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18.04.2018 Menschenrechte — Ausschuss — hib 245/2018

Lebensmittel als Rekrutierungswaffe

Berlin: (hib/JOH) Der Leiter des Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley, hat am Mittwochnachmittag im Menschenrechtsausschuss vor neuen Migrationswellen nach Europa und einer Zunahme des Extremismus infolge von Hunger gewarnt. Nach der weitgehend erfolgreichen Bekämpfung der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien und dem Irak hätten sich deren Kämpfer in die stark vom Hunger betroffene afrikanische Sahelregion zurückgezogen, wo sie Lebensmittel als Druckmittel und „Rekrutierungswaffe“ nutzten. Mit Blick auf diese Entwicklung sei das Welternährungsprogramm „die erste Verteidigungslinie bei der Bekämpfung des Extremismus“, schlussfolgerte Beasley. Wenn es nicht gelinge, Lebensmittelsicherheit in der Region mit ihren rund 500 Millionen Einwohnern zu gewährleisten, könnten die Folgen auch Europa destabilisieren.

Beasley verwies darauf, dass die Zahl der Hungernden jahrelang rückläufig gewesen sei, nun aber wieder steige. „Alle fünf Sekunden stirbt auf der Welt ein Kind an Hunger.“ Als Ursache dafür nannte der WFP-Direktor „menschengemachte Konflikte“ etwa in Syrien oder Jemen und den Klimawandel. „Wenn beides zusammenkommt, bedeutet das für die Menschen eine absolute Katastrophe.“

Eindringlich forderte er die Staatengemeinschaft auf, die Finanzierung des Welternährungsprogramms sicherzustellen. „Die große Mehrheit der Menschen will ihre Heimat nicht verlassen.“ Es koste viel weniger, sie in ihren Heimatländern zu versorgen und so von der Flucht abzuhalten, als ihnen später in anderen Staaten zu helfen, betonte er. In Syrien könne das WFP einen Menschen schon für für 50 Cent am Tag humanitär versorgen. In vielen EU-Staaten seien es 50 Euro.

Das im Dezember 1961 gegründete WFP ist die größte humanitäre Organisation der Vereinten Nationen im Kampf gegen den Hunger auf der Welt. Nach Angaben von Beasley unterstützt es derzeit 90 Millionen Menschen. Deutschland ist zweitgrößter Geber nach den USA - ein Engagement, für das Beasley der Bundesregierung ausdrücklich dankte.

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