+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

09.10.2014 Parlamentarischer Beirat für nachhaltige Einwicklung — hib 501/2014

Gegen Kinderarbeit auf Kakaoplantagen

Berlin: (hib/HAU) Kinderarbeit auf Kakaoplantagen ist inakzeptabel. In dieser Einschätzung waren sich die Mitglieder des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung, Vertreter der Bundesregierung und die Schülern der Montessori-Sekundar- und Hauptschule Düsseldorf, die sich in der Initiative SchokoFair engagieren, bei einer öffentlichen Sitzung des Beirates einig. Konkrete Zusagen hinsichtlich der sofortigen Schaffung gesetzlicher Regelungen gegen die Kinderarbeit oder gegen Unternehmen, die mittels Kinderarbeit produzierte Schokoladen vertreiben, vermochten die Politikern den Kindern indes nicht zu geben.

Der Beirat habe sich auf ein Positionspapier geeinigt, sagte der Vorsitzende Andreas Jung (CDU). Darin enthalten sei die Feststellung, dass Kinderarbeit aktiv bekämpft werden müsse sowie Transparenz bei den Lieferketten benötigt werde. Außerdem fordern die Abgeordneten die Bundesregierung auf, zu prüfen, welche gesetzlichen Regelungen auf nationaler Ebene möglich seien.

Zu Beginn der Sitzung hatten die SchokoFair-Kinder die Motivation für ihr Engagement gegen die Kinderarbeit auf Kakaoplantagen erläutert und Forderungen an Abgeordnete und Bundesregierung gestellt. In Ghana und der Elfenbeinküste würden Kinder verschleppt und versklavt, sagte Antonuis Speckenbach. Diesen entrechteten Kindern eine Stimme zu geben, sei das Anliegen der Initiative. Nico Kranz ergänzte, dass dies keine Einzelfälle seien. „600.000 Kinder werden dort zur Kinderarbeit gezwungen“, sagte er. Die großen Schokoladenhersteller würden sich einer Pflicht zur Kennzeichnung der Herkunft ihrer Produkte verweigern und auf Freiwilligkeit setzen, sagte Pascal Renner und urteilte: „Das bringt aber nichts.“ Benötigt werde hingegen ein Schokoladen-TÜV, befand er. Sein Mitstreiter Frederic Balzer forderte hohe Bußgeldzahlungen oder gar Verkaufsverbote für Hersteller, die nicht bereits sind, die Herkunft des Kakaos zu kennzeichnen.

Auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Thomas Silberhorn (CSU), nannte es wichtig, dass die Herkunft der Produkte erkennbar ist. Gefragt seien hier Hersteller, Handel „aber auch die Verbraucher, die eine große Nachfragemacht haben“, sagte er. Silberhorn verwies auf das „Forum für nachhaltigen Kakao“ mit rund 80 Mitgliedern aus Industrie, Handel, Politik und Zivilgesellschaft, die sich das Ziel gesetzt hätten, die Situation der Kakaobauern zu verbessern und zu einem nachhaltigem Anbau von Kakao zu gelangen.

Das Kakao-Forum helfe ganz konkret durch die finanzielle Unterstützung von 20.000 Kleinbauern, damit diese nicht ihre Kinder zur Arbeit auf die Plantagen schicken müssten, sagte Maria Flachsbarth (CDU), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Gesetzlichen Regelungen gegenüber zeigte sie sich skeptisch. So gebe es beispielsweise in der Elfenbeinküste ein Gesetz gegen Kinderarbeit. Es werde jedoch nicht eingehalten. Das von den Kindern angesprochene Verkaufsverbot für Schokoladenprodukte, die mit Rohstoffen aus Kinderarbeit hergestellt wurden, nannte sie „eine gute Idee“. Es stelle sich aber die Frage, wie das kontrolliert werden kann, so die Staatssekretärin. Angesichts von 50 Millionen Menschen, die oft als Kleinstbetriebe organisiert ihr Geld mit dem Kakaoanbau verdienen würden, hätten auch Vertreter der Organisation Fairtrade eingeräumt, dass dies „unendlich schwer ist“. Besser sei es, so Flachsbarth, alle Beteiligten zusammenzubringen und sie zu Selbstverpflichtungen aufzufordern.

Marginalspalte