Umstrittene Strategien der Krankenkassen
Gesundheit/Kleine Anfrage - 31.10.2016 (hib 635/2016)
Berlin: (hib/PK) Mit umstrittenen Strategien der Krankenkassen, ihre Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds künstlich in die Höhe zu treiben, befasst sich die Fraktion Die Linke in einer Kleinen Anfrage (18/10153). So habe das Bundesversicherungsamt (BVA) in seinem Tätigkeitsbericht 2015 verschiedene Strategien dieser Art beschrieben.
Demnach sollen gesetzliche Krankenkassen nachträglich zusätzliche Diagnosedaten erfasst haben, um Diagnosen aufnehmen zu können, die Einfluss auf die Höhe der Zuweisungen haben. Zudem würden bei sogenannten Kodierberatungen die Ärzte dazu gebracht, Diagnosen zu stellen, die für die Kassen profitabel sind.
Es träten auch Dienstleister auf, die versuchten, gegen Provision dafür zu sorgen, dass Kassen mehr Geld aus dem Finanzausgleich bekommen. In Betreuungsstrukturverträgen belohnten Krankenkassen die Ärzte dafür, dass sie bestimmte Diagnosen melden.
Die Abgeordneten wollen von der Bundesregierung nun wissen, ob die Entwicklung des sogenannten morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) Hinweise auf solche Praktiken gibt.
Herausgeber
ö Bereich "Herausgeber" ein-/ausklappenDeutscher Bundestag, Parlamentsnachrichten
Verantwortlich: Christian Zentner (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Lisa Brüßler, Claudia Heine, Alexander Heinrich, Nina Jeglinski, Claus Peter Kosfeld, Hans-Jürgen Leersch, Johanna Metz, Elena Müller, Sören Christian Reimer, Sandra Schmid, Michael Schmidt, Helmut Stoltenberg, Alexander Weinlein