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15.10.2014 Sportausschuss — hib 520/2014

Sportvereine tragen zur Integration bei

Berlin: (hib/HAU) Die mehr als 90.000 Sportvereine in Deutschland können einen Beitrag zur besseren Integration von Migranten und Flüchtlingen leisten. In dieser Einschätzung waren sich die Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoguz (SPD), sowie Vertreter des organisierten Sports und der Wissenschaft während der Sitzung des Sportausschusses am Mittwoch einig. Um das Potenzial der Vereine noch besser nutzen zu können und sie für Migranten und Flüchtlinge weiter zu öffnen, benötige man jedoch auch die Unterstützung der Wissenschaft, betonten die Experten.

Staatsministerin Özoguz, Kuratoriumsvorsitzende des neu gegründeten Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), sagte, auch wenn man wisse, dass kaum noch ein Sportverein existiere, der kein Mitglied mit einer Einwanderungsbiografie habe, fehle es doch an belastbaren Zahlen. „Die Datenlage ist nicht besonders fundiert“, so Özoguz. Ziel des BIM sei es, ausreichende Daten zu erheben und auszuwerten. Es gebe in der Tat nur „rudimentäre Datenbestände“, bestätigte Professor Sebastian Braun, Sportsoziologe am BIM. „Wir wollen hier Abhilfe schaffen, auch um die Debatte zu versachlichen“, kündigte er an. Völlig unstrittig sei aber, dass der Verein und das Ehrenamt sehr hohe Integrationspotenziale hätten, sagte Braun.

Mit 5,4 Millionen Euro jährlich unterstütze die Bundesregierung das Programm „Integration durch Sport“, sagte Staatsministerin Özoguz. Sowohl der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) als auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seien bei der Umsetzung des Programms „ganz wichtige Verbündete“, betonte Özoguz. Die Staatsministerin wies zugleich auch auf Probleme hin. So müsse die Kooperation zwischen Schulen und Vereinen verbessert werden. Auch gebe es zu wenig Mädchen aus der Gruppe der Migranten in den Vereinen. Das habe auch damit zu tun, „dass es zu wenig Trainerinnen mit Einwanderungsbiografie gibt“, befand Özoguz.

Als Schwerpunkte bei den Integrationsbemühungen in Sportvereinen benannte Karin Fehres, Direktorin für Sportentwicklung beim DOSB, Mädchen und Frauen sowie sozial Benachteiligte. Der DOSB, so Fehres, setze sich zudem dafür ein, dass das interkulturelle Wissen in den Vereinen gestärkt werde. „Wir wollen die Beratung für Vereine intensivieren, damit diese sich besser für Migranten öffnen könnten.“

Willi Hink, beim DFB verantwortlich für den Bereich Amateurfußball, verwies auf das aus seiner Sicht sehr erfolgreiche Projekt „Kicking Girls“, an dem sich zeige, dass die Integration von Mädchen über der Fußball gut funktioniere. Der DFB versuche nun verstärkt, ältere Mädchen als Übungsleiterinnen in Grundschulen zu gewinnen.

Was die steigende Zahl der Flüchtlinge angeht, so sprach sich Staatsministerin Özoguz dafür aus, „die Lebenssituation der Flüchtlinge durch Sport zu verbessern“. Gerade Kinder und Jugendliche bräuchten die Bewegung, fügte sie hinzu. So ließen sich möglicherweise auch einige traumatische Erfahrungen aufarbeiten. DFB-Vertreter Willi Hink warnte jedoch in diesen Zusammenhang vor einer Überlastung der Verbände und Vereine. Zu verlangen: „Jetzt lasst doch die Flüchtlinge einfach in eurem Wettkampfsystem mitspielen“, ginge nicht, solange Fragen wie die nach der Identität, dem Alter, dem Wohnort und auch der Versicherungssituation nicht geklärt seien. Hier seien zuallererst staatliche Stellen gefragt, sagte er.

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