Einstieg in globale Gesundheitspolitik
Berlin: (hib/PK) Das erstmalige Treffen der G20-Gesundheitsminister am 19./20. Mai in Berlin kann nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) als gelungener Einstieg in eine globale Gesundheitspolitik gewertet werden. Gröhe sprach am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Bundestages von einem großen Erfolg, der gegen teilweise erhebliche Skepsis erreicht worden sei.
Früher sei die Gesundheitspolitik in der Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer nur sporadisch ein Thema gewesen, nun würden wichtige gesundheitspolitische Fragestellungen auf der Ebene systematisch weiterverfolgt. Um etwa der Ausbreitung gefährlicher Infektionskrankheiten etwas entgegensetzen zu können, sei ein internationales Vorgehen nötig. Das habe sich zuletzt im Fall der Ebola-Epidemie in Westafrika gezeigt. Bei solchen Krisen sei eine schnelle und auch von Respekt gegenüber den betroffenen Staaten geprägte internationale Reaktion erforderlich.
Von zentraler Bedeutung sei zudem die Eindämmung von Antibiotika-Resistenzen, fügte der CDU-Politiker hinzu. Hier sei der internationale Zusammenhalt ebenso wichtig wie die Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gröhe sagte, Antibiotika-Resistenzen hätten eine globale Dimension, aber zugleich eine regionale Komponente.
Er ging in dem Zusammenhang beispielhaft auf belastete Abwässer im Umfeld pharmazeutischer Hersteller in Schwellenländern ein. Eine wirksame Strategie gegen die Antibiotika-Resistenzen könne daher nur zusammen mit den Schwellenländern umgesetzt werden. Auch die stark umstrittene Nutzung von Antibiotika in der Landwirtschaft ist ein wichtiges Thema auf internationaler Ebene.
Deutscher Bundestag, Parlamentsnachrichten
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