Kultur und Geschichte

Vizepräsidentin Roth präsentiert Quadriga-Projekt im Bundestag

Eine Frau steht vor einer Figur und breitet die Arme aus.

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, hier mit der Siegesgöttin Viktoria, präsentierte das Quadriga-Projekt im Mauer-Mahnmal des Bundestages und eröffnete die Schau-Werkstatt. (© DBT/Henning Schacht)

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) hat am Donnerstag, 29. Oktober 2020, gemeinsam mit dem Leiter des Berliner Denkmalschutzes, Dr. Christoph Rauhut, und dem Leiter der Gipsformerei, Miguel Helfrich, das Quadriga-Projekt im Mauer-Mahnmal des Bundestages präsentiert.

Auf Einladung des Kunstbeirates des Deutschen Bundestages soll das historische Gipsmodell der berühmten Quadriga vom Brandenburger Tor durch die Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin im Mauer-Mahnmal des Bundestages wiederhergestellt werden. Das Kooperationsprojekt soll bis zum Herbst 2022 dauern und als Schau-Werkstatt betrieben werden. Zusätzlich zur Schau-Werkstatt wird in den Räumen eine Ausstellung mit historischen Aufnahmen zur Geschichte der Quadriga präsentiert. Zwei Jahre lang können Besucherinnen und Besucher die Arbeit der Gipsformerei an der Rekonstruktion unmittelbar erleben und auf diese Weise der Quadriga, sonst hoch oben auf dem Brandenburger Tor, im doppelten Sinne so nahe kommen wie nie zuvor.

Berlins berühmtestes Bildwerk

Die Quadriga ist Berlins berühmtestes Bildwerk, weltweit bekannt als Symbol des wiedervereinigten Deutschlands. Weniger bekannt sind sein Schöpfer, Johann Gottfried Schadow (1764-1850), der Begründer der Berliner Bildhauerschule des Klassizismus, und die wechselvolle Geschichte der Skulptur. In ihr spiegeln sich Höhen und Tiefen nicht nur der preußischen und deutschen Geschichte. Seit dem Fall der Berliner Mauer wurden die Quadriga und das Brandenburger Tor zum Sinnbild des Freiheitswillens der Menschen in aller Welt. Umso notwendiger ist es, ein solches Kulturgut von internationaler Bedeutung zu bewahren und zu schützen. 

Der Kunstbeirat des Deutschen Bundestages, die Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin und das Landesdenkmalamt Berlin bündeln daher ihre Kräfte zu einem gemeinsamen Projekt: Sämtliche noch vorhandenen Gipsabgüsse der Quadriga werden ab 30. Oktober 2020 im Mauer-Mahnmal zusammengeführt, dokumentiert, restauriert und zusammengesetzt. Am Ende wird die Quadriga in Originalgröße im Mauer-Mahnmal des Bundestages zu sehen sein, das Symbol der Einheit vor den originalen Segmenten der Mauer, dem Symbol der Teilung. (eis/29.10.2020)

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