Regierungslob für neue Patientenberatung
Berlin: (hib/PK) Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) hat sich nach Darstellung der Bundesregierung mit dem neuen Träger Sanvartis ausgesprochen positiv entwickelt. Die Zahl der Beratungen sei in den ersten 16 Monaten gesteigert worden. Zugleich sei die angestrebte Erreichbarkeit von 90 Prozent erzielt worden, heißt es in der Antwort (18/12182) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (18/11940) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Seit Januar 2016 betreibt eine Tochtergesellschaft der Callcenter-Firma Sanvartis GmbH die UPD. Zuvor wurde der Auftrag von einer Bietergemeinschaft aus Sozialverband VdK, Verbraucherzentrale Bundesverband und Verbund unabhängige Patientenberatung (VuP) wahrgenommen. Der GKV-Spitzenverband hatte sich 2015 im Einvernehmen mit dem Patientenbeauftragten für die Neuvergabe entschieden. Zugleich wurde die Förderphase von fünf auf sieben Jahre verlängert. Die Fördermittel wurden von 5,2 auf neun Millionen Euro jährlich erhöht.
Die Neuvergabe war heftig umstritten, auch weil die Neutralität der Beratung bezweifelt wurde. Die Bundesregierung versicherte nun in ihrer Antwort, die UPD gewährleiste „die unverzichtbare Einhaltung von Neutralität und Unabhängigkeit. Dies werde seit dem 1. September 2016 durch eine Auditorin kontrolliert. Sie habe bislang keine Verstöße festgestellt. Die Beratungsleistungen würden im Übrigen weiterhin überprüft.
Die Beratungen der UPD bezogen sich den Angaben zufolge in den weitaus meisten Fällen (72,5 Prozent) auf rechtliche Fragen. Hinzu kamen medizinische und psychosoziale (17,4 Prozent) sowie allgemeine Anfragen (6,2 Prozent).
Die UPD hatte zum 1. Oktober 2016 etwa 90 Mitarbeiter, die zu rund zwei Dritteln in Vollzeit beschäftigt waren. Der Evaluation zufolge verfügten die UPD-Mitarbeiter im Durchschnitt über mehrjährige Beratungserfahrung. Der Anteil der Akademiker lag bei rund 40 Prozent.
2016 waren nach Erkenntnissen der Bundesregierung 30 Prozent der Ratsuchenden älter als 65 Jahre. Die Beratungen fanden zu rund 90 Prozent telefonisch statt, nur zu rund vier Prozent über das online-Portal oder per E-Mail. Beratungen werden inzwischen auch in russischer, türkischer und arabischer Sprache angeboten.
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