+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

26.04.2017 Tourismus — Ausschuss — hib 273/2017

Chinesischer Deutschland-Tourismus boomt

Berlin: (hib/wid) Deutschland erfreut sich bei Besuchern aus China zunehmender Beliebtheit. Wie ein Vertreter des Bundesinnenministeriums (BMI) am Mittwoch im Tourismusausschuss mitteilte, stieg zwischen 2015 und 2016 die Zahl der Visumanträge von 391.000 auf 419.000. Dies entspreche einem Zuwachs um sieben Prozent. Zum Vergleich nannte der Regierungsvertreter den chinesischen Reiseverkehr nach Frankreich und Italien. Beide Länder zählten zwar nach wie vor mehr Besucher aus China als Deutschland, jedoch mit stark rückläufiger Tendenz. Von 2015 bis 2016 verzeichnete Frankreich einen Rückgang um 14 Prozent, Italien sogar um 15 Prozent.

Zwar seien 60 Prozent der Deutschland-Reisenden aus China Geschäftsleute. Doch handele es sich insgesamt um eine auch „aus touristischer Sicht ziemlich positive Tendenz“. Das Auswärtige Amt habe sich auf die wachsende Nachfrage eingestellt und zur Entgegennnahme von Visumanträgen an zehn Orten in China externe Dienstleister eingeschaltet. In diesen Fällen hätten die deutschen Auslandsvertretungen selber nur noch über die Erteilung des Visums zu entscheiden. Dabei solle in der Regel die Bearbeitungsfrist 48 Stunden nicht überschreiten.

Die Europäische Union will voraussichtlich im Juni mit China Verhandlungen aufnehmen über eine „Vereinfachung der Verfahren zur Erteilung von Visa für Kurzaufenthalte“. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des Europaparlaments gab dafür Ende März grünes Licht. Das Bundesinnenministerium rechnet mit einer Verhandlungsdauer von zwei bis drei Jahren. Da die Verhandlungsleitlinien unter den EU-Ländern im Vorfeld abgestimmt seien, sei nach Abschluss eines Abkommens mit Schwierigkeiten bei der Ratifizierung nicht mehr zu rechnen.

Im wesentlichen werde es um eine europaweite Angleichung und Vereinfachung der Bearbeitungsverfahren und -fristen chinesischer Visumanträge gehen. Erleichtert werden solle auch die Ausstellung von Mehrfach-Einreisevisen mit längerer Gültigkeitsdauer. Denkbar sei zudem, die Antragssteller von Dokumentationspflichten zu entlasten, etwa in der Weise, dass der vollständige Unterlagensatz nur noch beim Erstantrag beigebracht werden müsse, bei Folgeanträgen nicht mehr. Nicht ausgeschlossen sei schließlich, Inhaber von „Dienst- und Offizialpässen“ von der Visumpflicht zu befreien. Dies sei allerdings „Zukunftsmusuik“.

Mitglieder des Ausschusses hoben das erhebliche deutsche Interesse an einem solchen Abkommen hervor. Der christdemokratische Berichterstatter Klaus Brähmig wies darauf hin, dass damit „ein alter Wunsch in China“ in Erfüllung gehe. Dort gelte es seit langem als Ärgernis, dass die europäischen Länder bei der Visaerteilung bislang unterschiedliche Verfahren handhaben. Wichtig sei, in den Verhandlungen „die deutschen Interessen der Wirtschaft“ einzubinden. Frank Junge (SPD) nannte den bevorstehenden Verhandlungsbeginn „überfällig“. China sei ein „riesiger potentieller touristischer Markt, der erschlossen werden muss“. Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) rechne bis 2030 mit über fünf Millionen Übernachtungen chinesischer Besucher.

Marginalspalte