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22.03.2017 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Ausschuss — hib 181/2017

Taxonomische Forschung stärken

Berlin: (hib/ROL) „Der Schutz der biologischen Vielfalt auf unserem Planeten ist eine große und schwierige Zukunftsaufgabe.“ Die genetische Vielfalt, wie auch die Vielfalt an Ökosystemen und Lebensräumen seien ein großer Schatz, den man schützen müsse, sagte einer Vertreterin der CDU/CSU-Fraktion am Mittwoch im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung bei der Vorstellung eines Antrags ihrer Fraktion und der SPD-Fraktion zum Schutz der Biodiversität (18/10971). Die Taxonomie als ein Teilgebiet der Biologie erfasst Lebewesen in einer Systematik. Ein großes Problem in der Taxonomie stellt die schiere Anzahl der zu bestimmenden Spezies dar. So geht die Zahl der noch nicht taxonomisch beschriebenen Organismen in die Millionen.

Taxonomie ist der Vorlage zufolge zumeist Grundlagenforschung. Viele andere Wissenschaftsdisziplinen bauten auf taxonomischem Wissen auf. Aufgrund der vorwiegenden beschriebenen Arbeit über vorhandene Arten in einem bestimmten Gebiet sei es für Vertreter der Taxonomie in Deutschland aber besonders schwierig, Forschungsmittel einzuwerben, obwohl sie sich in den letzten Jahren zu einer analytischen Wissenschaft mit modernen Methoden weiterentwickelt hätten, führte die Vertreterin der CDU aus. Hier seien spezielle auf die Taxonomie zugeschnittene Forschungsprogramme in Zusammenarbeit mit den Ländern notwendig.

Wie der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Müller (CSU) ausführte, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit den Ländern die drei großen naturkundlichen Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Dazu gehöre die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, die mit 28 Millionen Euro unterstützt werde, das Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung in Berlin, das neun Millionen Euro bekomme sowie das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig - Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn, welches mit 12,6 Millionen gefördert werde. Die Sammlungen dieser drei Häuser umfassten zusammen mehr als 75 Millionen Objekte.

Der Vertreter der Linksfraktion lobte das Ansinnen der Koalitionsfraktionen, auf das wichtige Problem der Taxonomie aufmerksam zu machen. Zugleich kritisierte er, dass der Antrag in vielem zu vage bleibe. Er setzte sich dafür ein, vor allem die Museen zu stärken und mehr Lehrstühle für Taxonomie ins Leben zu rufen. Dazu müsse ein Programm bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgelegt werden.

„Es ist wichtig, dass die Taxonomie aus der Nische heraus kommt“, betonte ein Vertreter der SPD-Fraktion. Viele hätten das Bild, dass da „lediglich ein paar Spinner und Käfersammler in der Ecke eines Museums sitzen. Taxonomie hat aber eine Berechtigung um ihrer selbst willen“, so der Sozialdemokrat. Auch er kritisierte, dass es bisher für viele Wissenschaftler der Taxonomie keinen Platz gebe.

Ein Vertreter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen lobte ebenfalls den Vorstoß der Großen Koalition. „Wir müssen mehr Forscher für Artenvielfalt ausbilden“, sagte er und machte darauf aufmerksam, dass es ein dramatisches Artensterben gebe. Er lobt neben den Museen vor allem auch das ehrenamtlicher Engagement vieler Menschen, die sogenannte Citizen Science oder Bürgerwissenschaft. Gleichwohl kritisierte er den vorliegenden Antrag als „Schaufensterantrag“. Die Große Koalition trete nicht beherzt als Sachverwalter der Artenvielfalt auf. „Es ist schön zu forschen, besser wäre es aber politisch zu handeln.“ Zudem forderte er ein regelmäßiges Monitoring.

Ebenso wie die Linke enthielten sich die Grünen mit ihren Stimmen, während die Koalitionsfraktionen dem Antrag zustimmten.

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