+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

27.06.2018 Tourismus — Ausschuss — hib 467/2018

Zoos in Deutschland mit Wachstum

Berlin: (hib/WID) Zoologische Gärten in Deutschland haben in den vergangenen Jahren ihre Attraktivität und damit auch ihre Bedeutung als Wirtschaftsfaktor im Tourismus steigern können. Darauf wiesen Vertreter der Branche am Mittwoch im Tourismusausschuss hin. So verzeichnete der Berliner Zoo zwischen 2006 und 2017 einen Zuwachs der Besucherzahl von im Jahresdurchschnitt 3,4 auf 4,9 Millionen. In Leipzig stieg in den zwei Jahrzehnten seit 1997 das Besucheraufkommen um mehr als das Doppelte von 678.000 auf 1,7 Millionen. Unter den auswärtigen Gästen der Pleißestadt geben 52 Prozent den Zoo als Hauptmotiv ihres Leipzig-Aufenthaltes an.

Nach den Worten des Geschäftsführers des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) Volkes Homes ziehen die 56 Einrichtungen, die seine Organisation in Deutschland vertritt, jährlich 31 Millionen Interessierte an. In der Bundesliga seien es nur 13 Millionen, sagte Homes. Der 1887 als „Verband Deutscher Zoodirektoren“ gegründete VdZ ist die ältesten derartige Branchenorganisation der Welt. Ihr sind in verschiedenen Ländern 71 zoologische Gärten mit insgesamt jährlich 40 Millionen Besuchern angeschlossen.

Homes betonte die Bedeutung der Zoos für Arbeitsmarkt und Wertschöpfung. So zählten die von seinem Verband vertretenen Einrichtungen derzeit rund 6000 Beschäftigte; überdies profitierten 13.000 Unternehmen in Deutschland von Geschäftsbeziehungen mit zoologischen Gärten. Diese hätten 2016 in die Verbesserung ihrer Anlagen 100 Millionen Euro investiert. Nicht zuletzt nähmen sie ihren Auftrag für Bildung und Artenschutz ernst. Jährlich nähmen 1,1 Millionen Zoobesucher an besonderen Informationsprogrammen teil. Unter den 183.000 Wirbeltieren in den vom VdZ vertretenen Einrichtungen fänden sich viele Arten, deren Überleben auf freier Wildbahn bedroht ist. Je mehr weltweit die natürlichen Lebensräume schrumpften, umso wichtiger für den Artenschutz seien zoologische Gärten.

Berlin ist nach den Worten von Zoodirektor Andreas Knieriem die Stadt mit den meisten Zootieren weltwelt; vertreten seien insgesamt über 2000 Arten. Der Tierpark im östlichen Stadtteil Friedrichsfelde sei mit 160 Hektar und 25 Kilometern Wegelänge der flächenmäßig größte Europas. Charaktertistisch für Berlin sei der überdurchschnittlich große Anteil auswärtiger Touristen unter den Zoobesuchern. Er liege an manchen Tagen bei 75 Prozent.

In Leipzig wurden in den vergangenen 17 Jahren rund 200 Millionen Euro in die komplette Neugestaltung des Zoogeländes investiert. So seien allein 70 Millionen in die Anlage eines 1,7 Hektar umfassenden Stücks tropischen Regenwaldes unter dem Namen „Gondwana“ geflossen, berichtete Direktor Jörg Junhold. An einer anderen Stelle entstehe derzeit eine südamerikanische Landschaft. So würden nicht allein artgemäße Bedingungen für die Tiere geschaffen, sondern auch neue Attraktionen für die Besucher. Im Gegenzug sei der Preis einer Eintrittskarte für Erwachsene im Sommer seit 1997 von 3,58 Euro auf 18,50 gestiegen.

Kritik an ihrer nicht unbedingt familienfreundlichen Preisgestaltung konterten die Branchenvertreter mit dem Hinweis auf unzureichende öffentliche Förderung. Im Durchschnitt bekämen Zoos nur zehn Prozent ihrer Betriebskosten erstattet, in Berlin seit 2012 sogar überhaupt nichts mehr. In einer solch mageren „Förderkulisse“ sei es nicht einfach, eine „Balance“ zu finden zwischen Kosten und Preis, sagte Knieriem.

Marginalspalte