Urananreicherung in Gronau
Berlin: (hib/JOH) Die Urananreicherung in der bundesweit einzigen Anreicherungsanlage in Gronau ist Thema einer Kleinen Anfrage (18/1466) der Fraktion Die Linke. Die Abgeordneten wollen unter anderem wissen, wie sich der Anteil der einzelnen Uranförderländer beziehungsweise Minen bei der Versorgung der Urananreicherungsanlage Gronau mit Natururan seit dem Jahr 2007 entwickelt hat, wie viel Uranhexaflorid derzeit auf dem Geländer der Anlage lagert und wo genau das in Gronau zur Urananreicherung verwandte Natururan seit dem Jahr 2007 in Uranhexaflorid umgewandelt wird. Zudem fragen sie, ob die Bundesregierung die Einführung eines bundesweiten Gefahrgutinformationssystems für Atomtransporte plane und auf welche Weise sich die in der vergangenen Woche eingesetzte „Endlager-Kommission“ mit der sicheren Endlagerung des abgereicherten Urans aus Gronau beschäftigen werde.
Die Fraktion verweist darauf, dass das in Gronau angereicherte Uran zur Brennelementefertigung für rund jedes zehnte Atomkraftwerk (AKW) weltweit hergestellt und rund um den Globus transportiert werden könne. Für den Betrieb der Anlage sei der Einsatz von Natururan in Form von Uranhexaflorid erforderlich, das per Bahn und Lkw nach Gronau transportiert werde. Dieses Natururan stamme aus den unterschiedlichsten Ländern rund um den Globus. Als Abfallprodukt fielen in Gronau große Mengen abgereichertes Uranhexaflorid als Atommüll an. Die sichere Endlagerung des Uranmülls ist nach Ansicht der Fraktion völlig ungeklärt. Konkrete Vorbereitungen der Bundesregierung zur Endlagersuche für den Gronauer Uranmüll seien jedoch trotz der „riesigen Mengen“ nicht festzustellen, kritisieren die Abgeordneten.
Deutscher Bundestag, Parlamentsnachrichten
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