Hilfe für Stromerzeugung in Marokko
Berlin: (hib/JOH) Die Bundesregierung engagiert sich in Marokko standortabhängig sowohl für zentrale als auch für dezentrale Formen der Energiegewinnung und -speicherung. Zentrale Formen der Energieerzeugung würden gewählt, wenn deren Erzeugungs- und Übertragungskosten in der Summe geringer seien als die Erzeugungskosten von dezentralen Formen, heißt es in einer Antwort (18/10926) auf eine Kleine Anfrage (18/10754) der Fraktion Die Linke.
Marokko sei einerseits abhängig vom Import fossiler Energieträger für die Stromerzeugung, verfüge andererseits aber über ausgezeichnete geografische Bedingungen zur Stromproduktion aus Sonne und Wind und ein vergleichsweise gut ausgebautes Elektrizitätssystem, betont die Regierung. „Daher kommt neben dezentralen Maßnahmen auch zentralen Erzeugungskapazitäten eine wichtige Rolle zu.“
Die in den drei auf Solarthermie basierenden Kraftwerkstypen (NOORo I-III) in der markokkanischen Stadt Ouarzazate verwendete CSP-Technologie erlaube es, mit der gespeicherten Energie bis zu acht Stunden Strom zu erzeugen, um eine Versorgungssicherheit auch bei Dunkelheit sicherzustellen und die Abendspitze abzudecken. Beim Photovoltaikkraftwerk (NOOR IV) werde nur Strom produziert, wenn auch die Sonne scheine. „Die Speicherung in Batterien in der erforderlichen Größenordnung ist derzeit noch zu ineffizient und befindet sich noch in der Entwicklungsphase“, heißt es in der Antwort.
Zudem verweist die Bundesregierung darauf, dass im Rahmen des ländlichen Elektrifizierungsprogramms „Programme d'électrification rurale globale“ (PERG) mit Unterstützung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) knapp 52.000 Haushalte in 3.600 Dörfern in Marokko durch dezentrale Photovoltaiksysteme mit Strom versorgt würden. Weiter finanziere die Bundesregierung mehrere kleine Photovoltaik-Kraftwerke in abgelegenen Gebieten in Marokko sowie ein Vorhaben, bei dem landesweit rund 600 Moscheen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden sollen.
Deutscher Bundestag, Parlamentsnachrichten
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