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17.10.2018 Sport — Ausschuss — hib 780/2018

Katar will „kompakte WM“ausrichten

Berlin: (hib/HAU) Investitionen in den Sport sind die besten Investitionen, weil man damit in die Zukunft seines Landes und seiner jungen Bewohner investiert. Das sagte der Botschafter von Katar in Deutschland, Scheich Saoud bin Abdulrahman Al Thani, am Mittwoch vor dem Sportausschuss. Sein Land richte schon seit vielen Jahren Sportgroßereignisse, wie Weltmeisterschaften aus, sagte der Botschafter. Die 2022 in Katar stattfindende Fußball-Weltmeisterschaft sei gleichwohl ein „Kronjuwel“.

Hassan Al-Thawadi, Generalsekretär des WM-Organisationskomitees, sagte vor den Abgeordneten, die Fußball-WM habe das Potenzial, Menschen aus aller Welt zusammenzuführen. Daher sei es so wichtig für sein Land, die erste Fußball-WM im arabischen Raum durchzuführen. Ziel sei eine „kompakte WM“, so der OK-Chef. Katar sei klein, daher werde es lange Flüge für Fans und Mannschaften nicht geben. Gespielt werde in acht Stadien, die bis 2021 fertig sein sollen. Sechs Stadien hätten Platz für 40.000 Zuschauer, ein Stadion für 60.000 Zuschauer und eine Arena biete 80.000 Zuschauern Platz. Für alle Stadien gebe es jetzt schon Nachnutzungskonzepte, sagte Al-Thawadi.

Was die Infrastruktur angeht, so werde bis 2019 ein von der Deutschen Bahn entwickeltes U-Bahnsystem zur Verfügung stehen. Das Schnellzugsystem werde bis 2020 fertiggestellt. Diese Investitionen tätige sein Land nicht nur wegen der WM. Gleichwohl sei die WM gut für die Erneuerung Katars, betonte der Generalsekretär des WM-Organisationskomitees.

Zur Kritik an den Arbeitsbedingungen in den Stadien sagte er, man habe sich Schritt für Schritt fortentwickelt. Höhere Arbeitsschutzstandards habe Katar aber nicht nur entwickelt, um Kritiker zufriedenzustellen. Vielmehr gehe es darum, dass jeder Schritt nachhaltig, über die WM hinaus, wirken solle. Was die soziale Sicherheit angeht, so sei sein Land führend im Bereich der Sozialreformen in der Region. Das vielfach kritisierte Kafala-System, bei dem ohne Zustimmung des Arbeitgebers die ausländischen Arbeitnehmer das Land nicht verlassen dürfen, wolle man abschaffen, sagte Al-Thawadi. Was die Bezahlung angeht, so sei ein Mindestlohn eingeführt worden. Zudem seien Sozialforen eingerichtet worden, die langsam vorankämen.

Gefragt, ob es in Katar - ähnlich wie in Russland bei der WM 2018 - Visaerleichterungen für Fußballfans geben werde, sagte der OK-Chef, es gebe eine Garantie der Regierung Katars, das alle Fans einreisen könnten. Zum Thema Alkoholverbot sagte Al-Thawadi, Alkohol dürfe nicht öffentlich konsumiert werden. Es werde während der WM aber Orte geben, wo Alkohol gekauft werden könne. Beim Thema LGBT (lesbian, gay, bisexual, and transgender) räumte Al-Thawadi, dies sei ein sehr komplexes Thema in der Region. LGBT gehöre nicht in das dortige Glaubenssystem. Dennoch seien alle „willkommen und sicher“ und könnten die Gastfreundschaft des Landes genießen. Zu berücksichtigen sei aber, dass öffentliche Zuneigungen in Katar nicht üblich seien.

Was den Vorwurf der Bestechung im Zusammenhang mit der WM-Vergabe angeht, so sprach Al-Thawadi von „falschen Anschuldigungen“, die zu einer Kampagne gehörten, die gegen Katar gefahren werde. Man habe bei der Aufklärung mit dem Fifa-Sonderermittler Michael Garcia vollständig kooperiert und sei schlussendlich freigesprochen worden. Dies zeige, dass die Bewerbung „von Beginn an sauber war“.

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