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30.09.2015 Tourismus — Ausschuss — hib 492/2015

Gemeinwohlorientierte Anbieter

Berlin: (hib/wid) Sie tragen nach eigenem Verständnis „erheblich zur ethischen und wirtschaftlichen Wertschöpfung“ bei, vertreten Einrichtungen mit dem Anspruch, „mehr als ein Beherbergungsbetrieb“ zu sein und wollen Menschen dazu verhelfen, eine Reise „zu wirklich sinnvollen Zwecken“ zu nutzen: In einer Anhörung im Ausschuss für Tourismus präsentierten sich am Mittwoch zwei kirchliche Verbände und ein gemeinnütziger Verein, die für „gemeinwohlorientierte“ Anbieter der Branche sprechen.

Für die Bundesarbeitsgemeischaft der Evangelischen Häuser war deren Vorsitzender Heiner Witte erschienen, von dem auch die Initiative zu diesem ersten gemeinsamen öffentlichen Auftritt ausgegangen war. Begleitet wurde er von der Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendreisen, Martina Drabner, sowie dem Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft der KIEZe in Deutschland, Gunter Schinke. In der gemeinwohlorientierten Beherbergungsbranche, in der das Jugendherbergswerk mit fast der Hälfte der Bettenkapazität das Schwergewicht ist, repräsentieren alle drei zusammen 33 Prozent des Übernachtungsangebots.

Am wenigsten bringen mit drei Prozent Kapazitätsanteil die „KIEZe“ auf die Waage, ein Zusammenschluss von 15 früheren „Kindererholungszentren“ der ehemaligen DDR. Der Dachverband kann 2015 dann auch auf sein 25-jähriges Bestehen zurückblicken. Die Einrichtungen mit Kapazitäten von jeweils 120 bis knapp 800 Betten beherbergen, wie Vereinschef Schinke dem Ausschuss berichtete, im Jahr 180.000 Gäste und beschäftigen insgesamt 357 Mitarbeiter.

Sie seien damit in entlegenen ländlichen Räumen Mittel- und Ostdeutschlands ein Arbeitgeber und zugleich ein Wertschöpfungsfaktor von nicht zu unterschätzender Bedeutung: „Wenn eine Einrichtung 30.000 Übernachtungen im Jahr hat und jeder Jugendliche morgens vielleicht zwei Brötchen isst, dann hat der Bäcker im fünf Kilometer entfernten Dorf einen garantierten Absatz von 60.000 Brötchen. Das zeigt, wie wichtig wir sind, was unsere Arbeit ausmacht“, so Schinke. „Lernen durch Erleben“, laute das Angebot der KIEZe, das sich vor allem an Schulklassen richte Dazu zählen aber auch Ferienlager für sieben- bis achtjährige Teilnehmer.

„Kirchliche Häuser sind schon ganz lange wichtige Partner der Tourismusbranche“, sagte Heiner Witte, dessen eigene Organisation freilich vergleichsweise jung ist. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Häuser entstand erst im Mai 2013 als Dachverband von 303 kirchlichen Einrichtungen, „von Heuherbergen über Selbstversorgerhäuser bis zum barrierefreien Hotel“. Schiffe und Zeltplätze runden das Übernachtungsangebot ab. Witte selbst leitet eine Herberge mit sechs Betten auf der Hallig Hooge. Im gemienwohlorientierte Sektor repräsenzieren die evangelischen Häuser 18 Prozent der Bettenkapazität.

Der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendreisen gehören nicht nur Gästehäuser, sondern auch Jugendreise- und Schulungsanbieter an. Ihr Kapazitätsanteil im Beherbergungssektor beträgt zwölf Prozent. Den kirchlichen Anbietern gemeinsam ist der Anspruch, auch seelsorgerliche Angebote zu machen, „Wir berühren Menschen“, sagte Geschäftsführerin Drabner. Die Sorge um eine weltoffene Gesellschaft, soziale Balange und die Teilhabe auch weniger Wohlhabenden in der Gesellschaft ist nach eigenem Bekunden allen dreien ein Anliegen. Nicht zuletzt verfügen sie über Einrichtungen „in den schönsten Naturlandschaften Deutschlands“.

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