+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

09.03.2017 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Antrag — hib 147/2017

Grüne fordern Quote in der Wissenschaft

Berlin: (hib/ROL) Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen machen sich für mehr Geschlechtergerechtigkeit in Wissenschaft und Forschung stark. Bis heute seien Frauen im Wissenschaftssystem eklatant unterrepräsentiert, heißt es in einem Antrag (18/11412), der am heutigen Donnerstag erstmals auf der Tagesordnung des Bundestagsplenums steht. Je höher die Karrierestufe, desto dünner sei die Luft für Frauen. Trotz leichter Verbesserungen sind die Chancen eines männlichen Hochschulabsolventen auf eine Professur deutlich höher als für eine Hochschulabsolventin.

Um diese Situation zu ändern, fordern die Grünen eine Quote von „mindestens 40 Prozent jedes Geschlechts auf allen Ebenen und in allen Fachbereichen“. Dadurch soll die Chancengerechtigkeit in der Wissenschaft gefördert werden. Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen bräuchten ambitionierte qualitative und quantitative Ziele und müssten zu messbaren und realistischen Steigerungsquoten des Frauenanteils verpflichtet werden. Im Fall einer mangelnden Umsetzung sollte dies nicht nur dokumentiert, sondern auch finanziell sanktioniert werden. Im Fall einer besonders guten „Gleichstellungsperformance“ könne diese auch belohnt werden.

Zudem soll das Kaskadenmodell auf das die Forschungsorganisationen verpflichtet sind, verbindlicher ausgestaltet werden. Das Modell sieht vor, dass die Anzahl von Wissenschaftlerinnen in den einzelnen Karrierestufen genauso hoch ist wie in der darunter liegenden Qualifikationsstufe. Um dieses Ziel verbindlicher zu gestalten, soll bei einer Fortsetzung des Pakts für Forschung und Innovationen ab 2021 ein Teil der Finanzierung der Forschungsorganisationen daran gekoppelt werden, inwieweit die 2017 für 2021 angepeilten Zielquoten erreicht wurden.

Die Grünen fordern die Bundesregierung ferner auf, Geschlechterforschung zu stärken. Der Wissenschaftsrat soll mit einer Begutachtung der Situation der Geschlechterforschung in Deutschland beauftragt werden und einen partizipativen Agenda-Prozess einleiten. Dieser soll das Ziel haben, ein BMBF-Forschungsprogramm für das Wissensgebiet Geschlechterforschung aufzulegen. Bei diesem Prozess sollen Experten der Fachszene aktiv eingebunden werden. Außerdem setzen sich die Grünen dafür ein, einen Förderschwerpunkt Frauen-und Geschlechterforschung einzurichten. Damit sollen Maßnahmen gefördert werden, die der Verankerung der Geschlechterforschung an den Hochschulen dienen.

Die Grünen unterstreichen, dass die Fördersituation von Geschlechterforschung prekär sei. Es gebe auf diesem Gebiet in Deutschland keine systematische und kontinuierliche Forschungsförderung. Nur 0,4 Prozent der Professuren aller Hochschulen hätten eine Voll- oder Teildenomination für Frauen-und Geschlechterforschung. Wissenschaft lebe von den besten Ideen und Köpfen, von fairem Wettbewerb und vorurteilsfreier Neugierde. Sie sei darauf angewiesen, unvoreingenommen neue Erkenntnisse und kluge Talente zu fördern. Wissenspotenziale auszugrenzen, laufe dem zuwider und lähme Wissenschaft in ihrer Freiheit.

Marginalspalte