Wanderungsüberschuss im Jahr 2015
Berlin: (hib/STO) Im Jahr 2015 sind knapp 2,14 Millionen Menschen und damit gut 670.000 mehr als im Vorjahr nach Deutschland zugezogen, während fast eine Million aus der Bundesrepublik abgewandert sind. Dies geht aus dem als Unterrichtung (18/10610) durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoguz (SPD), vorliegenden „Elften Bericht zur Teilhabe, Chancengleichheit und Rechtsentwicklung in der Einwanderungsgesellschaft Deutschland“ hervor. Danach ergibt sich für 2015 mit einem Wanderungsüberschuss von fast 1,14 Millionen Menschen „aus der Bilanzierung der Zu- und Fortzüge über die Grenzen Deutschlands hinweg ein neuer Höchststand seit Bestehen der Bundesrepublik“.
Rund 45 Prozent der im Jahr 2015 Zugewanderten haben dem Bericht zufolge die Staatsangehörigkeit eines EU-Staates und 13 Prozent Staatsangehörigkeiten anderer europäischer Länder. 30 Prozent besitzen laut Vorlage die Staatsangehörigkeit eines asiatischen Staates und fünf Prozent die eines afrikanischen Staates. „Damit wird deutlich, dass der Zuwanderungsgewinn nicht nur durch die Flüchtlingssituation bedingt ist“, heißt es in dem Bericht weiter.
Darin wird zugleich darauf verwiesen, dass der Mikrozensus 2015 die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund auf 17,1 Millionen beziffert, was 21 Prozent der Gesamtbevölkerung entspreche. Damit weise mehr als jeder fünfte in Deutschland dieses Merkmal auf. Mit einem Anteil von 11,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung habe ein etwas größerer Teil der Menschen mit Migrationshintergrund die deutsche Staatsangehörigkeit. Ausländische Staatsangehörige stellten mit 9,5 Prozent eine etwas kleinere Gruppe dar. Zwei Drittel der Menschen mit Migrationshintergrund seien selbst nach Deutschland eingewandert und ein Drittel sei in der Bundesrepublik geboren.
Menschen türkischer Herkunft bilden den Angaben zufolge mit knapp 17 Prozent die größte Gruppe unter der Bevölkerung mit Migrationshintergrund, gefolgt von Menschen polnischer Herkunft mit fast zehn Prozent. Auf Platz drei der Hauptherkunftsländer folgt Russland mit sieben Prozent.
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