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17.02.2017 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Antrag — hib 104/2017

Grüne wollen mehr Ganztagsschulen

Berlin: (hib/ROL) „Stagnation auf hohem Niveau“, das war das Ergebnis der aktuellen Bildungsvergleichsstudie PISA 2015, die im Dezember 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das schreiben Bündnis 90/Die Grünen in ihrem Antrag (18/11179).

Trotz einiger positiver Entwicklungen im Bereich der Lesekompetenzen würden Jugendliche in Deutschland weder im Vergleich zu vorhergehenden Jahrgängen noch im Vergleich zu den Gleichaltrigen vieler anderer teilnehmender Staaten signifikant besser abschneiden. Die Grünen bemängeln, dass Bildungsungerechtigkeit weiterhin die Achillesferse des deutschen Bildungssystems sei. Wer in eine arme Familie hineingeboren werde, habe im Alter von 15 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit geringere Kompetenzen in Mathematik, Chemie, Deutsch und Englisch als Jugendliche aus einer finanziell gut gestellten Familie. Das sei ein Armutszeugnis für das Bildungssystem eines der reichsten Länder der Welt.

Um dem entgegen zu wirken, sei der Ausbau der Ganztagsschulen eine wichtige Säule, um mehr Bildungsgerechtigkeit zu ermöglichen. Viele Länder brächten lobenswerte Maßnahmen auf den Weg, um Zugänge zu Bildung zu ermöglichen. Das rot-grüne Ausbauprogramm von 2003 bis 2009 hätte gezeigt, dass der gemeinsame Schulterschluss von Bund, Ländern und Kommunen nötig sei, um dem Anspruch einer modernen Bildungsrepublik gerecht zu werden.

Gerade im Zeitalter der digitalen Transformation und durch die hohe Zahl der altersbedingt ausscheidenden Fachkräfte gewönnen der MINT-Nachwuchs und die MINT-Fächer eine immer größere Bedeutung. Dieser steigende Bedarf stelle Deutschlands Bildungs- und Ausbildungssystem vor zusätzliche Herausforderungen. Es müssten mehr junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT, begeistert werden.

Die Grünen fordern die Bundesregierung deshalb auf, mit den Ländern in die Verhandlungen einzutreten, um das Kooperationsverbot in Gänze abzuschaffen, damit Bund, Länder und Kommunen zur Stärkung des Bildungssystems in allen Bereichen zusammenarbeiten können (s.a. 18/3163).

So lange die Verfassung eine echte Kooperation von Bund und Ländern in Bildungsfragen noch nicht ermögliche, soll nach Ansicht der Grünen die Qualitätsoffensive Lehrerbildung in der zweiten Förderrunde stärker auf individuelles Fördern und produktives Umgehen mit Verschiedenheit ausgerichtet werden. Ferner sollen die Länder dabei unterstützt werden, mit multiprofessionellen Teams an allen Schulen auf die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Kinder und Jugendlichen und ihre individuellen Lern- und Lebensbedürfnisse besser eingehen zu können. Außerdem sollen die Länder angeregt werden, die sprachlichen Anforderungen in der Schule nicht nur an der Einsprachigkeit der Kinder auszurichten. Das soll auch in Hinblick auf die Leistungsüberprüfung berücksichtigt werden. Ferner fordern die Grünen, dass der Bund die Länder dabei unterstützt, alle Schulformen und Schultypen so auszustatten, dass guter Unterricht mit individueller Förderung, der Nutzung digitaler Anwendungen und mit experimentellem Lernen in den MINT-Fächern in allen Jahrgangsstufen möglich ist.

Im Rahmen der PISA Studie wird in einem 3-Jahres-Rhythmus die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Bildungssysteme von OECD-Staaten und ihrer Partnerstaaten genau unter die Lupe genommen. Die Testreihe, die mittlerweile in der sechsten abgeschlossenen Erhebungsrunde ist, zeigt, wie die genannten Kompetenzen in der zeitlichen Entwicklung und im internationalen Vergleich einzuschätzen sind. Stärken und Schwächen, Probleme und Herausforderungen der einzelnen Bildungssysteme werden so aufgezeigt.

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