Bürgerräte

Dritte Sitzung des Bürgerrats Ernährung zu Labels und Kennzeichnungen

Moderatorinnen des Bürgerrats Ernährung bei einer Online-Sitzung im Studio.

Moderatorinnen des Bürgerrats Ernährung bei einer Online-Sitzung im Studio. (DBT/Robert Boden/Mehr Demokratie)

Labels und Kennzeichnungen auf der Tagesordnung

In der dritten Sitzung des Bürgerrates „Ernährung im Wandel“ am 24. Oktober 2023 ging es um das Thema Label und Kennzeichnungen für Lebensmittel. Sollte der Staat in diesem Bereich Regeln setzen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Darüber diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer dreistündigen Videokonferenz.

Dem Einstieg in die Diskussion dienten erneut kurze Interviews und Vorträge von Expertinnen und Experten:

Achim Spiller, Professor für Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte an der Georg-August-Universität Göttingen, gab einen Überblick über bestehende Labels und ordnete den Nutzen von Labels ein. Melanie Speck, Professorin für Sozioökonomie in Haushalt und Betrieb an der Hochschule Osnabrück, zeigte Grenzen von Labels beim Einfluss auf die Kaufentscheidung von Verbraucherinnen und Verbrauchern auf.

Achim Spiller und Melanie Speck sind Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats des Bürgerrats. 

Vorbereitend und ergänzend standen den Teilnehmenden drei weitere kurze Beiträge zur Verfügung von Professor Dominic Lemken vom Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik der Universität Bonn zu Tierwohl-Labels, von Professor Carsten Leo Demming, Studiengangsleiter BWL-Food Management an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), zum planetaren Fußabdruck von Lebensmitteln und von Professorin Anette Buyken, Universität Paderborn, zur Wahrnehmung von Labels auf Produkten.

Kleingruppenarbeit mit Faktenprüfung

Nach den Vorträgen der Fachleute diskutierten die Teilnehmenden in Kleingruppen mehr als eine Stunde lang über die Ziele und Grenzen von Labels. Viele Bürgerinnen und Bürger berichteten dabei aus ihrer persönlichen Erfahrung, wann und welche bisherigen Kennzeichnungen sie im Alltag als nützlich erachteten und welche weiteren wünschenswert wären. Dabei standen in den Kleingruppen unterschiedliche Aspekte im Mittelpunkt: von Tierwohl über Erkennbarkeit von gesunden Lebensmitteln bis hin zum CO2-Fußabdruck. Auch mögliche staatlich vorgegebene und verpflichtende Label sowie damit einhergehende Konflikte, aber auch Alternativen dazu fanden Eingang in die Diskussion.

Unterstützt wurden die Bürgerinnen und Bürger dabei von den Faktenprüferinnen und -prüfern Carsten Leo Demming (DHBW), Doris Heberle (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft), Achim Spiller (Georg-August-Universität Göttingen) und Paul Suski (Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie). Von der Möglichkeit, sie zur Beantwortung ihrer Fragen in die Kleingruppen zu holen, machten die Bürgerinnen und Bürger rege Gebrauch.

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