung und Wertschätzung.
Das zeigt: Es entsteht etwas in Deutschland. Eine Veteranenkultur nimmt Formen an, die getragen wird von Anerkennung, Respekt und Wertschätzung für unsere Soldatinnen und Soldaten und ihren Dienst. Sie hat durch die Invictus Games 2023 einen echten Schub erfahren, der mit Invictus Germany nun weitergetragen wird. Zeichen dieser Veteranenkultur sind auch der Beschluss des Deutschen Bundestages zur Einführung eines nationalen Veteranentages und die Einrichtung eines Veteranenbüros in Berlin.
Im Blick – sowohl bei der Veteranenkultur als auch bei Invictus Germany – sind dabei immer Familienangehörige und Freunde. Sie sind für unsere Soldatinnen und Soldaten und insbesondere für Einsatzgeschädigte und ihre Rehabilitation von unschätzbarer Bedeutung. Auch ihrer Unterstützung und Leistung gebührt Anerkennung und Respekt.
Mitte Mai war ich an der Sportschule Warendorf und habe das Team der Invictus Germany besucht. Es war ein großes Wiedersehen. Denn viele Team-Mitglieder waren auch schon bei den Invictus Games 2023 dabei.
Es hat mich einmal mehr sehr beeindruckt, das Engagement der Sportlerinnen und Sportler (und des Teams drumherum) zu sehen. Und es war erneut sehr bewegend zu spüren, wie viel Motivation, Kraft und Lebensfreude die Teilnahme an den Spielen den Sportlerinnen und Sportlern verleiht. Die Bedeutung und Wirkung des Sports und dieses Sportfestivals strahlen wahrlich weit über das Sportfeld hinaus. Sie sind ein wichtiger Schritt der Rehabilitation auf dem Weg zurück in den Alltag.
Die Vorfreude auf das Sportevent im Juli ist groß. Sie ist allerdings auch getrübt. Ende Mai ist Kapitänleutnant Jörg Hinrichs verstorben. Er war Captain der deutschen Mannschaft der Invictus Games 2023. Es ist unfassbar traurig und erschütternd. Wir werden ihn sehr vermissen und ich werde ihn immer in allerbester Erinnerung behalten. Kapitänleutnant Hinrichs war eine beeindruckende Persönlichkeit.
Mögen die Invictus Germany nicht nur im Zeichen der Invictus Games stehen, sondern auch im Gedenken an Kapitänleutnant Hinrichs stattfinden.
Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen, Freunden, Kameradinnen und Kameraden.
Mit herzlichen Grüßen
Eva Högl,
Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages