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16.12.2015 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Antrag — hib 667/2015

Gesundheitsforschung effektiver gestalten

Berlin: (hib/ROL) Die Gesundheitsversorgung steht aufgrund der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung und des damit einhergehenden Wandels des Krankheitsspektrums vor großen Herausforderungen. Zugleich ist der Gesundheitssektor für Deutschland ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. Das schreiben CDU/CSU und SPD in ihrem Antrag (18/7044). Darin bezeichnen sie das deutsche Gesundheitsversorgungssystem als „weltweit vorbildlich“.

Die Regierungsfraktionen fordern die Bundesregierung im Kontext der Umsetzung ihres Rahmenprogramms Gesundheitsforschung auf, den schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in die Gesundheitswirtschaft und -versorgung zu forcieren und hierfür geeignete Rahmenbedingungen für eine aktive Beteiligung von Interessengemeinschaften, Patientenverbänden sowie Kostenträgern im Innovationsprozess zu schaffen und dazu die Innovationsfinanzierung für kleine und mittlere Unternehmen weiter zu verbessern. Zu diesem Zweck soll bei der von ihr geförderten Gesundheitsforschung verstärkt deren Effektivität für die Gesundheitsversorgung in den Blick genommen werden. Die Zusammenarbeit und Abstimmung beim Thema Gesundheitsforschung innerhalb der Bundesregierung müsse sich verbessern, um ein bestmögliches Ergebnis für Patienten zu gewährleisten.

In der erweiterten Gesundheitswirtschaft seien 6,2 Millionen Menschen in Deutschland beschäftigt - dies mache fast jeden siebten Arbeitsplatz aus. Prognosen gingen sogar noch von einem deutlichen Zuwachs an Beschäftigten in den nächsten Jahren aus. Mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes würde im Gesundheitsbereich erwirtschaftet. Die erweiterte Gesundheitswirtschaft sei damit die größte Wirtschaftsbranche in Deutschland - in ihr seien mehr Menschen beruflich tätig als in der Automobil- und Elektroindustrie zusammen. Angesichts dieser Entwicklungen würde die Bedeutung des Sektors in naher Zukunft weiter stark zunehmen - und zugleich mehr denn je auf technische wie auch soziale Innovationen angewiesen sein. Investitionen in Forschung und Entwicklung - im privaten wie im staatlichen Sektor - seien eine notwendige Voraussetzung, um die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitssystems sicherzustellen. Dabei müssten vor allem kleine Unternehmen und der Mittelstand als Innovationsmotoren der Gesundheitswirtschaft weitaus stärker als bisher in die Förderung eingebunden werden. Die Fraktionen fordern eine Innovationspolitik, die sich am Bedarf von Patienten sowie der im Gesundheitswesen Beschäftigten ausrichtet. Sie soll Nutzen, Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung ins Zentrum rücken. Die Kostenträger sollten frühzeitig die Möglichkeit zur Beteiligung an Innovationsprozessen erhalten, um den Mehrwert und die Praxistauglichkeit von Innovationen für die Versorgung zu beurteilen und zu maximieren.

Innovationen in der Patientenversorgung stünden allerdings auch immer im Spannungsfeld von regulierten Märkten und komplexen Verteilungssystemen. Die Gesundheitsforschung, aber auch die Gesundheitspolitik müsse dieses Spannungsfeld permanent im Blick haben. Mehr noch: Angesichts der zunehmenden Komplexität im Innovationsprozess bedürfe es mehr gemeinsamer Anstrengungen und Abstimmungen von Seiten der Forschungs- und Gesundheitspolitik, aber auch der industriellen Gesundheitswirtschaft, um den Transfer von Innovationen in die Gesundheitsversorgung effektiver und effizienter zu gestalten.

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