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13.03.2019 Sport — Ausschuss — hib 271/2019

Situation im Frauen- und Mädchenfußball

Berlin: (hib/HAU) Im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft der Frauen vom 7. Juni bis 7. Juli 2019 in Frankreich hat der Sportausschuss am Mittwoch über die Situation im Frauen- und Mädchenfußball diskutiert. Dabei betonte Hannelore Ratzeburg, Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball im Deutschen Fußball-Bund (DFB), mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen, andere Nationen hätten - bei der Organisation der Frauenfußballligen, aber auch der Nachwuchsgewinnung - von Deutschland vieles abgeschaut und ihren Rückstand aufgeholt. Es gelte nun, international den Anschluss zu sichern, sagte sie.

Was die Entwicklung der 1. Bundesliga der Frauen angeht, so sei festzustellen, dass acht der zwölf Mannschaften angebunden an die Männer-Lizenzvereine seien. Dadurch hätten sie die Chance, die Infrastruktur der Vereine zu nutzen. Die anderen Vereine müssten sich ihre eigene Infrastruktur hingegen mühsam aufbauen. Die Vermarktungsmöglichkeiten sind laut der DFB-Vizepräsidentin in der 1. Bundesliga der Frauen zwar schwierig, aber noch erheblich besser als in der 2. Bundesliga. Das Interesse der Sponsoren gelte nach wie vor zuallererst dem Männerfußball, resümierte die DFB-Vertreterin.

Eine weitere Herausforderung stelle die Frage der Trainerinnen dar. Es gebe noch zu wenige Frauen, auch aus dem Bereich ehemaliger Bundesliga- oder Nationalspielerinnen, die den Beruf ergreifen wollten. Das habe auch damit zu tun, dass die Arbeitsmöglichkeiten von Trainerinnen außerhalb des Frauen- und Mädchenbereiches ziemlich eingeschränkt seien. Vereine aus dem Männerbereich würden sich immer noch kaum trauen, Trainerinnen einzustellen, stellte Ratzeburg fest.

Aus Sicht von Rolf Kutzmutz, Präsident des 1.FFC Turbine Potsdam, mehrfacher Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger und Champions League Gewinner von 2010, liegt insbesondere bei Budgets und der Infrastruktur der klare Vorteil bei den Lizenzvereinen. Damit einher gehe die Gefahr, dass reine Frauen- und Mädchenvereine zu Ausbildungsstätten für Lizenzvereine werden, sagte er. Unzufrieden zeigte sich Kutzmutz auch mit der medialen Aufmerksamkeit für die Frauen-Bundesliga - insbesondere bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Der ebenfalls in Potsdam beheimatet RBB etwa übertrage nur selten, obwohl das Turbine-Stadion in Laufnähe sei. Der Vereinspräsident räumte aber zugleich ein, dass es viele Sportarten gebe, deren mediale Präsenz noch geringer sei.

Vor dem Hintergrund sinkender Zuschauerzahlen in der Frauen-Bundesliga forderte auch die Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die Liga zu stärken. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Top-Spielerinnen in andere Ligen abwandern, sagte sie. Die anstehende Weltmeisterschaft bezeichnete die Bundestrainerin als große Herausforderung. Die Leistungsdichte in der Weltspitze sei angewachsen. Es gebe zehn Teams, die für den Titel infrage kämen, so Voss-Tecklenburg. Das Minimalziel des DFB-Teams sei die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in Tokyo 2020. Dazu müsse die Mannschaft am Ende des Turniers zu den europäischen TOP3-Teams gehören.

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