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Deutscher Bundestag - Archiv

Chatprotokoll

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    Moderator
    18:18

    Herzlich willkommen beim Chat des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur. Sie können hier mit Mitgliedern des Ausschusses über die Frage einer Helmpflicht für Fahrradfahrer diskutieren. Bislang gibt es keine Vorschrift, nach der Radfahrer einen Helm tragen müssen. Soll das so bleiben, oder wäre es Zeit für eine Änderung? Diskutieren Sie hier mit den Abgeordneten Gero Storjohann (CDU/CSU), Birgit Kömpel (SPD) Herbert Behrens (DIE LINKE.) und Matthias Gastel (Bündnis90/die Grünen) ab 18.30 Uhr.

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    Moderator
    18:19

    Sie können sich am Chat wie folgt beteiligen: Unterhalb des Chatfensters befindet sich eine Anmeldebox, in die Sie ihren Benutzernamen eintragen können. Der Benutzername kann hierbei von Ihrem tatsächlichem Namen abweichen. Nach erfolgreicher Anmeldung können Sie unterhalb des Chatfensters im Eingabebereich Ihren Beitrag verfassen. Dabei muss ausgewählt werden, ob sich Ihr Beitrag an alle oder einen konkreten Abgeordneten oder Sachverständigen richtet. Zum Schluss gehen Sie auf ,,Nachricht senden". Bitte haben Sie ein wenig Geduld, wenn Ihre Frage verzögert im Chat zu sehen ist. Die Moderation muss Ihren Beitrag erst einmal freigeben. Wenn der Beitrag nichts mit dem Thema des Ausschusses zu tun hat oder gegen die Netiquette des Internets verstößt, erscheint er nicht im Chatfenster. Wir freuen uns auf eine anregende und interessante Diskussion!

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    Moderator
    18:30

    Die Mitglieder des Ausschusses sind nun eingetroffen, der Chat kann beginnen. Wir freuen uns auf Ihre Fragen!

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    gerhards
    18:30

    Auf eine Milliarde im normalen Straßenverkehr gefahrene Fahrradkilometer, mit bzw. ohne Helm, kommen wie viele tödlich bzw. schwerst verletzte Radfahrer?

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    KarlHeinz/harzrandradler
    18:30

    Guten Abend, zur Meinungsfindung gehören Fakten. Hier ein sehr schöner Link dazu: http://www.zukunft-mobilitaet.net/24333/analyse/radhelmpflicht-wirkung-nutzen-pro-contra-kanada/ Fazit:Ist der Nutzen einer allgemeinen Radhelmpflicht gleichwertig oder sogar höher als der Nutzen einer freiwilligen Lösung? Ist der volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Schaden eines häufigeren Auftretens von Kopfverletzungen und deren Folgen höher, als die Gesundheitseffekte, die durch mehr Bewegung und das Vermeiden von anderen Krankheiten, die durch Bewegungsmangel entstehen (Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Osteoporose, höheres Herzinfarkt- / Schlaganfall-Risiko)? Trägt die Gesellschaft wirklich höhere Kosten, weil Radfahrer ohne Helm fahren? Alle drei Fragen müssen eindeutig mit Nein beantwortet werden. Es besteht für den Staat also de facto keinerlei Grund, eine allgemeine Radhelmpflicht einzuführen.

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    LBraun
    18:30

    Laut einer Statistik sterben weniger Menschen durch Haie, als durch herunterfallende Kokosnüsse! Sollte eine Helmpflicht eingeführt werden – müsste man diese nicht konsequenterweise auch auf bestimmte Reiseziele ausweiten?

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    FrankSeligmann
    18:30

    Wieviel Kopfverletzungen gibt es eigentlich bei Autounfällen, so im Vergleich mit Fahrradunfällen insgesamt? Bei Autorallyes tragen die Fahrer schließlich auch Helme, und das obwohl sie mit wesentlich stärker befestigten Autos fahren. Die Helme setzen die auch nicht zum Spaß auf, sondern schon um sich zu schützen. Da müsste man dann schon fragen, ob nicht mit ebensolcher Begründung auch eine Helmpflicht im Auto vorgeschrieben werden muss?

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    BJDavidse
    18:30

    Ich finde, dass die Wahlfreiheit bleiben muss. Die Diskussion über eine Helmpflicht lenkt meiner Meinung nach von wichtigeren Aufgaben in Sachen Verkehrssicherheit ab. Viele Unfälle mit schwer verletzten Radfahrern sind mit einfachen Mitteln vermeidbar, die Verkehrspolitik soll daher auf Unfallvermeidung setzen. Wenn es wirklich um Verkehrssicherheit geht, gibt es mindestens zehn Sachen die die Bundesregierung machen kann die viel wichtiger sind und mehr bewirken.

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    radfahrer
    18:30

    Welche Bedeutung soll künftig dem Fahrradverkehr beigemessen werden? Wollen Sie das mehr oder weniger Menschen Rad fahren? Wer sagt denn, dass Helme tatsächlich zur Sicherheit beitragen? Studien belegen genau das sie nicht zur Sicherheit beitragen, sondern Autofahrer motivieren, weniger Abstand zu halten. Worum geht es bei der Helmpflicht wirklich? Wer behauptet, es gehe um die Sicherheit der Radfahrer, muss das beweisen können. Kann er nicht. Und deshalb klingt das dermaßen unglaubwürdig. Welche Maßnahmen werden getroffen, um Radfahren sicherer zu machen? In Punkto Radwege-Qualität, Übersicht auf der Straße, Überprüfung der Seefähigkeit von älteren Autofahrern, totem Winkel bei Radwegen, Anzahl der Radwege... etc. Diese Liste lässt sich sehr lang fortsetzen. Wer also dabei ansetzt, den Radfahrern etwas aufzudrücken, dass erwiesenermaßen NICHT hilft, braucht sich über fehlende Unterstützung nicht zu wundern.

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    Birgit Kömpel
    18:31

    @KARLHEINZ/HARZRANDRADLER Wir setzten auf eine Politik der Freiwilligkeit. Das Tragen eines Helmes sollte man den Menschen nicht verordnen

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    FrankSeligmann
    18:31

    Wie ist eigentlich die Netto-Gesundheitsbilanz beim Fahrradfahren, also wieviele Stunden Lebenszeit gewinnt man durch die Verbesserung des Gesundheitszustands durch Fahrradfahren, und wieviele verliert man durch Unfälle?

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    VCD
    18:31

    Der ökologische Verkehrsclub VCD spricht sich gegen die Einführung einer gesetzlichen Pflicht zum Tragen von Fahrradhelmen aus. Um die Sicherheit von Radfahrenden im Straßenverkehr zu verbessern, sind vorrangig Maßnahmen zu ergreifen, die Unfälle vermeiden und Gefahrenquellen abstellen - wie z.B. Tempo 30 innerorts als Regelgeschwindigkeit- , statt nur die Unfallfolgen abzumildern. Wie stehen Sie zu diesem Ansatz

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    UliB
    18:32

    Als allererstes würde mich interessieren, wie die Ausschussmitglieder zu einer Helmpflicht stehen.

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    Herbert Behrens
    18:32

    @GERHARDS Kann ich Ihnen nicht sagen. Es ist für mich aber auch keine Notwendigkeit, sich zunächst mit dieser Frage zu beschäftigten. Zum späteren Zeitpunkt will ich das gerne recherchieren.

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    franz
    18:32

    generell radfahren ohne Helmpflicht ! :D

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    Birgit Kömpel
    18:33

    @FRANKSELIGMANN Sicherlich wünschen wir uns, dass so viele Radfahrer - insbesondere Kindern - einen Helm tragen. Aber verordnen möchten wir das nicht, genau aus diesen Gründen die sie genannt haben. Wenn wir dies auch auf Autofahrer ausweiten, ginge das wohl zu weit.

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    Bikerin
    18:33

    Ziel einer nachhaltigen Verkehrspolitik sollte es sein den Radverkehr zu fördern. Eine Helmpflicht ist ein Schritt in die falsche Richtung. Oder sollen irgendwann die zu Fußgehenden auch nur noch mit Helm auf die Straße dürfen? Welche Maßnahmen fallen Ihnen stattdessen ein um Radfahren sicherer und attraktiver machen? Was können wir Ihrer Meinung nach von unseren holländischen Nachbarn abgucken und übernehmen? Helmfpflicht ist dort trotz der vielen Radfahrer bestimmt kein Thema.

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    Matthias Gastel
    18:33

    @KARLHEINZ/HARZRANDRADLER Mit volkswirtschaftlichen Berechnungen in Bezug auf Menschenleben habe ich meine Probleme. Im Ergebnis ist aber auch für mich klar: Es gibt mehr Gründe gegen als für eine Helmpflicht im Radverkehr.

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    LBraun
    18:33

    Stichwort Tandem: Wenn man beim Fahrradfahrn nen Helm tragen muss, reicht beim Tandem nicht auch nur ein Großer für beide?

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    Herbert Behrens
    18:33

    @KARLHEINZ/HARZRANDRADLER Ich nehme Ihre Anregung zur Kenntnis. In der Tat ist bei solchen Entscheidungen wie die der Helmpflicht der Effekt dieser Entscheidung zu antizipieren.

  •  
    MNet
    18:33

    Es ist bekannt, dass es in Deutschland diverse Gruppen insbesondere aus dem Bereich des Automobils gibt, denen der zunehmende Radverkehr ein Dorn im Auge ist. Das ständige Wiederholen der Themas "Helm" - ob freiwillig oder Pflicht - dient diesen Gruppen u.a. der Verfestigung des Bildes "Radfahren = gefährlich" in der Öffentlichkeit und zugleich der Ablenkung von den tatsächlichen Problemen des deutschen Straßenverkehrs (mangelnde Rücksicht, schlechte Infrastruktur vor allem für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer). Glauben sie, dass dass es sinnvoll ist, diesen Gruppen auch von Seiten der Politk Unterstützung zukommen zu lassen, indem das primär in Sachen Radverkehr in der Bundespolitik diskutierte Thema das Thema "Helm" ist?

  •  
    Christoph
    18:33

    In Fahrradländern, wie Holland, tragen nur Touristen und Rennradfahrer einen Helm und dennoch ist die Zahl der Radunfälle geringer als hier. Man geht mit der Helmdiskussion das Problem von einer falschen Seite an. Viel mehr würden eine verständliche Verkehrsführung, eine ordentliche Radinfrastruktur, Tempolimits in den Städten, eine Informationskampagne, regelmäßige Pflicht-Updates für Führerscheininhaber über Abstand usw. bringen.

  •  
    gerhards
    18:34

    @LINKE @Herbert Behrens: Warum diskutiert man über eine Helmpflicht, wenn unklar ist, wieviel sie nützt?

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    UliB
    18:34

    Eine Frage, die ich mir immer stelle: Was wird aus den erfolgreichen Mietfahrrädern bei einer Helmpflicht?

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    Herbert Behrens
    18:34

    @LBRAUN O.K. Aber ich will mich gerne mit Argumenten zur Helmpflicht äußern. Schicken Sie nochmal eine ernste.

  •  
    FrankSeligmann
    18:34

    Angeblich soll es in den Niederlanden wesentlich weniger Verletzte und Getötete bei Fahrradunfällen geben als hier, relativ pro 1000 Einwohner. Die Helmtragequote in den Niederlanden ist allerdings verschwindend niedrig, irgendwas um 0,1% rum. Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, sich mit der Verhinderung von Fahrrad-Unfällen zu beschäftigen? Die Niederlande zeigen ja, dass es auch so geht.

  •  
    Christoph
    18:35

    Die Gefahr für Kopfverletzungen ist für Fußgänger und besonders Autofahrer ungleich höher. Warum wird die Helmpflicht nur für Radfahrer diskutiert?

  •  
    VCD
    18:35

    @LINKE Der Bundesgerichtshof hat am im Juni diesen Jahres entschieden, dass Radfahrer, die keinen Helm tragen, nicht nach einem Unfall mithaften müssen. Der BGH begründete dieses auch mit dem „allgemeinen Verkehrsbewusstsein“. Weil Fahrradhelme im konkreten Zeitraum (2011) nicht verkehrsüblich waren, denn nur 11% der Radfahrer trugen einen Helm. Aktuell liegt die Helmtragequote bei etwa 15%. Die Grenze, ab der die Rechtsprechung eine Helmpflicht durch Mithaftung einführt, liegt bei etwa 25%. Aus Sicht des VCD bedeutet das, wenn etwa ein Viertel aller Radfahrer mehr oder weniger freiwillig mit Helm fährt, wird auch hierzulande die faktische Helmpflicht für Radfahrer kommen. Wie stehen Sie zu dieser Entwicklung?

  •  
    bertu
    18:37

    Guten Abend aus Hannover. Die Fragestellung des Abends suggeriert, dass Fahrradhelm-Träger bei Unfällen einen Vorteil gegenüber Nichtbehelmten haben, ja im Grunde sogar, dass Fahrradhelme Unfälle verhindern. Worauf stützen sich diese Thesen? Studien, Statistiken, Crashtests, irgend etwas Nachvollziehbares?

  •  
    Gero Storjohann
    18:37

    @ULIB Ich sehe ein nicht zu lösendes Problem, da ein Helm stets korrekt sitzen muss. Im Fachgeschäft benötige ich allein für den Helmkauf mindestens 30 Minuten.

  •  
    Birgit Kömpel
    18:37

    @RADFAHRER Wir setzen auch eher auf präventive Maßnahmen, wie zum Beispiel die Maßnahmen der Verkehrswacht in den Grundschulen, wo Grundschulkinder auf die Gefahren als Radfahrer/in genau hingewiesen werden. Der Ausbau der Radwege ist ebenso ein wichtiges Thema, um die Sicherheit der Radfahrer zu gewährleisten. Von der Einführung einer gesetzlichen Helmpflicht sieht die SPD Bundestagsfraktion gegenwärtig ab.

  •  
    Christoph
    18:38

    Die wesesentliche Schutzwirkung des Fahrradhelms besteht für den Autofahrer: Er fühlt sich in seiner Schuld teil-entlastet, wenn der Radfahrer keinen Helm getragen hat. Die Schuld-Verlagerung in Richtung Unfallopfer bringt doch niemanden weiter.

  •  
    radfahrer
    18:38

    Die Strafen für zu schnelles Autofahren sind in Deutschland (im intern. Vergleich) verschwindent gering!! Warum ist das so? Immerhin entscheidet die Geschwindigkeit des Autos ob der Radfahrer stirbt oder nicht!

  •  
    Herbert Behrens
    18:38

    @FRANKSELIGMANN Es ist so, dass Kopfverletzungen bei verunfallten AutofahrerInnen laut ADFC sehr viel häufiger auftreten, als bei verunfallten RadfahrerInnen. Logischerweise wäre eine Helmpflicht bei AutofahrerInnen eher angesagt, als bei RadfahrerInnen. Aber im Ernst. Die Helmpflicht für RadfahrerInnen würde nicht dazu führen, das die meisten Kopfverletzungen bei Verkehrsunfällen vermieden würden.

  •  
    Matthias Gastel
    18:38

    @BJDAVIDSE Da gebe ich Ihnen Recht: Wir brauchen eine Infrastruktur für den Radverkehr, die zu weniger Unfällen führt (rund die Hälfte der Radunfälle sind Selbstunfälle, bspw. aufgrund von Schlaglöchern). Außerdem brauchen wir das Recht für die Kommunen, innerhalb geschlossener Ortschaften selbstständig über Tempo 30 (auch auf Landes- und Bundesstraßen) entscheiden zu dürfen. Auch eine Wiederbelebung des Fernseh-Formats "Der 7. Sinn" halte ich für sinnvoll, um mehr Bewusstsein für die Vermeidung von Verkehrsunfällen zu wecken.

  •  
    LBraun
    18:39

    @LINKE Vielen Dank für die Antwort. Das Thema Tandem ist allerdings wirklich wichtig für mich und ich würde eine Ein-Helm-Lösung deutlich vorziehen! Haben Sie dazu konkrete Ideen?

  •  
    Kunze
    18:39

    Eine Antwort auf die Frage von VCD an Herrn Behrens würde mich von allen vier Abgeordneten interessieren.

  •  
    Elronius
    18:39

    Ich persönlich verstehe nicht, warum so viele Menschen gegen eine generelle Helmpflicht sind. Rennradfahrer tragen sowieso von sich aus einen Helm, unseren Kindern vermitteln wir auch, dass es sicherer ist mit einem Helm zu fahren. Ich vertrete die Auffassung, dass es allenthalben sicherer ist, einen Helm zu tragen, wenn es zu einem Sturz kommt.

  •  
    Birgit Kömpel
    18:39

    @BJDAVIDSE Ich stimme Ihnen zu, wir setzen auf Prävention und Schulung. Dazu appellieren wir auch noch an die Vernunft und das Verantwortungsgefühl unserer Bürgerinnen und Bürger.

  •  
    Christoph
    18:39

    @SPD Frau Kömpel, warum wünschen Sie sich mehr Helm tragende Radfahrer? Warum wird diese eine Gruppe von Verkehrsteilnehmern bzgl. Helm diskutiert und andere nicht?

  •  
    Matthias Gastel
    18:40

    @ULIB Alle MdB, die hier antworten, sind Mitglied des Bundestags-Verkehrsausschusses.

  •  
    Gero Storjohann
    18:40

    @LBRAUN Darüber lassen wir dann sicherlich eine Studie anfertigen.

  •  
    BJDavidse
    18:40

    Ich finde es ehrlich gesagt schon fragwürdig wenn die Politik sich für das Tragen von Fahrradhelmen einsetzt. Vielmehr sollte die Politik sich für bessere Bedingungen auf der Straße einsetzen, damit Radfahrer es nicht mal für notwendig halten einen Helm zu tragen. Wenn die Politik das Zeichen gibt, dass es vernünftig ist einen Helm zu tragen, finde ich das ein Armutszeugnis. Es sollte darum gehen wie die Verkehrssicherheit durch Unfallvermeidung verbessert werden kann. Schulterblick beim Abbiegen, Sicherheitsabstand beim Überholen, Licht auf den Fahrrädern, solche Sachen tragen wirklich zur Sicherheit bei.

  •  
    Birgit Kömpel
    18:40

    @VCD Ich teile Ihre Meinung, dass wir andere Maßnahmen ergreifen müssen, um Unfälle zu verhindern. Allerdings sehe ich Tempo 30 innerorts als Regelgeschwindigkeit problematisch

  •  
    Sebastian
    18:40

    Sichere Fahrradhelme, möglicherweise auf den eigenen Kopf angepasst, sind eine teure Angelegenheit. Ist die Befürchtung nicht berechtigt, dass durch eine Helmpflicht weniger Leute auf das Fahrrad steigen, weil sie sich einen Helm nicht noch zusätzlich zum Fahrrad leisten können oder wollen? Was halten sie von einer Subvention von Fahrradhelmen, damit sich bei einer Pflicht auch jeder gute und sichere Helme leisten kann?

  •  
    Herbert Behrens
    18:41

    @BJDAVIDSE Ihre Position deckt sich mit meiner. Unsere Fraktion sagt eben auch, dass nicht über die so genannte passive Sicherheit, sondern durch aktive Sicherheit, zum Beipiel niedrige Geschwindigkeiten, ordentliche Regelung zugunsten von schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen usw. hilfreicher wären.

  •  
    UliB
    18:41

    @CDU/CSU Eben. Spätestens an dem Punkt wäre eine Helmpflicht der wünschenswerten Steigerung des Radverkehrsanteils hinderlich.

  •  
    Birgit Kömpel
    18:42

    @ULIB Die SPD sieht von der Einführung einer gesetzlichen Helmpflicht derzeit ab.

  •  
    Christoph
    18:42

    @SPD Frau Kömpel, warum setzen Sie darauf, Kindern die Gefahren klar zu machen aber nicht, Autofahrern klar zu machen, wie sie zur Gefahr werden? Eine Schulung zur Freigabe von Einbahnstraßen, Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer, Recht von Radfahrern auf der Straße zu fahren etc etc. wäre mal wichtig.

  •  
    Gero Storjohann
    18:42

    @BERTU Ich kann nichts für die Fragestellung. Es gibt aber sicherlich Situationen in denen der Helm vor schwereren Verletzungen schützt. Das implementiert noch keine Helmpflicht.

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    VCD
    18:42

    @SPD Der VCD weist darauf hin, dass es Hinweise darauf gibt, dass Autofahrer Radfahrer mit Helm mit geringerem Abstand überholen als solche ohne Helm und dass Radfahrer in ihrem Fahrverhalten möglicherweise risikobereiter werden, wenn sie einen Helm tragen. Was sagen Sie dazu?

  •  
    UliB
    18:42

    @Elronius Dann haben Sie sich mit dem Thema noch nicht wirklich auseinander gesetzt.

  •  
    Herbert Behrens
    18:42

    @RADFAHRER Sie haben Recht. Eine Vielzahl auch gesetzgeberischer Möglichkeiten könnte den Fahrradverkehr sicherer machen. Eine Helmpflicht gehört nicht dazu. Angesicht höherer Geshwindigkeiten bei Pedelecs usw. müssten wir die Situation noch einmal prüfen.

  •  
    LBraun
    18:42

    @CDU/CSU Haben Sie denn konkrete politische Ziele in der Tandemfrage?

  •  
    UliB
    18:43

    @GRUENE Das war nicht die Frage. Ich wollte wissen, wie Ihre persönliche Einstellung pro/kontra Helmplicht ist.

  •  
    Matthias Gastel
    18:43

    @ELRONIUS Auch ich trage fast immer einen Helm und rate jedem dazu. Letztlich muss es aber die Freiheit eines jeden Einzelnen bleiben, dies zu entscheiden. Ein Grund gegen eine Helmpflicht: Voraussichtlich würden dann weniger Menschen Radfahren. Und das wäre dann für die Verkehrssicherheit im Radverkehr ein Bärendienst. Denn umso mehr Menschen Radfahren, umso präsenter sind diese im Straßenverkehr, umso größer ist die Aufmerksamkeit derer, die mit Auto oder LKW unterwegs sind.

  •  
    radfahrer
    18:43

    @Elronius: es ist für KINDER sicherer einen Helm zu tragen. Das ja. Weil sie übersehen werden und zu oft im toten Winkel verschwinden. Das ist aber bei Erwachsenen nicht der Fall. Viele Eltern vermögen es einfach nicht ihrem Nachwuchs zu vermitteln warum Mama und Papa keinen Helm tragen brauchen, das Kind aber schon. Das ist aber eine Erziehungsfrage.

  •  
    AB
    18:43

    Radfahrer spricht einen wichtigen Punkt an: Selbst wenn es eine allgemeine Helmpflicht gäbe gibt es Grenzen der Physik, also Geschwindigkeiten ab denen auch ein Helm nicht vor schweren Verletzungen schützt. Der Umgang mit KFZ-Geschwindigkeitsüberschreitungen ist also ein wichtiges Thema. Höhere Kontrolldichte und Bußgelder in Relation zum Einkommen wären da sinnvolle Maßnahmen. Auch für Radfahrer.

  •  
    Herbert Behrens
    18:44

    @FRANKSELIGMANN Bite lassen Sie uns diese Debatte nicht mit nur schwer zu verifizierenden Bilanzen erschweren. Wir täten gut daran, auch im Rahmen dieser Diskussion von Ihnen zu erfahren, wie wir es denn schaffen, den Fahrradverkehr auf den Straßen attraktiver zu machen.

  •  
    Birgit Kömpel
    18:44

    @BIKERIN Zum Beispiel Ausbau der Radwege, die in Deutschland noch immer - gerade im Vergleich zu Holland - nicht genügend vorhanden sind. Aber auch die konsequente Aufklärung und Ausbildung von Fahrradfahrer/innen in den Grundschulen halten wir für unbedingt notwendig.

  •  
    Christoph
    18:44

    @SPD Frau Kömpel, sie sagen, dass der Fahrradhelm vernünftig und verantwortungsbewusst ist. Worauf stützen Sie dies? Warum setzen Sie sich nicht vielmehr für Tempolimits ein, die Todesquoten und Verletzungrisiko in erheblichem Maße senken würden?

  •  
    Johann
    18:45

    Seit die Helmplicht für unser Velo Solex (20kmh Höchstgeschwindigkeit) eingeführt wurde steht es in der Garage und wird nicht mehr benutzt. So wird es dann auch mit unseren Fahrrädern passieren. Dann fahren wir nur noch mit dem Auto !!! Wir haben diese staatliche Bevormundung so satt !!!!!

  •  
    Gero Storjohann
    18:45

    @RADFAHRER Abbiegeunfälle (Toter Winkel) haben nichts mit Geschwindigkeit zu tun. Die meisten Unfälle passieren innerorts.

  •  
    KarlHeinz/harzrandradler
    18:45

    Möchte man nachhaltig die Kopfverletzungen von Radfahrern senken, müssten die Unfallursachen analysiert und behoben werden. Alltagsunfälle zählen zum normalen Lebensrisiko. Helme im Sportbereich, aber auch für Rennradfahrer auf der Straße de fakto bereits Pflicht. Wozu muss das erweitert werden?

  •  
    Matthias Gastel
    18:45

    @ULIB Sorry, wenn ich Ihre Frage falsch verstanden habe. Ich lehne eine Helmpflicht ab, trage aber selber fast immer einen Helm. Letztlich muss es die Freiheit eines jeden Einzelnen bleiben, darüber zu entscheiden. Ein Grund gegen eine Helmpflicht: Voraussichtlich würden dann weniger Menschen Radfahren. Und das wäre dann für die Verkehrssicherheit im Radverkehr ein Bärendienst. Denn umso mehr Menschen Radfahren, umso präsenter sind diese im Straßenverkehr, umso größer ist die Aufmerksamkeit derer, die mit Auto oder LKW unterwegs sind. Also: Viele Radfahrerinnen und Radfahrer sind der beste Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit!

  •  
    Birgit Kömpel
    18:45

    @FRANZ Eine berechtigte Frage bzw. Feststellung. Auch wir sehen die Gefahr, dass man mit der Einführung einer gesetzlichen Helmpflicht auch noch weitere Maßnahmen ergreifen müssen und das ganze überdimensionieren

  •  
    UliB
    18:45

    @SPD Warum sehen Sie Tempo 30 innerorts als Regelgeschwindigkeit problematisch? Ausnahmen auf Hauptverkehrsadern wären ja möglich.

  •  
    Herbert Behrens
    18:46

    @VCD Die Linksfraktion stützt diese Position ausdrücklich. Ich persönlich handle danach. Gleichwohl brauchen wir insbesondere bei der Durchsetzung von vielen guten VCD-Positionen Unterstützung.

  •  
    MNet
    18:46

    @SPD Warum halten Sie es für sinnvoll, wenn Kinder durch die Verkehrswacht extra auf die Gefahren des Radfahrens (nicht aber des Verkehrs allgemein!) hingewiesen werden? Ist Ihnen klar, dass damit jedem Kind von vornherein suggeriert wird, dass es wenn möglich auf das Radfahren verzichten soll, weil es ja sehr gefährlich sei? Denn derzeit läuft die Arbeit der Verkehrswacht an Schulen vor allem auf ein Schlechtreden des Radverkehrs hinaus.

  •  
    Birgit Kömpel
    18:47

    @MNET Ich denke nicht, dass wir von Seiten der Politik gerade sehr viel über die Helmpflicht diskutieren. Derzeit ist eher das Thema Maut aktuell;)

  •  
    VCD
    18:47

    Wie gewünscht nochmal die Frage an alle: Der Bundesgerichtshof hat am im Juni diesen Jahres entschieden, dass Radfahrer, die keinen Helm tragen, nicht nach einem Unfall mithaften müssen. Der BGH begründete dieses auch mit dem „allgemeinen Verkehrsbewusstsein“. Weil Fahrradhelme im konkreten Zeitraum (2011) nicht verkehrsüblich waren, denn nur 11% der Radfahrer trugen einen Helm. Aktuell liegt die Helmtragequote bei etwa 15%. Die Grenze, ab der die Rechtsprechung eine Helmpflicht durch Mithaftung einführt, liegt bei etwa 25%. Aus Sicht des ökologische Verkehrsclub VCD bedeutet das, wenn etwa ein Viertel aller Radfahrer mehr oder weniger freiwillig mit Helm fährt, wird auch hierzulande die faktische Helmpflicht für Radfahrer kommen. Wie stehen Sie zu dieser Entwicklung?

  •  
    Birgit Kömpel
    18:48

    @CHRISTOPH Auch wir von der SPD setzen eher auf präventive Maßnahmen und den Ausbau der Radwegeinfrastruktur

  •  
    WorldCyclist
    18:48

    Ich bin grundsätzlich gegen weitere Gesetze, ich würde mich eher für den gesunden Menschenverstand einsetzen. Solange ich noch so viele Autofahrer mit Handys am Ohr sehe, wüsste ich einen besseren Weg wirklich Fahrradunfälle zu vermeiden.

  •  
    Herbert Behrens
    18:48

    @ULIB In dieser Frage kann ich erstmal nur meine Position sagen. Ich bin gegen die Pflicht, als Radfahrer einen Helm tragen zu müssen. Jede und Jeder, die und der sich für sich und für seine Kinder entscheidet, einen Helm zu empfehlen, will ich in dieser Position unterstützen. Gleichwohl müssen wir über die Sicherheit der schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen nicht bei der Helmdiskussion stehen bleiben.

  •  
    Christoph
    18:49

    @SPD @CDU/CSU Frau Kömpel, Sie sagen, 30 km/h Regelgeschwindigkeit seien problematisch in Städten. D.h. es ist OK, dass der eine oder Radfahrer stirbt, weil andere Menschen ein wenig schneller fahren wollen. Wie sehen dies unter ethischen Gesichtspunkten? Da mir die Position gegen 30 km/h der CDU bekannt ist, richte ich diese Frage auch an die CDU.

  •  
    Benutzer
    18:49

    Schon Helmwerbung allein schaded: Ein provozierender Spruch von der "One Street" Webseite "The Problem with Bicycle Helmets" (http://www.onestreet.org/resources-for-increasing-bicycling/136-bicycle-helmets) lautet: “Stop dangerising cycling through helmet promotions!” Die Autoren fesümieren (Übersetzung von mir):: “Schock-und-Horror-Fahrradhelm-Werbungen sind mittlerweile an einem Punkt angelangt an dem diejenigen, die wenig Erfahrung mit Radfahren haben, glauben, dass sie sich den Kopf aufschlagen, sobald sie sich nur aufs Fahrrad schwingen. Helm Rhetorik, die das Radfahren als viel gefährlicher darstellt, als es tatsächlich ist, hat allen Bemühungen, das Radfahren zu fördern unabsehbaren Schaden zugefügt.”

  •  
    LBraun
    18:50

    Ein Argument gegen Helme ist für viele Bürger sicherlich der "Coolness"-Faktor. Gibt es Pläne, durch gezielte optische Aufwertung, um die Menschen zum Tragen zu bewegen? Beispielsweise durch Bommeln?

  •  
    Matthias Gastel
    18:50

    @AB Was wir brauchen ist das Recht für die Kommunen, innerorts unabhängig von der Widmung der Straße über Tempo 30 entscheiden zu können. Das wäre ein wesentlicher Beitrag für mehr Verkehrssicherheit - und zwar für alle Verkehrsteilnehmer/innen.

  •  
    Gero Storjohann
    18:50

    @KUNZE Es wäre toll, wenn diese freiwillige Helmtragequote erreicht werden würde. Die juristischen Konsequenzen sind sicherlich in Versicherungsverträgen zu lösen.

  •  
    Birgit Kömpel
    18:50

    @CHRISTOPH Wir wünschen uns - insbesondere bei jungen Verkehrsteilnehmer/innen - dass sie einen Helm tragen, weil dieser in vielen Fällen bei einem Unfall schwere Kopfverletzungen vermeiden kann.

  •  
    MNet
    18:51

    @CDU/CSU Es ist zwar richtig, dass Abbiegeunfälle nicht durch eine niedrigere Gescchwindigkeit verhindert werden können, allerdings können Radfahrer bei niedrigeren Geschwindigkeiten standardmäßig auf der Fahrbahn statt auf dem Radweg fahren. Und fast ausnahmslos alle Abbiegunfälle passieren Radfahrern im Seitenraum (Radweg/Gehweg) - und deshlab spielt die Geschwindigkeit auf der Fahrbahn auch für Abbiegeunfälle eine Rolle.

  •  
    Herbert Behrens
    18:51

    @FRANZ Sie zeigen auf den richtigen Punkt: Wie viel passive Sicherheit ist erforderlich, um sich vor Unfallfolgen zu schützen und wie viel Sicherheit muss realisiert werden, um Unfälle zu vermeiden. Ich bin dafür, viel mehr für die aktive Sicherheit zu tun.

  •  
    Kunze
    18:51

    Das große Problem an einer Helmpflicht ist meiner Ansicht nach das Folgende: Durch eine Helmpflicht wird ein effektiv ein Hindernis eingebaut, für alltägliche Wege aufs Rad zu steigen - und das aus zwei Gründen. Erstens: Durch Betonung des Themas "Helm" wird die Wahrnehmung erzeugt, dass Radfahren eine besonders gefährliche Fortbewegungsform wäre. Das stimmt nicht. Zweitens: Der Helm muss immer mitgenommen und bedacht werden und bedeutet für jede Fahrt zusätzlichen zeitlichen und organisatorischen Aufwand. Letzteres ist an sich nicht schlimm und für Helmbefürworter gut zu verkraften, aber in der Summe bedeutet beides weniger Radfahrer. Deutlich weniger - die Erfahrungen z.B. in Australien zeigen es. Doch die (im Allgemeinen trotzdem geringe) Gefahr des Radfahrens (Getötete pro Mrd. Kilometer) steigt ganz klar, wenn weniger Radfahrer unterwegs sind. Das wird im Ländervergleich ersichtlich.

  •  
    UliB
    18:51

    Es ist ja auch begrüßenswert, dass die Politik sich aktuell wenig mit dem Thema Helmpflicht beschäftigt. Dieser Chat vermittelt mir aber den Eindruck, dass sie nicht wirklich vom Tisch ist. Auch wenn sich anscheinend die Mitglieder aller Fraktionen einig zu sein scheinen.

  •  
    Birgit Kömpel
    18:52

    @VCD Ich kann hier nur von mir ausgehen, und ich fahre gelegentlich Rad. Ich würde mich nicht trauen, schneller oder unvorsichtiger zu fahren, nur weil ich einen Helm trage. der VCD hat vielleicht Hinweise darauf aber ehrlich gesagt kann ich mir das nicht so richtig vorstellen

  •  
    Gero Storjohann
    18:53

    @CHRISTOPH Na, na. Sie vergessen die Kollisionen von Fahrradfahrern. Es ist sinnvoll einen Helm zu tragen. Ich bin aber gegen eine Helmpflicht.

  •  
    MNet
    18:53

    @SPD Über die gesamte Verkehrspolitik betrachtet ist das Thema Maut aktueller, bzgl Fahrradverkehr geht es in den letzten Jahren aber fast nur noch um Fahrradhelme - in Ihrem Koalitionsvertrag nimmt der Fahrradhelm einen erheblichen Teil des Themas Radverkehr ein.

  •  
    Birgit Kömpel
    18:53

    @RADFAHRER Richtig. Auch ich habe diese Diskussionen mit meinem Sohn aber wenn ich auch einen Helm trage - sozusagen mit gutem Beispiel voran gehe - dann wird das von den Kids eher akzeptiert

  •  
    Matthias Gastel
    18:53

    @VCD Rechtlich kann ich diese Frage nicht beurteilen. Als Verkehrspolitiker sage ich, dass niemandem ein Versicherungsschutz versagt werden darf, weil er keinen Helm trägt, so lange er nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Ich bin dagegen, dass eine Helmpflicht eingeführt wird - sei es gesetzlich, sei es indirekt durch entfallenden Versicherungsschutz.

  •  
    Herbert Behrens
    18:55

    @BIKERIN Ich stimme Ihnen zu. Eine nachhaltige fahrradfreundliche Verkehrspolitik braucht eine andere "Verkehrskultur", also eine Verhaltensänderung bei allen TeilnehmerInnen im Straßenverkehr. Maßnahmen: runter mit der Regelgeschwindigkeit in geschlossenen Ortschaften, Extra-Spuren für RadlerInnen, geschlossene Fahrradwege ohne Brüche wie Straßenseitenwechsel usw.

  •  
    radfahrer
    18:55

    @SPD Welche Maßnahmen schlagen Sie vor um Autofahrern endlich beizubringen, dass Fahrradfahrer die Mitte der Fahrspur benutzen DÜRFEN, sofern sie das als sicherer einschätzen. Die aggressiven Attacken, die man in solchen Fällen erleiden muss, weil Autofahrer dies schlicht nicht wissen, sind gefährlicher als alles andere. Es wurden kürzlich neue Verkehrsschilder eingeführt um darauf hinzuweisen. Ist dies ihrer Meinung nach der richtige Weg (d.h. noch mehr Verkehrsschilder über Dinge, die in der StVo schon drinstehen)?

  •  
    Birgit Kömpel
    18:55

    @CHRISTOPH Ein Helm kann schwere Kopfverletzungen verhindern. Generell setzen wir uns natürlich für Tempolimits auch ein - wenn sie denn Sinn machen.

  •  
    wuppertroll
    18:55

    @CDU/CSU Es zeichnet sich ab, dass Frau Kömpel sowie Herr Behrens und Herr Gastel gegen eine Helmpflicht sind. Bei Ihnen Herr Storjahn kann ich jedoch noch nicht genau einordnen, ob sie dafür oder dagegen sind.

  •  
    Gero Storjohann
    18:55

    @BJDAVIDSE Zur Zeit setzt sich der vorpolitische Raum für und gegen die Helmpflicht ein. Das ist doch ok. Die CDU/CSU-Fraktion ist aus vielerlei Gründen gegen eine Helmpflicht.

  •  
    Herbert Behrens
    18:55

    @LBRAUN O.K., will ich prüfen ;-)

  •  
    HagenP
    18:55

    @SPD Sie sagen, dass die SPD *derzeit* von einer Helmpflicht absehe. *Derzeit* ist bald vorüber. Nachdem als festgestellt gelten kann, dass um Vielfaches mehr Autofahrer Kopfverletzungen erleiden: Was tut die SPD, damit im Auto freiwillig mehr Schutzmaßen ergriffen werden (etwa Head And Neck Support, H.A.N.S.)? Wie steht es mit einer Helmpflicht im Auto, gerade auch bei Abwägung der Gesundheitsfolgen Fahrrad- versus Autonutzung? Und: Beim Fußverkehr gibt es etwa genauso viel Kopfverletzungen wie beim Fahrrad. Ein Integralhelm für Fußgänger würde offensichtlich auch deutlich mehr Unfallfolgen verhindern als ein Fahrradhelm. Wie steht die SPD zu einem freiwilligen Schutz durch Integralhelme beim Fußverkehr?

  •  
    Birgit Kömpel
    18:56

    @JOHANN Genau deshalb ist die SPD für das freiwillige Tragen eines Helms. Wir möchten gegenwärtig keine gesetzliche Helmpflicht einführen.

  •  
    heinz
    18:56

    Wann werden Ellenbogen und Knieschoner gefordert? Fahrradkleidung aus nicht brennbaren Materialien? Nackenstütze gegen Genickbruch? Spezialversicherung gegen Unfälle? Fahrradhaftpflichtversicherung? Fahrradfahren ab 18? Ich finde, diese Diskussion ist so überflüssig, wie die Frage: "warum ist die Banane krumm?"

  •  
    Matthias Gastel
    18:56

    @LBRAUN Eine Frage der Coolness darf das Helmtragen nicht sein. Je mehr Leute freiwillig einen Helm tragen, umso größer die Akzeptanz. Helme gibt es schon jetzt in allen Formen und Farben ...

  •  
    Christoph
    18:56

    @SPD Wieso "auch"? Radwege in Städten sorgen für mehr Tote-Winkel-Opfer, dies belegen Studien. Eine wesentliche präventive Maßnahme zur Entstehung von Unfällen wäre Tempo 30 km/h. Dass lehnen Sie ab. Welche präventiven Maßnahmen - außer der Warnung von Radfahrern und Schülern vor den Gefahren - fordern oder fördern Sie konkret?

  •  
    Gero Storjohann
    18:56

    @SEBASTIAN Ich teile Ihre Befürchtung. Bitte keine neuen Subventionen.

  •  
    Matthias Gastel
    18:57

    @KUNZE Richtig. Und noch ein weiteres Problem: Der Fahrradverleih! Wie soll der mit einer Helmpflicht noch funktionieren?

  •  
    Birgit Kömpel
    18:57

    @ULIB Wenn wir diese Ausnahmen berücksichtigen (Hauptverkehrsadern) und den Verkehrsfluss nicht beeinträchtigen dann macht Tempo 30 innerorts tatsächlich Sinn

  •  
    Gero Storjohann
    18:57

    @ELRONIUS Freiwillig ist doch ok.

  •  
    Herbert Behrens
    18:57

    @MNET Wir werden nicht weiterkommen, wenn wir jetzt gleich in die Debatte zwischen den unterschiedlichen VerkehrsteilnehmerInnen und deren Lobbyisten einlassen. Eine offensive Fahrradpolitik muss die ökologische und verkehrspolitische Bedeutung des Fahrradverkehrs darstellen. Die Herabwürdigung der anderen Verkehrsteilnehmer ist nicht zielführend.

  •  
    MNet
    18:59

    @SPD Präziser: die konkreteste Aussage des Koalitionsvertrag bzgl. Radverkehr beschäftigt sich mit Fahrradhelmen.

  •  
    Herbert Behrens
    19:00

    @CHRISTOPH Da unterstütze ich und möchte Sie bitten, diese Position in die Debatte einzubringen. Meine Erfahrung ist, dass trotz der großen Zahl von FahrradfahrerInnen das Thema in der Politik nciht den erforderlichen Stellenwert hat. Fordern Sie uns und die anderen Fraktionen.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:00

    @MNET Meine beiden Kinder haben an diesem Training teilgenommen und ich war als Helferin dabei. Ich kann Ihren Eindruck nicht bestätigen. Den Kindern wird meiner Meinung nach nicht suggeriert, dass Radfahren gefährlich ist sondern sie werden sensibilisiert auf die Gefahren im gesamten Straßenverkehr. Aber ich kann natürlich nicht beurteilen, wie die Schulung Ihrer Kinder verlaufen ist.

  •  
    Matthias Gastel
    19:00

    @SEBASTIAN Ich glaube nicht, dass derjenige, der gerne mit Helm fahren möchte, an den Kosten für einen Helm scheitert. Dafür benötigen wir keine Subvention!

  •  
    Moderator
    19:00

    Die Hälfte der Zeit für den Chat ist abgelaufen. Wir freuen uns über den sehr guten Zuspruch und die vielen Fragen. Bitte haben Sie Verständnis, wenn nicht alle Fragen in der kurzen Zeit beantwortet werden können. Sie können aber auch nach dem Chat die einzelnen Teilnehmer direkt über die Seite www.bundestag.de/abgeordnete kontaktieren!

  •  
    Gero Storjohann
    19:00

    @CHRISTOPH Die Infrastruktur für Radfahrer ist sehr wichtig. Nach meiner Beobachtung fahren in Deutschland auch vermehrt die Touristen mit Helm. Die Sportler sowieso.

  •  
    BJDavidse
    19:00

    @SPD In der aktuellen Ausbildung in Grundschulen werden Kinder auf dem Übungsplatz die Basisfähigkeiten beim Radfahren beigebracht und sie lernen einigermaßen wie sie sich im Straßenverkehr verhalten sollen. Sie lernen da leider aber auch, dass es als Kind völlig korrekt ist auf dem Gehweg in die falsche Richtung zu fahren, etwas was sie als Erwachsener leider oft noch immer machen, etwas was zu vielen Unfällen führt. Ich halte es für sinnvoll, wenn eine gute und sichere Radinfrastruktur vorhanden ist, Eltern mit Kindern zu erlauben auf der Straße oder auf den Radwegen zu fahren. So lernen die Kinder im jungen Alter schon wie sie sich wirklich im Verkehr verhalten müssen, anstatt es ab dem 9. Lebensjahr nochmal zu lernen. In den Niederlanden und in Dänemark is das erlaubt und völlig normal, es führt außerdem dazu, dass AutofahrerInnen mehr Rücksicht nehmen, eben weil es Kinder sind. Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag?

  •  
    WorldCyclist
    19:00

    @GRUENE Warum Zone 30? Warum nicht "Shared Streets" wie in den Niederlanden?

  •  
    KarlHeinz/harzrandradler
    19:01

    Konkrete Vorschläge zur Förderung des Fahrrad fahrens: Einführung und ÜBERWACHUNG eines Mindestüberholabstandes (ausweichen auf die nächste Fahrbahn Pflicht) Wo kein sicherer und ausreichender Radweg baulich möglich ist (ERA) Tempolimit anordnen. 30/70 innerörtlich/außerörtlich Sichere Abstellanlagen für hochwertige Fahrräder schaffen.

  •  
    UliB
    19:01

    @LINKE Gleichwohl DÜRFEN wir (auf gar keinen Fall) über die Sicherheit der schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen nicht bei der Helmdiskussion stehen bleiben. Ich sehe das Problem eher in der Infrastruktur, die den schwächeren Verkehrsteilnehmern zugemutet wird. Leider liegen die für Radfahrer wichtigen Wege meist in der Verantwortung der Kommunen und diese neigen dazu sich noch nicht einmal an die aktuellen Verwaltungsvorschriften zu halten. Hier muss dringend etwas passieren.

  •  
    Christoph
    19:01

    @SPD Und warum wollen Sie lieber Unfallfolgen vermeiden statt Unfälle zu vermeiden? unter gleicher Argumentation könnte man sagen, es sei vernünftig, dass alle Fußgänger einen Helm tragen. Das ist in Ihrem Sinne? Wenn nein, wo ist der Unterschied zum, Radfahrer?

  •  
    Christoph
    19:01

    @CDU/CSU Es ist also gut, wenn eine gewisse Quote erreicht wird undf damit die Teilschuld des Radfahrers feststeht?

  •  
    Benutzer
    19:01

    @SPD @Birgit Kömpel das in vielen Fällen bei einem Unfall schwere Kopfverletzungen vermeiden kann. wird deutlich überschätzt: BVielfach wird die "Mutter aller Helmstudien", die Seattle Studie [1] zitiert (Schutz vor 85% Prozent aller schweren Kopfverletzungen). Sie enthält fragwürdige "Berechnungen" (Schutz vor 72 % aller Beinbrüche; s. http://www.velojournal.ch/pdfdownload.html?filename=2006_03/helmstudie.pdf) und leidet darunter, dass "Case-" und "Control-group" nicht aus derselben Grundgesamtheit stammen. Eine Erläuterung dieses (und anderer) "bias" findet sich bei Curnow [2]. Robinson [3] hat gezeigt, dass ein Anstieg der Helmtragequote von <40% auf >80% keinen nachweisbaren Einfluss auf den Rückgang von Kopfverletzungen hatte. Die Daten aus Australien sind hier zusammengefasst: http://www.ecf.com/wp-content/uploads/ECF_FACT-SHEET2_V2.pdf Meta-Analysen (Analysen der bis zu diesem Zeitpunkt publizierten Studien) zeigten in den frühen Jahren (1987- 1998) eine geringere Effektivität (40%) [4], obgleich die Seattle Studie mit in diese Meta-Analyse einging. Nachdem 2011 neuere Studien mit berücksichtigt werden konnten [5], musste diese Zahl noch einmal nach unten korrigiert werden ("no overall effect of bicy- cle helmets could be found when injuries to head, face or neck are considered as a whole"). In den Teilen Kanadas, in denen eine Helmpflicht besteht, konnten gegenüber Teilen ohne diese Pflicht kaum Unterschiede festgestellt werden [6], so dass die Autoren schlussfolgern: "After taking baseline trends into consideration, however, we were unable to detect an independent effect of legislation on the rate of hospital admissions for cycling related head injuries" Niemand zweifelt eine gewisse Schutzwirkung eines Helms gegen Schläge auf den Kopf an, aber das spiegelt die Situation bei einem Radunfall eben nicht wider. Momentan sieht es so aus, als ob ein Fahrradhelm ein wenig geeignetes Accessoire ist, um sich beim Radfahren im Straßenverkehr zu schützen. Die Tatsache, dass das Risiko einer Kopfverletzung bei Fußgängern und PKW-Insassen gleich niedrig oder hoch wie bei Radfahrern ist, lasse ich hier mal außen vor.

  •  
    Matthias Gastel
    19:01

    @RADFAHRER Im Grundsatz gebe ich Ihnen Recht. Wer andere Menschen gefährdet, sollte härter bestraft werden. Gerade die Geschwindigkeit ist ein wesentlicher Aspekt für die Anzahl und die Schwere von Verkehrsunfällen.

  •  
    Herbert Behrens
    19:01

    @GERHARDS In der aktuellen Debatte z.B. um ein Gesetz vorzubereiten ist die Helmpflicht nicht. Wir haben sie in dieser Runde aufgenommen, um auch ein Stück Themen zu diskutieren. Die bisher eingegangenen Meldungen deuten darauf hin, dass wir gut daran täten, mehr für den Radverkehr zu tun und die Helmfrage, ohne dabei die helmpflicht ganz nach vorne zu schieben.

  •  
    AB
    19:02

    ist Ihnen bekannt, dass kleine Kinder Fahrradhelme beim Spielen häufig nicht ablegen und es schon tötliche Unfälle gab, weil sie beim Klettern mit Helm (was ja im ersten Moment zwecks runterfallen auch sicherer als ohne wirkt) einen Unfall hattn, bei dem sie sich am Helmgurt strangulierten?

  •  
    Christoph
    19:02

    @CDU/CSU Herr Storjohann, wo passieren denn diese Kollisionen denn in der Regel? Auf viel zu schmalen Zwangsradwegen.

  •  
    Christoph
    19:02

    @SPD Nochmal die Frage: Welche realisitische Crash-Test-Studie belegt ihre These? Warum machen generelle Tempolimits von 30 km/h - gerne auch mit Ausnahmen auf besonderen Durchgangsstraßen - keinen Sinn?

  •  
    radfahrer
    19:02

    @CDU/CSU Warum gibts es denn Kollisionen von Radfahrern? Haben sie mal versucht jemanden auf einem berliner Fahrradweg zu überholen, weil er deutlich langsamer ist als sie selbst? Es gibt hier keine Radwege, die breit genug sind für 2 Fahrräder! Keine!

  •  
    step
    19:02

    @heinz: gut auf den Punkt gebracht!

  •  
    LBraun
    19:02

    @GRUENE Ich denke aber, es bräuchte eine politische Kampagne zur Aufklärung: Welche Helmfarbe passt zu welchem Shirt? Welche Frisur kann ist helmtauglich? Bisher kommt da nichts aus der Politik!

  •  
    KarlHeinz/harzrandradler
    19:02

    @SPD Frau Kömpel, Fahrradfahrer können den Verkehrsfluss nicht behindern, sie sind Verkehr. Höchstrichterlich festgestellt.

  •  
    Christoph
    19:02

    @SPD @CDU/CSU Frau Kömpel, Herr Storjahn: Ein guter Verkehrsfluss ist wichtiger als die Verhinderung von Unfallopfern? Habe ich das richtig verstanden?

  •  
    Gero Storjohann
    19:02

    @FRANKSELIGMANN Das wird auch laufend gemacht. Nur deshalb brauchen wir nicht auf das Werben für das freiwillige Tragen eines Helmes zu verzichten.

  •  
    UliB
    19:02

    @SPD Regelgeschwindigkeit 30 wird also nur nie thematisiert weil sie unpopulär wäre? (Autofahrende Wähler / Autolobby)

  •  
    Tadeusz
    19:02

    @SPD @CDU/CSU Warum wollen Sie die Helmquote (wenn auch freiwillig) erhöhen? Der Helmnutzen ist beschränkt, weniger als 1% aller Kopfverletzungen stammen vom Radfahren (Spitzenreiter: Autounfälle, Freizeit, Arbeitsunfälle). Man sollte die Diskussion auf eine sachliche Basis stellen, dazu gibt es genügend Studien. Aber es wird unterstellt, dass Helmgegner sich nur um ihre Frisur sorgen. Wissenschaftliche Studien werden verschwiegen, weil sie nicht ins Konzept passen. In gewissen Situationen können Helme Verletzungen mindern oder verhindern. Aber eben nicht immer und nicht in dem Maße, dass eine generelle Empfehlung oder gar Pflicht begründet wäre. Helme sind wirksam bei geringen Geschwindigkeiten (unter 20 km/h). Gem. Prüfnorm DIN EN 1078 sind sie bei Unfällen mit KFZ unwirksam.

  •  
    MNet
    19:02

    @LINKE Mir ist nicht klar, inwiefern ich andere Verkehrsteilnehmer herabgewürdigt haben soll? Weil ich schrieb, dass es Lobbygruppen gibt, die Radfahrer nur als Hindernis betrachten? Das hat mit ganzen Verkehrsteilnehmergruppen nichts zu tun, es geht nur um Minderheiten - aber eben existente Gruppen (dass weniger Radfahrer - und damit mehr Autofahrer - durch eine Helmpflicht zuallererst den Autofahrern durch mehr Staus schadet dürften den meisten Autofahrern ebenso klar sein wie den Radfahrern).

  •  
    step
    19:03

    Bitte keine Helmpflicht! Versuchen Sie dann mal meinen bisher immer (!!) mit dem Rad fahrenden Teenies den Weg zur Schule per Rad schmackhaft zu machen! Geht nicht. Freiwillig ja. Ich trage ihn freiwillig, weil ich schnell und oft auf der Strasse fahre. Wichtig ist statt dessen eine gute Radwege-Infrastruktur und 30 km/h in der Stadt (schneller ist es in Berlin eh nicht zu den Hauptverkehrszeiten und da kracht es eher mal). Zudem Aufklärung hoch 5, v.a. auch für Autofahrer, die die einfachsten Regeln gegenüber anderen Verkehrsteilnehmers missachten!

  •  
    gerhards
    19:03

    Es wird hier immer wieder betont, einen Helm zu tragen sei sinnvoll, aber eine Pflicht wolle man nicht. Wo bitte sind die belastbaren Zahlen, die die Sinnhaftigkeit von Helmen belegen? Meine Vermutung(!) ist, dass schwerste Unfälle, bei denen ein Helm geholfen hätte, sehr sehr selten sind.

  •  
    Norman
    19:03

    Woher wissen sie das ein Helm schwere Kopfverletzungen verhindert? Könnten sie bitte die Studien nennen.

  •  
    Ernst
    19:03

    @SPD Sie sagen ein Helm könne schwere Kopfverletzungen verhindern. Dies gilt doch völlig unabhängig vom Verkehrsmittel. Gleichzeitig sagen Sie jedoch, dass eine Helmpflicht für Autofahrer "zu weit" gehen würde. Wie kommen Sie darauf, dass es OK und sogar vernünftig ist auf dem Fahrrad ein Helm zu tragen, im Auto ihn jedoch nicht aufzusetzen?

  •  
    Herbert Behrens
    19:03

    @ULIB Wenn die Helmpflicht käme, was sich nicht abzeichnet, dann würden auch die Fahrradverleiher entsprechende Mengen an Helmen vorrätig haben müssen. Ich weiß aber von Verleihern, die das heute schon tun. Also da wäre nicht das große Problem zu erwarten. Aber wie gesagt, weder von mir und meiner Fraktion, noch von den KollegInnen der anderen Fraktionen steht das Thema Helmpflicht auf der Tagesordnung.

  •  
    Kurze
    19:03

    noch mal kurz zu der Frage von Herrn Behrens, wie man den Radverkehr attraktiver machen könnte: Für eine Maßnahme mit erheblicher Wirkung bei wenig Aufwand halte ich grüne Pfeile für Radfahrer. Es gibt so viele Stellen, an denen eine Ampel für Radfahrer überhaupt nicht relevant ist, weil z.B. der Radweg weiter geradeaus führt oder recht ab biegt ohne Gefahrenstellen. An anderen Stellen sind es Fußgängerüberwege, über die ein Rad ruhig drüber fahren könnte, so kein Fußgänger in Sicht. Das appelierte auf das verantwortungs- und rücksichtsvolle Verhalten. Dadurch würde ein Zeichen gesetzt, dass Radfahrer eben nicht "immer nur benachteiligt" werden. Und am Ende werden Ampeln wohl generell besser respektiert, wenn sie sinnvoll sind. Ist ja auch nicht so, dass es das in anderen Ländern nicht bereits gäbe...

  •  
    WorldCyclist
    19:03

    @GRUENE bez. Mieträder. Es gibt sie doch auch in Australien, trotz Helmpflicht.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:03

    @VCD Das Urteil des Bundesgerichtshofs vom Juni hat unsere Auffassung bestätigt, keine gesetzliche Helmpflicht einzuführen. Wenn das Urteil anders ausgefallen wäre, dann hätte das einen großen Rattenschwanz nach sich gezogen. Was ist zum Beispiel mit dem Quadfahrer oder der Quadfahrerin, die/der keinen Überrollbügel hat? Wir setzen weiterhin auf eine Politik der Freiwilligkeit

  •  
    Christoph
    19:03

    @LINKE Hallo Herr Behrens, ich kann leider nicht folgen. Welche meiner Positionen stützen Sie?

  •  
    LBraun
    19:03

    @CDU/CSU Nochmal zurück zum Thema Tandem-Fahrer. Sie haben Studien für die Ein-Helm-Frage versprochen? Wann können wir mir mit Ergebnissen rechnen?

  •  
    Gero Storjohann
    19:03

    @CHRISTOPH Nun, wir haben bei den Autos den Sicherheitsgurt, die Kopfstütze und den Airbag.

  •  
    Sebastian
    19:04

    @GRUENE Ich spreche nicht von den Menschen, die sich freiwillig für einen Helm entscheiden. Da ist klar, das diese Leute aus Überzeugung auch einen guten Helm kaufen werden. Ich befürchte nur bei einer Helmpflicht (für die sich ja offensichtlich keiner der Beteiligten ausspricht) wäre es denkbar, dass Menschen vom Fahrradfahren abgehalten werden, durch die teure Investition. Oder auf billige Helme zugreifen, deren Schutz im besten Fall fragwürdig ist.

  •  
    Matthias Gastel
    19:04

    @WORLDCYCLIST Gerne auch das. Uns geht es darum, den Kommunen mehr Handlungsmöglichkeiten einzuräumen. Denn die können die Situation bei sich vor Ort am besten einschätzen. Es muss ja nicht immer alles "von oben" entschieden werden!

  •  
    Birger
    19:04

    Für mich ist das ganz einfach, ich habe damit keine Probleme. Ich bin vor einigen Jahren vom Motorrad auf's Fahrrad umgestiegen, weil mir das mit dem Helm zu umständlich war. Wenn das nun auf dem Fahrrad mit dem Helm auch so werden soll, steige ich halt wieder auf's Motorrad um. Geht auch schneller und man muss sich körperlich nicht so anstrengen. Ich habe mich schon umgeguckt, was da so in Frage käme. Nachdem das Fahrradfahren offenbar so gefährlich ist, dass alle da und nur da Helme propagieren wollen, ist das wohl das Beste. s

  •  
    TSVALE
    19:04

    Können mir alle Anwesenden bitte mal in wenigen Worten ihren Standpunkt erläutern? Vielen Dank!

  •  
    Werner
    19:04

    Ich bin 78 Jahre alt und fahre übers Jahr 3.500 bis 4.500 km mit dem Rennrad - und das immer m i t Helm. Wenn ich aber mit dem Stadtrad Brötchen hole, dann ohne Helm. Helmpflicht wäre für mich kein Problem, allerdings würden vermutlich tausende Frauen nicht mehr Rad fahren, weil sie mit Helm ihre Frisur ruinieren. Ein Helm schützt wirklich vor schweren Verletzungen, er kann zwar nicht alles, aber doch sehr viel vermeiden. Also; Helmpflicht ja ! Werner

  •  
    Birgit Kömpel
    19:04

    @CHRISTOPH Auf diese Frage hatte ich gerade schon geantwortet. Wenn wir den Verkehrsfluss nicht behindern dann kann ich mich für eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h erwärmen

  •  
    Matthias Gastel
    19:05

    @LBRAUN Da bin ich, glaube ich, nicht der richtige Berater ...

  •  
    Dominik
    19:05

    Brauchen wir im Umkehrschluss eine Klarstellung, dass es keine Helmpflicht gibt. Das bereits angesprochene Urteil in 1. Instanz hat sicherlich viele verunsichert.

  •  
    TSVALE
    19:05

    Wie sieht es mit einer Helmpflicht für Schiedsrichter aus? Diese werden in Fußballstadien doch auch oft von Bechern oder Feuerzeugen beworfen!

  •  
    wuppertroll
    19:05

    Was mich stört ist, dass in den Köpfen der Menschen die Verkehrssicherheitsmaßnahme für Radfahrer mit der höchsten Wichtigkeit das Tragen von Helmen ist. Dass jedoch besonders die Verbesserung der Infrastruktur sowie die Sensibilisierung der Autofahrer dazu beiträgt, dass es weniger Unfallopfer gibt, ist leider wenig präsent. Der Radhelm wird leider in seiner Schutzfunktion maßlos überschätzt.

  •  
    Gero Storjohann
    19:06

    @ULIB Ich befürworte politisch das freiwillige Tragen eines Helmes. Persönlich trage ich ihn eher selten. Ist so.

  •  
    radfahrer
    19:06

    Sie scheinen sich alle einig zu sein: sie wollen das die Leute freiwillig einen Helm tragen. Eine Helmpflicht wollen sie nicht. Genial! Denn nach dem letzten Urteil, und wie @VCD hier richtig schreibt: wenn 25% der Radfahrer *freiwillig* einen Helm tragen sorgt dies für eine de-facto Einführung der Helmpflicht. Das hört sich für mich so an: lasst mal die Radfahrer machen. Wenns genug sind haben wir was wir wollen, ohne als die Bösen da zu stehen. Das macht mich einfach nur sauer

  •  
    Matthias Gastel
    19:06

    @STEP Zustimmung!

  •  
    Herbert Behrens
    19:06

    @CHRISTOPH Wie schon einigen der bisherigen Anfragenden gesagt. Wir haben das Thema Helmpflicht für RadfahrerInnen hier im Verkehrsausschuss nicht in der aktuellen Debatte. Die Meinungen hier im Chat deuten auch darauf hin, dass es auch dabei bleiben sollte, es jetzt nciht aufzurufen. vielen Dank für diese Unterstützung.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:06

    @WORLDCYCLIST Handys am Ohr sind in der Tat eine Problem, welches wir angehen müssen! Sicherlich dringender als die Einführung einer gesetzlichen Helmpflicht für Radfahrer/innen.

  •  
    VCD
    19:06

    Auch wenn sich hier alle einig sind und gegen eine gesetzliche Helmpflicht votieren, verlieren wir aus dem Blick, dass allein der starke Fokus auf das Thema dazu führen wird, dass über kurz oder lang bei der Allgemeinheit ankommen wird, dass Radfahren gefährlich ist. Das führt bereits zur einer Erhöhung der Helmtragequote und ab einem bestimmten Prozentsatz, wird dann auch jede Versicherung so argumentieren können, dass die (Teil)Schuld beim Radfahrer liegt. Im Übrigen ist das wichtigste beim Thema Mobiitaetsbildung: Kinder müssen so oft wie möglich eigenständig (je nach Alter in Begleitung eines Erwachsenen) im Verkehr unterwegs sein können, um Erfahrungen zu sammeln. Das erhöht die Verkehrssicherheit enorm- also weg vom Elterntaxi!

  •  
    step
    19:07

    Wenn wir diese Ausnahmen berücksichtigen (Hauptverkehrsadern) und den Verkehrsfluss nicht beeinträchtigen dann macht Tempo 30 innerorts tatsächlich Sinn --> ERGO: da wo es geht einrichten! Dort wo es nicht geht ausreichend breite und best ausgestattet Radwege parallel oder woanders führen, man schaue nach Dänemark. Dann muss "der deutsche Ingenieur" sich nicht wieder alles besser und neu ausdenken, sondern von guten Beispielen lernen!

  •  
    Herbert Behrens
    19:07

    @FRANKSELIGMANN In der Tat sind es andere Maßnahmen, die das Unfallrisiko und damit das Verletzungsrisiko wirkungsvoller reduzieren, als eine Helmpflicht. Nach diesen Rückmeldungen hier im Chat werde ich in meiner Position bestärkt.

  •  
    UweK
    19:07

    Wenn keiner die Helmpflicht will, warum gibts es einen chat? Und warum keinen Chat über die innerörtliche Regelgeschwindigkeit von 30, die die Verkehrssicherheit erhöhen würde?

  •  
    Benutzer
    19:08

    Chris Boardman (einer der bekanntesten Radsportler und „British Cycling policy advisor” )hat für seine Aussage: "Helmets not even in top 10 of things that keep cycling safe" (http://road.cc/content/news/111258-chris-boardman-helmets-not-even-top-10-things-keep-cycling-safe) hauptsächlich Unverständnis geerntet. Dabei ist der Artikel lesenswert. Die Argumentation ist schlüssig, wird aber häufig als Spinnerei abgetan. Gegen Kampagnen die nach dem Muster "Furcht, Ungewissheit und Zweifel" gestrickt sind ist das Argumentieren schwer. “We’ve gone away from the facts, we’ve gone to anecdotes" Sagt Boardman. Recht hat er. Nur: will jemand Fakten hören?

  •  
    fahrradio
    19:08

    @SPD das Tempo ist, glaube ich die wichtigste Präventionsmaßnahme. Wenn ich mit einem S-Pedelec im Turbomodus mit fast 50 Km/h fahre (mit Helm), fühle ich mich als vollwertiger Verkehrsteilnehmer. Stöger im dichten Großstadtveerkehr. dann ruft keiner mehr " auf den Radweg, du A***h!", weil ich niemanden behindere. Aber das ist schon schnell und die Verletzungsgefahr steigt ja mit dem Tempo exponentiell. Also Tempo 30, ohne Helm.

  •  
    UliB
    19:08

    @LINKE Ich dachte da an so etwas wie das STADTrad in HH. Mietfahrradstationen der DB. Für den Alltagsverkehr sprich Umweltverbund, nicht für Ausflüge.

  •  
    Christoph
    19:08

    @CDU/CSU Herr Storjohann, Ja, aber dennoch gibt es im Auto mehr Kopfverletzungen als auf dem Rad. Warum also ist es vernünftig, auf dem Rad eien Helm zu tragen, im Auto oder zu Fuß aber nicht?

  •  
    BJDavidse
    19:08

    @CDU/CSU Ich bezweifle ob es ok ist, dass Politiker sich für das Tragen von Helmen einsetzen. Meiner Meinung nach wird damit die Nachricht vermittelt, dass Radfahren gefährlich ist. Natürlich gibt es viele Sachen die verbessert werden müssen um Radfahren noch sicherer zu machen (z.B. mehr Fahrradlichtkontrollen, eine Schulterblickkampagne und eine erhebliche Verbesserung der Infrastruktur), aber auch jetzt schneidet Radfahren im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln nicht schlecht ab. Zudem hat Radfahren viele andere Vorteile, zum Beispiel wenn es um Gesundheit, Lärmschutz, Luftqualität und Klimaschutzziele geht. Geben Sie mit der Helmwerbung nicht ein falsches Signal? Ein Signal was die Schwelle um aufs Fahrrad umzusteigen erhöht? Schon jetzt bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die Schule, weil sie meinen, dass der Schulweg mit dem Fahrrad zu gefährlich ist. Meiner Meinung nach ist jedes Signal das Radfahren als gefährlich darstellt ein Signal in die falsche Richtung.

  •  
    Christoph
    19:09

    @SPD OK, die SPD-Position - oder ihre persönliche - ist also, dass der Verkehrsfluss (gemeint ist wohl der Fluss des MIV) wichtiger ist als die Vermeidung von schweren Unfällen. Das nehme ich zur Kenntnis.

  •  
    AB
    19:09

    warum setzen sie sich nicht dafür ein, dass KFZ-Hersteller verpflichtet werden elektronische Warnsysteme für Tote Winkel und ähnlich typische Unfallsituationen serienmäßig in alle Neuwagen einzubauen? Warum sind entsprechende Zusatzspiegel für LKW immer noch nicht Pflicht?

  •  
    Gero Storjohann
    19:09

    @BIKERIN Mehr Geld für die Fahrradinfrastruktur. Die CDU/CSU hat den nationalen Radverkehrsplan fortgeschrieben. Für 2014 und 2015 haben wir die Haushaltsansätze für Radwege an Bundesstraßen im parlamentarischen Verfahren erhöht. Wir bleiben dran.

  •  
    Matthias Gastel
    19:10

    @WORLDCYCLIST Australien wird stets als Beispiel dafür heran gezogen, dass der Radverkehrsanteil durch die Helmpflicht gesunken ist (Abnahme des Radverkehrs bei jungen Menschen um 30%). Und das ist für die Verkehrssicherheit im Radverkehr ein Bärendienst. Denn umso mehr Menschen Radfahren, umso präsenter sind diese im Straßenverkehr, umso größer ist die Aufmerksamkeit derer, die mit Auto oder LKW unterwegs sind. Wo die Radfahrer/innen keine Exoten im Verkehrsraum sind, wird mit ihnen gerechnet.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:10

    @RADFAHRER Wir können nicht jede/n Autofahrer/in überprüfen. Sie haben die Möglichkeit, sich das Nummernschild zu merken/aufzuschreiben und den "unflätigen" Autofahrer (m/w) anzuzeigen. Ich finde die Hinweise auf den Verkehrsschildern schon sinnvoll. Was schlagen Sie vor? Für Ideen sind wir jederzeit dankbar.

  •  
    bertu
    19:10

    Vor einer Helmpflicht-Debatte sollte es überhaupt erst einmal eine Helmdebatte geben. Warum sollen ausgerechnet Radfahrer, die einen winzigen Bruchteil aller Kopfverletzten ausmachen, ausgerechnet Styroporkappen tragen, deren Wirksamkeit hoch umstritten ist? In diesem Jahr sind an manchem warmen Wochenende mehrere Menschen in beim Baden gestorben. Dennoch trägt niemand dabei Schwimmwesten oder fordert gar eine Schwimmwestenpflicht, obwohl Schwimmwesten definitiv Leben retten können. Ich möchte daher für etwas mehr Realitätsbezug plädieren.

  •  
    Herbert Behrens
    19:10

    @BERTU Nein, es keine mir bekannten Studien, mit denen nachgewiesen wird, dass das Tragen eines Helms zu weniger Unfällen führt. Im tatsächlichen Fall, wird natürlich das Kopfverletzungsgefahr reduziert.

  •  
    Matthias Gastel
    19:11

    @SEBASTIAN Argumentation kann ich nachvollziehen.

  •  
    Heike
    19:11

    Falls eine Helmpflicht kommt, dann bitte auch die Radfahrer-Haftpflichtversicherungs-Pflicht. Wenn schon, denn schon. Unter Umständen ist sie ja auch schon geplant ;-) Die Helmpflicht riecht etwas nach intensiver Lobby-Arbeit. Ich bin gegen eine Helmpflicht. Ab und zu möchte ich auch noch selber entscheiden dürfen, ob mir das Leben zu gefährlich ist.

  •  
    step
    19:11

    @wuppertroll: absolute Zustimmung!!

  •  
    radfahrer
    19:11

    @VCD: Danke :) hier scheinen wenigstens Sie den Fokus nicht zu verlieren. Es geht nicht um die Pflicht sondern um die Folgen, wenn mehr als 25% der Menschen Helme tragen. Und darum was passiert, wenn diese Diskussion hier zu einem allgemeinen Bild "Radfahren = gefährlich" wird

  •  
    Gero Storjohann
    19:11

    @AB Bei neuen LKW sind die Spiegel bereits Pflicht.

  •  
    LBraun
    19:11

    Eine drängende Frage: Wenn es zur Helmpflicht käme, ist das für einige Großfamilien eine riesige finanzielle Belastung. Können Sie da Tipps geben, wie man sich preisgünstiger selbst einen Helm bauen kann?

  •  
    KarlHeinz/harzrandradler
    19:12

    @SPD Frau Kömpel, ich fürchte Sie sind für diese Frage nicht qualifiziert. Sie sehen offensichtlich Fahrradfahrer nicht als Verkehr an. Doch das ist er.

  •  
    heinz
    19:12

    @SPD Ich liebe diese Politikersprache! ... Problem das wir angehen müssen! ja, seit wann gibt's denn Handys?

  •  
    Gero Storjohann
    19:12

    @HEIKE Gut so.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:12

    @HAGENP Die Betonung würde hier auf FREIWILLIG liegen. Zum Thema "derzeit": Sollten sich die Unfälle mit schweren Kopfverletzungen bie Radfahrern tatsächlich in Zukunft häufen, dann müssen wir seitens der Politik handeln. Vorher nicht.

  •  
    Lutz
    19:12

    @CDU/CSU Herr Storjohann, ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich etwas ausführlicher an der Diskussion beteiligen würden. Ich habe den Eindruck, dass Sie sich sehr zurückhalten, man könnte Sie ja später mit Ihren Aussagen konfrontieren.

  •  
    Matthias Gastel
    19:13

    @TSVALE Ich trage fast immer einen Helm und rate jedem dazu. Für mich ist klar, dass sich damit im falle eines Unfalles die Aufprallheftigkeit verringern lassen kann. Letztlich muss es aber die Freiheit eines jeden Einzelnen bleiben, dies zu entscheiden. Daher: Keine Helmpflicht! Ein Grund gegen eine Helmpflicht: Voraussichtlich würden dann weniger Menschen Radfahren. Und das wäre dann für die Verkehrssicherheit im Radverkehr ein Bärendienst. Denn umso mehr Menschen Radfahren, umso präsenter sind diese im Straßenverkehr, umso größer ist die Aufmerksamkeit derer, die mit Auto oder LKW unterwegs sind.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:13

    @CHRISTOPH Bitte nochmals lesen: Ich lehne Tempo 30 km/h innerorts nicht ab. Im Gegenteil, wenn dies nicht den Verkehrsfluss behindert, macht solch eine Regelung sogar Sinn

  •  
    Gero Storjohann
    19:13

    @LUTZ Falscher Eindruck. Ich arbeite die Fragen der Reihe nach ab.

  •  
    JoachimSchalke
    19:13

    Warum gibt es keine Helmpflicht-Diskussion für Kfz-Führer, wenn es deutlich mehr Menschen mit Kopfverletzungen gibt, die in Kfz unterwegs sind, als mit Fahrrädern?

  •  
    step
    19:13

    @VCD 19:01 --> korrekt!

  •  
    Herbert Behrens
    19:14

    @CHRISTOPH Die Rechtslage ist nach dem Urteil durch das BGH geklärt. Es besteht keine Verpflichtung für RadfahrerInnen einen Helm tragen zu müssen. Deshalb wurde das OLG-Urteil aus Schleswig, das ja eine Mitschuld des verunfallten Radfahrer feststellte, kassiert. Mit einer guten Radverkehrspolitik müssen wir erreichen, dass die Verkehrspolitik brauchen, die allen VerkehrsteilnehmerInnen den notwendigen Schutz vor Unfällen bringt.

  •  
    Gero Storjohann
    19:14

    @LBRAUN Sie sind betroffen?

  •  
    Christoph
    19:14

    Ich kann nicht folgen. Es gibt keine Bestrebungen im Ausschuss, eine Helmpflicht einzuführen, aber sie wird explizit per Chat diskutiert. Warum dann dieser Chat? Warum kein Chat zum offener gefassten Thema "Wie reduzieren wir das Verletzungsrisiko für Radfahrer und Fußgänger?"

  •  
    Birgit Kömpel
    19:14

    @HEINZ Ein bisschen übertrieben aber im Kern wahr

  •  
    WorldCyclist
    19:14

    @GRUENE Ich wollte Australien bei Weitem nicht als positives Bespiel darstellen. Es ging mir nur darum, es kann Mieträder auch mit Helmpflicht geben. Das sollte man nicht als Argument bringen. Ich fühle mich selbst auch wohler, wenn viele andere Radfahrer um mich herum sind.

  •  
    Gero Storjohann
    19:14

    @JOACHIMSCHALKE Sie haben die Diskussion doch gerade eröffnet.

  •  
    Sebastian
    19:14

    @GRUENE Müsste dann im Fall einer Helmpflicht die Politik nicht auch dafür sorgen, dass jeder Zugang zu einem sicheren Fahrradhelm bekommt? (oder ist das Szenario zu theoretisch, da eh keine Helmpflicht kommen wird?)

  •  
    UliB
    19:14

    @SPD Polizisten in Zivil auf der Fahrbahn einer viel befahrenen Straße fahren lassen und dabei die Überholabstände messen. Bei Unterschreitung die Verkehrsteilnehmer raus winken. Die zivilen Testradfahrer sollten aber Gefahrenzuschlag bekommen.

  •  
    Carlo
    19:15

    Wie wäre es mit einer Ganzkörperschutzpflicht für Radfahrer? ;) Ich finde diese Diskussion sehr einseitig geführt. Radfahren ist nicht von sich aus gefährlich. Gefährlich wird Radfahren durch das Zusammenspiel mit dem Auto. Hier sollten die Lösungsversuche angreifen. 1. Mehr und breitere Radweg 2. Tempo 30 für Autofahrer um die Geschwindigkeitsunterschiede anzugleichen 3. Ampelphasenanpassung um ein permanentes ausbremsen der Radfahrer zu beenden und die Menschen von Rotfahrten abzubringen 4. Mehr Kontrollen und härtere Strafen für Autofahrer die Radwege blockieren Nicht das Unfallopfer sollte dazu gezwungen werden sich besser zu schützen, sondern die Unfallverursacher dazu gebracht werden ihr Verhalten dahingehend anzupassen, dass weniger Unfälle passieren.

  •  
    step
    19:15

    @Gero Storjohann: sorry, aber mit den paar Peanuts wird das nichts! Wenn dieses Land mal geändert werden soll, dann nur mit SEHR VIEL GELD und BALD. Und nationalen Radwege sind im Urlaub ganz schön, aber in den Ballungszentren ist der Kollaps durch den Individualverkehr nur durch Rad & ÖPNV zu verhindern! Und das ist -auch wenn es in Berlin oder in Düsseldorf ist- eine NATIONALE Aufgabe, der der Bund UND die Länder nachzukommen haben.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:15

    @BJDAVIDSE Interessanter Vorschlag

  •  
    radfahrer
    19:15

    @SPD Mein Vorschlag: Es muss zur Pflicht werden, Fahrschülern die Rechte von Fahrradfahrern beizubringen. Und das es nicht nur rechtliche Konsequenzen hat, sondern sie Menschen umbringen, wenn sie sich nicht rücksichtsvoll verhalten. Die Polizei sollte bei Verkehrskontrollen abbiegende Autos kontrollieren, ob sie dem Fahrrad die Vorfahrt genommen haben. Solche Kontrollen gibts meines Wissens nicht. Denn wenn ich den Autofahrer privat anzeige, womit soll ich denn beweisen was passiert ist? Ich habe schon Radfahrer gesehen, die mit einer Kamera auf dem Helm fahren. Damit sie hinterher besser beweisen können, was passiert ist.

  •  
    MNet
    19:15

    @SPD Ich hoffe, dass Sei die "Häfung von Kopfverletzungen" nur relativ betrachten, nicht absolut. Denn wenn mehr Menschen Rad fahren, gibt es auch mehr Kopfverletzungen, selbst wenn der einzelne Radfahrer viel seltener verletzt wird. Leider wird das in vielen Medienberichten nicht differenziert, sondern bei steigenden Unfallzahlen gleich so getan, als sei Radfahrern gefährlicher geworden, obwohl die Zahl der Radfahrern viel stärker steigt als die Zahl der Unfälle.

  •  
    Gero Storjohann
    19:16

    @CHRISTOPH Kein will verantwortlich sein. Keiner hier im Raum gibt zu, wer die Idee zur Chateinladung hatte. Super!!

  •  
    Matthias Gastel
    19:16

    @WUPPERTROLL Auf den Radverkehr im Gesamten bezogen gebe ich Ihnen damit Recht. Da gibt es viele Maßnahmen, die ergriffen werden sollten, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen: Tempo 30, Aufklärung, sichere Infrastruktur (die Hälfte der Radunfälle sind Selbstunfälle, also ohne Beteiligung Dritter, meist infolge von schlechter Fahrbahn).

  •  
    bertu
    19:16

    @LINKE Ganz so einfach ist es leider nicht, Helme haben nachweislich bereits Kinder erdrosselt, aber der Nachweis einer lebensrettenden Wirkung steht noch aus und ist wohl auch unmöglich. Die Belastung von Genick und Schädelbasis steigt beim Helmtragen, und das sind die eigentlich empfindlichen Teile des Kopfes.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:16

    @CHRISTOPH Am besten ist es, Unfälle zu vermeiden - da gebe ich Ihnen recht

  •  
    Matthias Gastel
    19:17

    @BIRGER Dass mehr Leute vom Motorrad aufs Fahrrad umsteige, würde ich schon alleine aus Lärmschutzgründen sehr begrüßen ...

  •  
    radlerlin
    19:17

    @CDU/CSU @CDU Die Mittel für den Radverkehr wurden doch zunächst um mehr gekürzt also jetzt für den Radverkehrsplan wieder aufgestockt wurde. Wie erklären Sie das?

  •  
    Benutzer
    19:17

    Ein weiterer Kritikpunkt an allen Helm- Diskussionen: Verkehr und Radsport sind 2 verschiedene Dinge, sie in der Diskussion immer wieder zu verquicken ist unredlich. Je nach Sportart ist eine "Persönliche Schutzausrüstung" sinnvoll, im Straßenverkehr nicht unbedingt. Dafür wird von den Ursachen möglicher Gefährdungen abgelenkt und die Verantwortung recht einseitig verteilt: (Ich habe absichtlich diesen Begriff aus dem Arbeitsschutz verwendet, weil dort eine PSA nur bei Gefährdungen zulässig ist "...die durch andere Maßnahmen (technisch oder organisatorisch) nicht verhindert werden können". Ich darf Angestellten keine Gasmaske verordnen, um einen Chemikalienabzug zu sparen.) Aber eben diese "anderen Maßnahmen" werden im Straßenverkehr häufig nicht oder nur halbherzig angegangen. (50 km weiter westlich jenseits einer kaum noch sichtbaren Grenze scheint da mehr möglich zu sein). Möglicherweise liegt das -neben dem fehlenden politischen Willen- an der mittlerweile verhärteten Meinung, "der Radfahrer" schütze sich schon selbst.

  •  
    Kunze
    19:17

    @SPD Offenbar sprechen sich hier viele dafür aus, Radfahren ander sicherer zu machen, als durch eine Helmpflicht - zumal mittelfristig wie bereits dargelegt die Sicherheit dadurch sinken würde. Frau Kömpel, warum halten Sie am Verkehrsfluss von Kraftfahrzeugen, so wie er derzeit stattfindet, als unbedingte Konstante fest? Kraftfahrzeuge machen nur einen gewissen Teil der Mobilität aus, der wiederum zu großen Teilen anders erfüllt werden kann: durch Gehen, Radfahren oder öffentlichen Verkehr. Der heutige Verkehrsfluss der Autos ist ein Gleichgewicht, das sich durch den massiven Ausbau der Fahrbahnen seit etwa hundert Jahren auf sehr hohem Niveau eingepegelt hat. Warum unbedingt daran festhalten, wenn auch andere Lösungen offensichtlich bedenkenswert sind?

  •  
    KarlHeinz/harzrandradler
    19:17

    Solange die Situation so ist, dass Kfz Fahrer ohne Angst vor drastischen Strafen Radfahrer abdrängen, anhupen oder ihnen den Weg versperren können, ist eine Helmpflicht nur ein Nebenkriegsschauplatz.

  •  
    HagenP
    19:18

    @SPD Wie steht es denn nun mit Autohelmen (HANS)? Warum wirbt die SPD nicht dafür?

  •  
    Herbert Behrens
    19:18

    @VCD In der Tat ist die Reduzierung auf das "allgemeine Verkehrsbewusstsein" relevant. Aus diesem Grund ist es nicht nur erforderlich, auf Gesetzesinitiativen zur Verpflichtung zu verzichten. Es ist auch erforderlich, Rechtssicherheit herzustellen, dass eine bestimmte kritische Masse von HelmträgerInnen nicht zur faktischen Helmpflicht mit den entsprechenden versicherungsrechtlichen Folgen im Falle von Unfällen führt.

  •  
    Gero Storjohann
    19:19

    @STEP Tja, leider müssen Sie erst die Verfassung ändern. Der Bund darf leider nur für seine Bundeszuständigkeit Geld ausgeben. Ich bin bei Ihnen. Wir stehen vor der Aufgabe wie in den 60/70ern , als in Deutschland die Füßgängerzonen erstmalig eingerichtet wurden. Mit viel Geld und gegen erhebliche Widerstände.

  •  
    Herbert Behrens
    19:19

    @KUNZE Meine Antwort auf den VCD: In der Tat ist die Reduzierung auf das "allgemeine Verkehrsbewusstsein" relevant. Aus diesem Grund ist es nicht nur erforderlich, auf Gesetzesinitiativen zur Verpflichtung zu verzichten. Es ist auch erforderlich, Rechtssicherheit herzustellen, dass eine bestimmte kritische Masse von HelmträgerInnen nicht zur faktischen Helmpflicht mit den entsprechenden versicherungsrechtlichen Folgen im Falle von Unfällen führt.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:19

    @BENUTZER Deshalb wollen wir ja auch nicht die gesetzliche Helmpflicht einführen. Aber es gibt durchaus auch Studien die belegen, dass das Tragen eines Helms vor schweren Kopfverletzungen bewahrt.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:19

    @KARLHEINZ/HARZRANDRADLER Es ging um das Tempo 30 km/h innerorts für die Autos!!!

  •  
    Matthias Gastel
    19:19

    @WERNER Zunächst mal meinen sportlichen Respekt! Aber in Sachen Helmpflicht bin ich anderer Meinung. Voraussichtlich würden dann weniger Menschen Radfahren. Darauf deuten Erfahrungen aus anderen Ländern hin. Und das wäre dann für die Verkehrssicherheit im Radverkehr ein Bärendienst. Denn umso mehr Menschen Radfahren, umso präsenter sind diese im Straßenverkehr, umso größer ist die Aufmerksamkeit derer, die mit Auto oder LKW unterwegs sind.

  •  
    step
    19:20

    wird es ein Transkript dieses Chats geben? wäre ja mal schön nachzulesen ;-)

  •  
    Herbert Behrens
    19:20

    @RADFAHRER In der Tat brauchen eine andere Verkehrskultur, die die schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen den gleichen Raum bietet, wie den stärkeren. Die Reduzierung der Regelgeschwindigkeit in geschlossenen Ortschaften gehört dazu.

  •  
    Moderator
    19:20

    @step: das Transskript dieses Chats steht morgen auf bundestag.de/chat zur Verfügung.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:20

    @CHRISTOPH Irgendwie haben wir ein Kommunikationsproblem.... Ich bin nicht gegen Tempo 30 km/h!

  •  
    Matthias Gastel
    19:21

    @RADFAHRER An der Rechtsprechung kann ich nichts ändern. Politisch ist für mich aber klar: Keine Helmpflicht, auch nicht durch die Hintertüre!

  •  
    Carlo
    19:21

    @JoachimSchalke 19:10 --> Gute Frage!

  •  
    LBraun
    19:21

    @CDU/CSU Sie meinen in der Tandem-Frage? Natürlich! Die Frage, wie viele Helme auf Tandems nötig sind, betrifft jeden! Wie groß müsste zum Beispiel ein Helm sein, dass er für beide Fahrer gilt?

  •  
    Gero Storjohann
    19:21

    @RADLERLIN Gut beobachtet. Anlass war nur die kleine Weltwirtschaftskrise 2008/2009. Der Bundeshaushalt sah 2009 im Entwurf von Steinbrück über 80 Mrd. Neuverschuldung vor. Das ist die einfache Erklärung.

  •  
    KarlHeinz/harzrandradler
    19:21

    @SPD Es gibt genau EINE Studie zum Nutzen von Helmen. Und die ist sehr umstritten.

  •  
    KarlHeinz/harzrandradler
    19:21

    @SPD Nein, es ging um ein generelles Tempolimit Innerorts. Nicht nur Für Autos, Frau Kömpel.

  •  
    MNet
    19:22

    Planen Sie denn konkrete Gesetzesinitiativen, die die von Herrn Behrens beschriebene Rechtssicherheit auch bei höheren Helmträgerquoten sicherstellen bzw. würden Sie derartige Initiativen unterstützen?

  •  
    Birgit Kömpel
    19:22

    @AB Ja ist mir bekannt. Nicht umsonst gibt es auf den Spielplätzen entsprechende Schilder, die davor warnen. Ihre Frage ist durchaus berechtigt und hat mich als Mutter von zwei Kindern früher auch beschäftigt.

  •  
    Herbert Behrens
    19:23

    @ELRONIUS Den Vergleich mit RadrennfahrerInnen will ich nicht ganz gelten lassen, denn hier haben wir es mit erheblich höheren Geschwindigkeiten zu tun, als im alltäglich Verkehr. Wie an anderer Stelle bereits gesagt. Es geht mir nicht darum, ein Helmverbot auszusprechen. VerkehrsteilnehmerInnen auf dem Rad sollen frei entscheiden können, das schließt beide Möglichkeiten ein.

  •  
    Ernst
    19:23

    Es ist doch wissenschaftlich belegt, dass ein Helm im Straßenverkehr keine Schutzwirkung hat. Die Voraussetzungen, die Seitens der Prüfvorschriften, an Helme gestellt werden spiegeln die tatsächlichen Belastungen im Straßenverkehr bei einem Unfall nicht im geringsten wider. Mit dem Bewerben des freiwilligen Helmtragens wird nur die Gefährlichkeit des Radfahrens unterstrichen und beworben. Wer den Radverkehr fördern möchte sollte dies daher tunlichst unterlassen. Denn wer begiebt sich schon freiwillig in Gefahr. Fahrradfahren ist eine sichere Tätigkeit und eine gesunde Möglichkeit um von A nach B zu kommen.

  •  
    Moderator
    19:23

    Noch 10 Minuten bis zum Ende des Chats! Da es bereits jetzt viele Fragen gibt, die noch nicht beantwortet werden konnten, hier nochmal der Hinweis, dass man sich auch anschließend noch unmittelbar an die Teilnehmer wenden kann unter bundestag.de/abgeordnete.

  •  
    Christoph
    19:23

    @SPD Frau Kömpel, Sie schränken die 30 km/h immer wieder auf den Verkehrsfluss ein. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein. "Ja, wir wollen weniger tote Radfahrer, aber nur solange der MIV dadurch nicht gestört wird." ui, ui. ui.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:24

    @STEP Ich kenne das Problem mit den Teenies - auch meine Tochter läuft lieber als mit dem Helm auf das Rad zu steigen. Aber wenn wir eine Tour mit dem Rad machen, dann zieht auch sie einen Helm auf, weil ich eben auch einen aufsetze.

  •  
    Casch112
    19:24

    Man nimmt den Radfahrern den Radweg bzw die Radwegnutzungspflicht, lässt vielerorts die Radwege auf den Gehwegen bestehen, ohne blaues Schild und lackiert auf der gleichen Strasse auf der Fahrbahn Radwege, die dann zu erhöhten Verkehrsbelastung und Gefährdung beiderseits führen. gleichzeitig beklagt die Politik die Zunahme der tödlichen Radfahrerunfälle. Die mit Sicherheit nicht nur am nicht getragenen Helm liegen, sondern an der Weise, wie viele Radfahrer im Straßenverkehr auftreten: Sie fahren bei rot über die Kreuzung, biegen ab ohne Handzechen und sich umzuschauen, haben kein Licht, sind dunkel gekleidet und fahren (von der Politik leider zugelassen) gegen Einbahnstraßen, aber dies nicht nur wo es erlaubt ist ! Rücksichtnahme und Respekt fehlt bei allen Verkehrsteilnehmern Deswegen ist es mir schleierhat, wie man sichere Radwege und deren Nutzungspflicht aufhebt, aber nun Stimmen für die Helmpflicht laut werden. Ich bin nicht gegen Tempo 30 Zonen, aber gegen einige irrsinnige Verkehrsregeln.

  •  
    bertu
    19:24

    @SPD Welche Studien meinen Sie? Ich habe lange nach unabhängigen, nachvollziehbaren, wissenschaftlich handfesten Arbeiten gesucht, aber noch keine gefunden.

  •  
    Benutzer
    19:24

    @SPD Auch das freiwillige Helmtragen leistet einer Helmpflicht Vorschub. Zumindest seit dem BGH-Urteil. Das besagt, dass eine Helmtragequote von 11% noch nicht ausreicht, um von einem "allgemeine Verkehrsbewusstsein" für das Tragen eines ausgehen zu können. Sobald von diesem "allgemeine Verkehrsbewusstsein" ausgegangen wird (vielleicht schon bei heutigen 13%, oder erst bei höherer Helmnutzung) ist eine Helmflicht als Obliegenheitspflicht eingeführt. Nein, es gibt Studien, die auf eine gewisse Schutzwirkung hinweisen. Studien die belegen, dass das Tragen eines Helms vor schweren Kopfverletzungen bewahrt, gibt es nicht

  •  
    VCD
    19:24

    Zu den Kosten eines Helms: wenn man diesen Betrag pro Bundesbürger in den Radverkehr investierte, würde das die Situation für den Radverkehr enorm verbessern und die Verkehrssicherheit erhöhen! Wie hoch sind nochmal die Pro-Kopf-Investitionen des Bundes für den Bau und die Unterhaltung von Straßen? Wie hoch die fuer Radverkehrsanlagen?

  •  
    Matthias Gastel
    19:24

    @STEP Tempo 30 erhöht den Verkehrsfluss. Unser Ziel ist damit aber die Erhöhung der Verkehrssicherheit. Was wir brauchen ist vielerorts eine neue Aufteilung der Verkehrsfläche: Der Radverkehr nimmt erfreulicherweise zu, er wird schneller (Pedelecs) und breiter (Anhänger und Lastenräder). Zusammen mit FußgängerInnen auf dem Gehweg kann das nicht gut gehen. Daher gehört der Radverkehr innerorts in der Regel auf die Fahrbahn. Und wo ein hohes Verkehrsaufkommen herrscht gehören Schutzstreifen abmarkiert. Das hat sich vielfach bewährt.

  •  
    Herbert Behrens
    19:25

    @BJDAVIDSE Es ist in der Tat dumm, dass wir das Thema hier im Chat so diskutieren, als stehe eine gesetzliche Entscheidung an. Nein, das ist nicht so. In der Tat gibt es viele wichtige Fragen, die zunächst zu klären sind.

  •  
    WiederEinerMehr
    19:25

    Norwegen hat in diesem Jahr Geld an die Radfahrer gezahlt, da diese die Straßen weniger belasten und auch bei den Krankenkassen weniger zur Belastung fallen. Gibt es da Pläne für Deutschland?

  •  
    MNet
    19:25

    @KarlHeinz/harzrandradler: es gibt bei weitem nicht nur eie Studie, alledings sind alle Studien zu dem Thema mangelhaft bis unbrauchbar.

  •  
    Kurze
    19:25

    @SPD außerdem wäre Tempo 30 dem Verkehrsfluss wohl eher zuträglich als störend! und: Regelgeschwindigkeit heißt ja nicht, dass es keine Ausnahmen geben darf!

  •  
    Matthias Gastel
    19:26

    @UWEK Ich nutze die Gelegenheit bei diesem Chat gerne, um auf notwendige Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit hinzuweisen: Tempo 30, Radspuren auf den Fahrbahnen usw.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:26

    @GERHARDS In der Tat belegen die derzeitigen Zahlen nicht, dass das Tragen eines Helms vor schweren Unfällen schützt. Deshalb - ich wiederhole mich - sehen wir derzeit von der Einführung einer gesetzlichen Helmpflicht ab.

  •  
    Gero Storjohann
    19:26

    @CHRISTOPH Die Regelgeschwindigkeit 30 km/h gibt auch keine absolute Sicherheit für Radfahrer. Genausowenig wie eine Helmpflicht vor Unfällen schützt. Im Umkehrschluss müssten Sie für die Helmpflicht sein.

  •  
    BJDavidse
    19:26

    Es freut mich sehr, dass alle hier anwesenden Politiker sich gegen eine Helmpflicht aussprechen! Was ich jedoch sehr wichtig finde, ist das etwas gegen tödliche Unfälle mit abbiegenden LKW gemacht wird. Helme bringen dabei bekanntlich nichts weil Radfahrer unter dem LKW eingeklemmt werden und am ganzen Körper schwere Verletzungen erleiden. Es gibt eine Lösung aus den Niederlanden womit jeder LKW für etwa 40€ nachgerüstet werden kann, der Dobli-Spiegel. Die Bundesregierung hat jedoch eine Dobli-Spiegel-Pflicht abgelehnt, weil dieser Spiegel etwa genauso viel Sicht wegnimmt wie die üblichen Navigationssysteme und LKW-Weihnachtsbäume. Seitdem warten wir aber auf die Industrie bis sie komplizierte Abbiegeassistenten entwickelt und serienmäßig installiert hat. Bis diese Systeme sich bundesweit durchgesetzt haben, werden noch viele Radfahrer sterben. Warum führen Sie nicht eine Dobli-Spiegel-Pflicht ein? Dieser Spiegel kann nachgewiesen Unfälle vermeiden und ist damit ein sehr wirksames Mittel um die Verkehrssicherheitsziele aus dem Koalitionsvertrag zu verfolgen.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:26

    @ERNST Sie haben im Auto mehrere Schutzmaßnahmen wie Airbags und jede Menge Blech als Knautschzone. Dieses haben Sie nicht als Radfahrer.

  •  
    Christoph
    19:27

    @Casch112 Sie sind leider bzgl. der Sicherheit von Radwegen nicht auf dem Stand. Studien zeigen, dass innerorts Radwege eher schädlich sind.

  •  
    Herbert Behrens
    19:27

    @SEBASTIAN In der Tat würde das Rad fahren nicht attraktiver, wenn zuvor erstmal die Helmfrage zu klären wäre. Der ADFC hält das für eine wichtige Frage. Wir brauchen attraktive Bedingungen für die RadfahrerInnen, das wird den Straßenverkehr voran bringen und zu einem Wandel des Verhaltens im Straßenverkehr führen.

  •  
    LordHelmchen
    19:27

    Gab es bereits die Frage/ Idee evtl eine Helmpflicht nur für Kinder/Jugendliche bis 12 oder 14 Jahren einzuführen. Hier macht das m.E. Sinn.

  •  
    Gero Storjohann
    19:27

    @MNET Sie vergessen die Kinder und jungen Leute.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:28

    @TADEUSZ Genau deshalb sehen wir von einer Helmpflicht ab.

  •  
    Matthias Gastel
    19:28

    @CHRISTOPH Innerorts gehört der Radverkehr in aller Regel auf die Fahrbahn. Bei hohem Verkehrsaufkommen sollten dann Schutzstreifen markiert werden. Das ist Stand der Wissenschaft und hat sich gut bewährt.

  •  
    Birgit Kömpel
    19:29

    @WERNER Es gibt durchaus aus eitle Männer....Übrigens, die meisten Radunfälle passieren innerorts

  •  
    Matthias Gastel
    19:29

    @LORDHELMCHEN Da ist Erzieheungssache, da sollte die Politik nicht den Job der Eltern machen.

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    Moderator
    19:29

    In zwei Minuten endet der Chat, Fragen können leider nicht mehr zugelassen werden. Herzlichen Dank für das große Interesse an diesem Thema! Das Protokoll ist ab morgen unter dieser Adresse verfügbar.

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    UliB
    19:29

    @Casch112: Sie haben anscheinend noch keine Statistiken zur Sicherheit unterschiedlicher Radverkehrseinrichtungen gelesen. Sichtbarkeit (der Radfahrer für den MIV) ist das höchste Gebot.

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    Gero Storjohann
    19:30

    @BJDAVIDSE Die Kompetenz zur Einführung liegt bei der EU.

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    Herbert Behrens
    19:30

    @RADFAHRER Ich fahre mit meinem Enkelkind, wenn wir den Kinderhelm nicht gerade bei uns haben, auch ohne. Eine schlechte Vorbildwirkung, dass stimmt. Aber ich fahre ohne Helm uns versuche, die "Verkehrserziehung" dadurch zu leisten, dass ich auf alle Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam mache. Das ist anstrengend, aber wir kommen gut damit klar.

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    Gero Storjohann
    19:31

    @WIEDEREINERMEHR Nein. Wir haben leider kein Nordsee-Öl.,

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    Birgit Kömpel
    19:31

    @VCD Da stimme ich Ihnen durchaus zu: das Elterntaxi gehört abgeschafft. Hat auch positive Einflüsse auf die Beweglichkeit unserer Kinder!

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    Herbert Behrens
    19:31

    @JOHANN Sie haben Recht, Fahrradfahren mit noch mehr Vorschriften macht das Fahrradfahren nicht attraktiver.

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    Matthias Gastel
    19:31

    @SEBASTIAN Der Zugang zum Helm ist so frei wie der zum Fahrrad.

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    Gero Storjohann
    19:32

    @LORDHELMCHEN Bisher nicht angedacht, da hohe Freiwilligkeit gegeben.

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    Birgit Kömpel
    19:33

    @CHRISTOPH Ich glaube, ständige Staus innerorts würden die Anwohner/innen und die Verkehrsteilnehmer nicht hinnehmen wollen. Egal ob Radfahrer/innen oder PKW-Fahrerinnen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.

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    Matthias Gastel
    19:34

    Ich wünsche allen viel Freude beim unfallfreien Radfahren und danke für die Fragen und die Diskussion!

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    Birgit Kömpel
    19:34

    Vielen Dank für die interessante Diskussion. Ihnen allen einen schönen Abend. Sie können mich aber auch direkt unter meiner Emailadresse im Deutschen Bundestag ansprechen. Ihre Birgit Kömpel

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    Herbert Behrens
    19:34

    Vielen Dank für die vielen Fragen und Forderungen. Ich wünsche allen FahradfreundInnen weiterhin viel Spaß und allzeit "Gute Fahrt".

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    Gero Storjohann
    19:34

    Jetzt steige ich auf mein Fahrrad und fahre durch Berlin: mal auf Radwegen, mal auf der Straße. Aber immer mit Licht. Ich danke und sage Tschüss.

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    Moderator
    19:34

    Die Ausschussmitglieder verabschieden sich. Danke für die interessante Diskussion. Wir wünschen Ihnen allzeit gute Fahrt! Besuchen Sie den Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur gern bald wieder unter www.bundestag.de/verkehr.