Programm für nachhaltigen Konsum
Berlin: (hib/SCR) Der nachhaltige Konsum soll aus der Nische in den Mainstream befördert werden. Dies ist eine der fünf Leitideen des Nationalen Programms für nachhaltigen Konsum der Bundesregierung, über das sie den Bundestag unterrichtet (18/7732). Im Zusammenhang damit soll allen Verbrauchern nachhaltiger Konsum und die Teilhabe daran ermöglicht werden. Auch soll künftig eine Lebenszyklus-Perspektive auf Produkte und Dienstleistungen angewandt werden. Nach Vorstellung der Bundesregierung soll zudem der Produktfokus durch eine Systembetrachtung ersetzt werden.
Die Bundesregierung hält nachhaltigen Konsum für bedeutungsvoll, da der private Konsum für einen „großen Teil der Ressourceninanspruchnahme und der Umwelteinflüsse“ verantwortlich sei. Nachhaltiger Konsum bedeute, „heute so zu konsumieren, dass die Bedürfnisbefriedigung heutiger und zukünftiger Generationen unter Beachtung der Belastbarkeitsgrenzen der Erde nicht gefährdet wird“, heißt es in dem Programm. Dies sei nicht nur in Hinblick auf den Klimaschutz wichtig, sondern beispielsweise auch in den Bereichen Biodiversität und Ressourcenschonung.
Um den nachhaltigen Konsum zu fördern, sollen nach Vorstellungen der Bundesregierung politisch diverse übergreifende Handlungsansätze verfolgt werden. So sollen unter anderem eine gesellschaftliche Diskussion über Nachhaltigkeit angeregt, Verbraucherinformationen mit stärkerem Nachhaltigkeitsbezug gestaltet, in Forschung zu dem Thema investiert und ein Monitoring für nachhaltigen Konsum eingeführt werden. Zudem werden in dem Programm sechs „Bedürfnisfelder“ samt jeweiliger „Maßnahmenbereiche“ identifiziert. Im Bereich „Mobilität“ etwa wird eine Privilegierung klimafreundlicher Mobilitätsformen vorgeschlagen. Im Bereich „Haushalt und Wohnen“ sind unter anderem Ansätze zur „Förderung neuer Wohnformen in der Gemeinschaft“ sowie eine „Reduktion des konsumbedingten Haushaltsmülls“ vorgesehen.
Laut dem Programm ist zudem bereits eine interministerielle Ressort-Arbeitsgruppe eingerichtet worden, um die Umsetzung des Programmes zu begleiten. Es sei zudem beabsichtigt, ein Kompetenzzentrum beim Umweltbundesamt anzusiedeln. Dieses Zentrum soll wiederum ein Netzwerk „Nachhaltiger Konsum“ koordinieren, das die Kooperation zwischen Akteuren aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft fördern soll.
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