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26.01.2017 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Antrag — hib 51/2017

Ausbau der taxonomischen Forschung

Berlin: (hib/HAU) Um die Biodiversität zu schützen soll die taxonomische Forschung ausgebaut werden. Das fordern die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD in einem Antrag (18/10971), der am Donnerstagabend erstmals durch den Bundestag beraten werden soll. Darin heißt es, die Grundlage der Erforschung und letztlich auch des Schutzes der biologischen Vielfalt sei die Kenntnis der Arten. Die Taxonomie - also die Lehre der wissenschaftlichen Erfassung, Beschreibung und systematischen Einordnung von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen - und der sogenannte integrative taxonomische Ansatz, bei dem die Ergebnisse mehrerer unabhängiger Merkmalsanalysen in einer Synthese zusammengeführt und daraus Rückschlüsse auf Artgleichheit oder Artverschiedenheit gezogen würden, sei heute jedoch mehr als nur die Grundlage des Artenschutzes. „Die Taxonomie ist die grundlegende Wissenschaft für weite Bereiche der Lebenswissenschaften, von der Biodiversitätsforschung über die Wirkstoffforschung bis zur Infektionsmedizin“, schreiben Unions- und SPD-Fraktion.

Die Fraktionen machen in der Vorlage darauf aufmerksam, dass sich in der Taxonomie bereits heute ein Mangel an wissenschaftlichem Nachwuchs bemerkbar mache. Die Zahl entsprechender Lehrstühle habe an den Universitäten deutlich abgenommen. Zusätzlich sei die taxonomische Forschung in den vergangenen Jahren hauptsächlich an außeruniversitäre Einrichtungen verlagert worden. Ausbildung und Forschung würden so nahezu vollständig voneinander getrennt. „Diesem Trend muss entgegengewirkt werden“, verlangen die Abgeordneten. Die erneute Vernetzung außeruniversitärer und universitärer Institute und die Schaffung spezieller Einrichtungen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses seien deshalb notwendig.

Die Bundesregierung wird aufgefordert, sich zusammen mit den Ländern dafür einzusetzen, dass an geeigneten Universitätsstandorten Schwerpunktprogramme der integrativen Taxonomie und angewandten Ökologie zur Förderung von Forschung und Lehre in enger Kooperation mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen entstehen. Dabei gelte es auch Wege zu finden, wie der Sachverstand der Zivilgesellschaft besser eingebunden werden kann. Außerdem soll die Bundesregierung nach Ansicht von Unions- und SPD-Fraktion die Schaffung eines Kompetenznetzwerkes für integrative Taxonomie unterstützen, „welches als erster Ansprechpartner für Gesellschaft und Politik dient, Forschungsschwerpunkte koordiniert und Standardisierungsprozesse auf nationaler und internationaler Ebene mitgestaltet“.

Mit Blick auf den wissenschaftlichen Nachwuchs wird die Bundesregierung aufgefordert, Strukturen zu unterstützen und gegebenenfalls aufzubauen, die den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich der Taxonomie unter Berücksichtigung des durch den Einzug molekularbiologischer Methoden gewandelten Anforderungsprofils unterstützen und fördern. Außerdem solle sie sich dafür einsetzen, dass auch im Bereich der Taxonomie wissenschaftliche Erkenntnisse so weit wie möglich über den Weg des „Open Access“ verfügbar gemacht werden.

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