+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

20.02.2019 Verkehr und digitale Infrastruktur — Ausschuss — hib 195/2019

Bahn-Chef beklagt „Wachstumsschmerzen“

Berlin: (hib/HAU) Der Verkehrsausschuss hat in seiner Sitzung am Mittwoch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG (DB AG) Richard Lutz und dem für Infrastruktur zuständigen Vorstandsmitglied Ronald Pofalla über die aktuelle Situation des Unternehmens diskutiert. Dabei zeigte sich Lutz überzeugt davon, dass die Schiene alle Chancen habe, der Verkehrsträger der Zukunft zu werden. Gleichwohl sei anzuerkennen, dass es aktuell „große betriebliche Herausforderungen“ gebe. Beim Thema Betriebsqualität und Pünktlichkeit sei die Bahn nicht da, wo sie es den Kunden versprochen und es sich selbst vorgenommen habe, räumte Lutz ein. Eine Erkenntnis der im Jahr 2018 intensiv durchgeführten Ursachensuche ist laut dem Bahn-Chef: Die unerwarteten Kundenzuwächse sowohl im Personenfernverkehr als auch im Güterverkehr hätten zu „Wachstumsschmerzen“ geführt.

Probleme entstünden vor allem dort, wo die Infrastruktur knapp sei und dem Verkehrswachstum nicht folgen könne, sagte Lutz. Daher sei Kapazität der Schlüssel für Wachstum, Betriebsqualität und Pünktlichkeit. Das gelte für die Infrastruktur, aber auch für die Themen Personal und Fahrzeuge. Ihm sei bewusst, dass die Ausweitung der Kapazität Geld kostet, sagte der Bahn-Chef. Es sei aber gut investiertes Geld, „weil es auf Wachstum, Beschäftigung und eine gute Zukunft des Verkehrsträgers Schiene einzahlt“.

Solange es allerdings die Knappheiten bei der Infrastruktur gebe, müssten diese intelligent gemanagt werden, forderte Lutz. Es gelte, die Infrastruktur in Schuss zu halten und gleichzeitig in neue Fahrzeuge zu investieren. In den nächsten fünf Jahren seien dafür mehr als sieben Milliarden Euro eingeplant. Die Bahn brauche aber auch zusätzliches Personal. Derzeit laufe eine riesige Rekrutierungswelle, sagte der Vorstandsvorsitzende. Seiner Aussage nach ist es für die Bahn trotz des angespannten Arbeitsmarktes kein Problem, die benötigten Mitarbeiter zu bekommen. Positiv für die Rekrutierung neuen Personals wirke sich auch die gestiegene Zufriedenheit der jetzigen Mitarbeiter aus.

Auch die Kundenzufriedenheit läge auf einem relativ hohen Niveau, sagte Lutz. Mit Blick auf die Probleme bei der Pünktlichkeit wies der Bahn-Chef auf andere Verkehrsträger hin, bei denen es auch nicht besser aussehe. Im Flugverkehr gebe es riesige Probleme und auf den Straßen stehe man im Stau.

Infrastruktur-Vorstand Pofalla machte vor den Abgeordneten deutlich, dass man an einem integrierten Konzern festhalten wolle. Das sei das Modell, das sich in Europa durchgesetzt habe, weil es aus einer integrierten Steuerungsmöglichkeit heraus bessere Durchgriffsmöglichkeiten gebe. Aus seiner Sicht werden auch keine organisatorischen Zusammenlegungen einzelner Gesellschaften des Bahn-Konzerns benötigt, sagte Pofalla. Man habe andere Maßnahmen ergriffen, die auf eine bessere Zusammenarbeit abzielten.

Auf Nachfrage machte Pofalla deutlich, dass bei der DB AG ausreichende Planungskapazitäten vorhanden seien. Man sei sehr wohl in der Lage, auch erhöhte Bauvolumen planungstechnisch abzuarbeiten. Der Bahn-Vorstand äußerte sich auch zur Kritik des Bundesrechnungshofes (BRH) an den Leistungs- und Finanzierungsvereinbarungen (LuFV) des Bundes mit der Bahn (19/6200). In dem Bericht stimmten mehrere Sachen nicht, sagte Pofalla. So habe der BRH beispielsweise bemängelt, dass in der Laufzeit der LuFV II die Zielzahl der zu erneuernden Brücken von 875 nicht erreicht werde. Nach seinem Kenntnisstand würden aber mindestens 900 Brücken saniert oder instandgesetzt. Die Wirklichkeit sei eine andere als der BRH-Bericht darstelle, sagte Pofalla.

Marginalspalte