Drogenkonsumenten entkriminalisieren
Berlin: (hib/PK) Die Fraktion Die Linke tritt dafür ein, Drogenkonsumenten zu entkriminalisieren. In einem Antrag (18/11610) argumentieren die Abgeordneten, die Repression konterkariere die Bemühungen um Prävention, Beratung und Schadensminimierung. Menschen, die Drogen nähmen, bräuchten kein Strafrecht, sondern Aufklärung, Suchtkranke benötigten Angebote der Therapie und Reintegration.
Es sei politisch überfällig und verfassungsrechtlich geboten, den Besitz und Erwerb von Drogen zum Eigenbedarf in der Praxis zu entkriminalisieren. Portugal sei hier Vorreiter, wo bereits seit 2001 der Konsum und Besitz von bis zu zehn Tagesdosen nicht mehr strafrechtlich verfolgt werde. Das betreffe nicht nur Cannabis, sondern auch Heroin, Kokain und Amphetamine.
Die Linksfraktion fordert in ihrem Antrag konkret, beim Besitz von Cannabis bis zu einer Menge von 15 Gramm (getrocknete Teile von Cannabispflanzen) von einer Strafverfolgung Erwachsener abzusehen. Dasselbe sollte für bis zu zehn Tagesdosen anderer Drogen gelten, die ausschließlich dem Eigenkonsum dienen.
Zudem sollte sichergestellt werden, dass eine Fahrerlaubnis nicht allein aufgrund des festgestellten Konsums einer illegalen Droge entzogen werden kann. Den Ländern sollten Modellprojekte zur Abgabe von Cannabis in eigener Kompetenz erlaubt werden. Personen, die in der Falldatei Rauschgift gespeichert wurden, müssten darüber aufgeklärt werden.
Deutscher Bundestag, Parlamentsnachrichten
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