+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

15.01.2020 Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen — Anhörung — hib 76/2020

Anhörung zu Digitalisierung im Bau

Berlin: (hib/PEZ) Vertreter von Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden haben die Politik bei einer öffentlichen Anhörung im Bauausschuss dazu aufgerufen, Planungs- und Bauunternehmen bei der Digitalisierung gezielt zu unterstützen und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Mehrfach wurde zudem die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand betont, wenn es um Prozesse rund um Vergaben und Normierung geht. Anlass zu der Aussprache am Mittwoch hatten die Fraktionen von CDU/CSU und SPD mit einem Antrag zur „Digitalisierung des Planens und Bauens“ (19/14341) geliefert sowie die FDP-Fraktion mit einem Antrag zu „Smart Building - ein Update für den Wohnungsbau“ (19/14026).

Die Politik könne Orientierung geben, ökonomische Rahmenbedingungen setzen und Investitionssicherheit schaffen, sagte der Leiter der Hauptabteilung Wirtschaft beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe, Andreas Geyer. Breitband müsse in der Fläche umgesetzt werden, da die Bauindustrie kleinteilig und häufig dezentral angesiedelt sei. Wichtig sei bei Ausschreibungen, dass klare Erwartungen mit Blick auf Building Information Modeling (BIM) formuliert würden. Die Anforderungen müssten klar sein. Das bekräftigte Markus König, Professor am Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen an der Ruhr-Universität Bochum. Kleine und mittlere Unternehmen seien anpassungsfähig, sagte er.

René Hagemann-Miksits, Geschäftsbereichsleiter Technik, Bausparten und Nachhaltigkeit beim Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, fand es wichtig, dass die öffentliche Hand eine Vorreiterrolle übernehme. Pilotprojekte müssten verstetigt werden, Unternehmen bräuchten generell Unterstützung - so sei zu überdenken, ob Normungen Privatsache bleiben sollten. Die Branche bekomme Wettbewerbsprobleme.

Dem pflichtete Johannes Reischböck von der Plattform BIMobject Deutschland GmbH bei. Auch bei der Normung sehe man die öffentliche Hand in der Pflicht. Reischböck begrüßte es, dass sich die öffentliche Hand grundsätzlich stärker engagiert, etwa im Rahmen des nationalen BIM-Kompetenzzentrums. Jan Tulke, Geschäftsführer des Bündnisses planen-bauen 4.0 GmbH, hob dabei die Rolle von Modellvorhaben hervor: Der Vorbildcharakter für die Privatwirtschaft werde deutlich, kleineren Unternehmen falle es leichter, sich an den neuen Prozessen zu beteiligen.

Daniel Mondino, Professor für Digitales Integriertes Prozessmanagement - Planen an der HafenCity Universität Hamburg, unterstrich dabei die Bedeutung der Menschen hinter der Digitalisierung. Die Einstellung derer, die Prozesse einsetzten und gestalteten, sei essenziell, es müsse das Bewusstsein für Chancen der Digitalisierung geweckt werden. Martin Müller, Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer, sagte ebenfalls, alle müssten an einem Tisch zusammenkommen und dort die gleiche Sprache sprechen. Dies sei um so wichtiger, als die Branche in kleinteiligen Netzwerken organisiert sei. Man brauche explizit auch das Handwerk, nicht zuletzt da Bauvorhaben zum überwiegenden Teil im Bestand erfolgten: Hier brauche es Menschen, die beispielsweise wüssten, wie die Beschichtung von Wänden gestaltet ist.

Walter Palmetshofer von der Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. schließlich ermunterte zu Fehlerkultur und zum Experimentieren. Die Digitalisierung begünstige es, Dinge auszuprobieren. Er sagte dies auch mit Blick auf das Ziel, mehr leistbaren Wohnraum zu schaffen.

Marginalspalte