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29.03.2017 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Ausschuss — hib 211/2017

Linke gegen Lobbyismus im Klassenzimmer

Berlin: (hib/ROL) Der Einflussnahme durch Unterrichtsmaterialen im Klassenzimmer, die von der Wirtschaft, Industrie oder anderen Interessengruppen erstellt worden sind, will die Linke stärker entgegentreten. Das unterstrich die Vertreterin der Fraktion im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am Mittwochmittag in Berlin. Der Sitzung lag der Antrag der Linken (18/8887) zugrunde. Zunehmend würden gerade Finanz- und Wirtschaftsunternehmen mit kostenlosen Materialien den Unterricht unterschwellig oder auch ganz direkt beeinflussen. Es gebe zu oft einseitige Darstellungen oder Produktwerbung. Die Vertreterin der Linken betonte, dass sie froh sei, dass dieses Thema mittlerweile im öffentlichen Bewusstsein als Problem erkannt worden sei.

Der Vertreter der CDU/CSU teilte das Anliegen der Linken, Lobbyismus im Klassenzimmer entgegen zu treten. Eine ideologische Beeinflussung der Schüler solle nicht geschehen. Gleichwohl seien für dieses Anliegen in erster Linie die Länder zuständig. Der Bund habe nur beratende Funktion.

Die Vertreterin von Bündnis 90/Die Grünen berichtete, dass laut einer Untersuchung 71 Prozent der Lehrer mehrmals in der Woche zu Material greife, das nicht reguläres Schulbuchmaterial sei. Neun von zehn Lehrern hielten dieses Material aber für die Gestaltung des Unterrichts für relevant, da die Schulbücher oft veraltet seien. Immerhin würden mittlerweile 16 von 20 der umsatzstärksten deutschen Unternehmen solche Materialien produzieren. Schule solle aber auch weiterhin ein geschützter Raum bleiben, unterstrich sie. Dennoch sollten die Kooperationen mit der Wirtschaft, etwa im Rahmen von Praktika, erhalten bleiben.

Auch wenn die SPD genauso wie die CDU/CSU und Bündnis 90/Die Grünen das Anliegen der Linken im Grundsatz teilten, bemängelte die SPD ebenfalls, dass das Thema vor allem Ländersache sei. Zudem seien nicht alle Materialien schlecht, die Interessenverbände zur Verfügung stellen würden. Ferner bemängelte die Sozialdemokratin, dass die Lehrer in dem Antrag der Linken als zu unkritisch und zu wenig eigenverantwortlich dargestellt werden würden.

Die Regierungskoalitionen aus CDU/CSU und SPD stimmten dem Antrag der Linken nicht zu, Bündnis90/Die Grünen enthielten sich.

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