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06.05.2020 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung — Ausschuss — hib 469/2020

Corona belastet Heuschreckenbekämpfung

Berlin: (hib/JOH) Die Bekämpfung der schweren Heuschreckenplage in Ostafrika wird nach Angaben der Bundesregierung durch die Covid-19-Pandemie zusätzlich erschwert. So hätten auch die von den Insektenschwärmen besonders betroffenen Länder Kenia, Äthiopien und Somalia Ausgangssperren wegen des Corona-Virus verhängt, erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Maria Flachsbarth (CSU), am Mittwochmorgen in einer Videokonferenz des Entwicklungsausschusses. Es gebe Transportschwierigkeiten und zunehmend Engpässe bei Pestiziden.

„Das ist die schlimmste Heuschreckenplage seit mindestens 25 Jahren in der Region“, sagte Flachsbarth. Insgesamt gefährde sie die Ernährungssituation von zusätzlich mindestens 500.000 Menschen. Um die Ausbreitung der Insekten zu verhindern und die Folgen der Plage abzufedern, habe das Auswärtige Amt der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bereits Notfallmittel in Höhe von 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das BMZ prüfe außerdem neue Vorhaben der Übergangshilfe in Höhe von 15 Millionen Euro.

Aus den Fraktionen wurde allerdings Kritik laut, die Weltgemeinschaft habe zu spät auf die Heuschreckenplage reagiert. Die FAO habe bereits 2019 einen ersten Warnschuss abgegeben und um zwei Millionen Euro an Unterstützung gebeten, betonte eine Vertreter der FDP. Seither hätten sich die Heuschrecken „ähnlich einem Virus“ weiter ausgebreitet und die Kosten der Eindämmung seien stark gestiegen. Auch die Grünen urteilten, eine frühere Reaktion hätte Schlimmeres verhindern können. Ein Monitoring und die wissenschaftliche Begleitung sei daher jetzt und in Zukunft wesentlich.

Aus der Union hieß es, wenn man nicht massiv gegen die Plage angehe, könnten die Kosten hinterher 15 Mal höher sein. Eine Vertreterin der SPD sprach sogar von Kosten in Höhe von einer Milliarde Euro, sollte die FAO die von ihr benötigten 600 Millionen Euro zur Heuschreckenbekämpfung nicht bekommen.

Als „schrecklicher als jemals vorstellbar“ bezeichnete eine Abgeordnete der Linken die Lage in Ostafrika angesichts von Heuschreckenplage, Covid-19 und zahlreichen bewaffneten Konflikten. Ein Vertreter der AfD wies darauf hin, dass Äthiopien schon vor der Plage nur 60 Prozent des Getreidebedarfs habe decken können. Offenbar habe die Entwicklungszusammenarbeit bislang zu wenig Früchte getragen.

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